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Landkreis Donau-Ries: Landkreis Donau-Ries plant dritte Notunterkunft für Ukraine-Flüchtlinge

Landkreis Donau-Ries

Landkreis Donau-Ries plant dritte Notunterkunft für Ukraine-Flüchtlinge

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    Erst Mitte März wurde die Stauferhalle zur Notunterkunft. Nun werden im Landkreis Donau-Ries bereits in der dritten Turnhalle Stockbetten aufgestellt.
    Erst Mitte März wurde die Stauferhalle zur Notunterkunft. Nun werden im Landkreis Donau-Ries bereits in der dritten Turnhalle Stockbetten aufgestellt. Foto: Sebastian Birzele (Archivbild)

    Geflüchtete aus der Ukraine kommen jetzt "sehr schnell und es kommen sehr, sehr viele", sagt der Donau-Rieser Landrat Stefan Rößle. 800 Menschen aus dem Kriegsgebiet sind mittlerweile im Landkreis eingetroffen, die Hälfte davon sind Kinder. Um den Zustrom bewältigen zu können, muss das Landratsamt die nächste Turnhalle als Notunterkunft planen.

    Um die Verteilung im Landkreis ausgeglichen zu gestalten, wird laut Landrat Stefan Rößle nun die Hermann-Keßler-Halle in Nördlingen vorbereitet. Stockbetten statt Sport - das bedeutet dann auch für die Vereine und Gruppen, die bisher diese Halle in

    Vorrangig wird Neudegger Halle in Donauwörth als Notunterkunft genutzt

    Aktuell ist es allerdings noch nicht so weit, teilt das Landratsamt Donau-Ries auf Anfrage unserer Redaktion am Donnerstag mit: Die Halle sei derzeit nicht für den Sport beziehungsweise für Veranstaltungen gesperrt worden. Aktuell erstelle man Pläne zum Aufbau der Betten. Zudem sei noch nicht bekannt, wann genau die ersten Flüchtlinge in Nördlingen untergebracht werden, so eine Sprecherin: "Vorrangig wird die Neudegger Halle in Donauwörth belegt." Vonseiten der Nördlinger Stadtverwaltung heißt es, es gebe eine Anfrage vom Landratsamt bezüglich der Hermann-Keßler-Halle. Sprecherin Christina Atalay: "Die Entwicklung ist so dynamisch, dass das alles auch oft kurzfristig abläuft."

    In den Notunterkünften sollen die Ukrainer erstversorgt werden. Dort gibt es medizinische Checks, sie werden auf Corona getestet und sie werden registriert, um später auch Ansprüche auf Sozialleistungen geltend machen zu können. Nach einigen Tagen sollten sie im besten Fall in eine Bleibe umziehen, wo sie längere Zeit wohnen können.

    800 Ukrainer sind mittlerweile im Landkreis Donau-Ries angekommen

    800 Geflohene aus der Ukraine sind mittlerweile im Landkreis gestrandet. 200 Personen sind fürs Erste in der Stauferhalle untergebracht, weitere 200 leben im ehemaligen Blumenhotel in Rain und 20 im ehemaligen Hotel Assos in Bäumenheim. Laut Landrat Rößle sind mittlerweile alle noch freien Plätze in den dezentralen Asylunterkünften des Ein Großteil der Angekommenen leben privat bei Bekannten oder Verwandten.

    Die Zuweisung laufe mittlerweile besser, sagt Rößle. Jetzt kommen die Ukrainer nicht mehr direkt aus Bayern in den Kreis, sondern vom Land Bayern gesteuert. "Hier klappt die Kommunikation, wann wie viele Personen kommen, deutlich besser", sagt der Landrat. Ende März hatte es noch Zuweisungschaos gegeben und der Landkreis hatte sich verweigert, Geflohene aufzunehmen, wenn Helfer und Mitarbeiter der Verwaltung umsonst bereitstehen. Nicht wenige Ukrainer reisen aber auch selbstständig in den Landkreis, weil sie hier mittlerweile Landsleute kennen und sich in der Nähe aufhalten wollen.

    Kreis Donau-Ries hat Probleme mit Betreuung ukrainischer Kinder

    Größtes Problem sei laut Rößle aber nach wie vor zu organisieren, wie Kinder betreut und beschult werden können. "Rain oder auch Donauwörth kann keinesfalls hunderte Kinder im Kindergarten und in der Schule unterbringen", macht Rößle klar. Doch die Menschen in die Fläche zu bringen, sei gar nicht so einfach. Zum einen hoffen wohl doch sehr viele, dass sie nur kurze Zeit in Deutschland bleiben müssen und wieder zurück in ihre Heimat gehen können. Zum anderen wollen nur die Wenigsten die Gemeinschaft der Landsleute in den Notunterkünften verlassen. "Menschlich ist das nachvollziehbar, aber auf Dauer stellt uns das vor große Probleme", sagt Landrat Rößle.

    Nur zweimal sei es bisher gelungen, Geflohenen eine eigene Wohnung zu vermitteln. Hier müsse noch mehr Überzeugungsarbeit geleistet und wohl noch viel Zeit investiert werden.

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