„Am 28. Januar lag ich an einem heftigen und hitzigen Fieber (Typhus) darnieder und war dem Tode nah. Meine Pfarrkinder hielten unaufgefordert öffentliche Bittandachten ab. Der Herr schenke ihnen dafür gar großen Lohn.“ Der Mertinger Pfarrer Friedrich Bauer schrieb diese Zeilen 1787 nieder und dokumentierte damit seine eigene Infektion. Mehr noch aber machte er sich dadurch verdient, dass er von 1786 bis 1807 aus der ganzen Gemeinde seuchenbedingte Krankheits- und Sterbefälle festhielt. Drei Epidemien an der Schwelle zum 19. Jahrhundert machen am Beispiel Mertingen deutlich, dass Infektionskrankheiten stets eine ständige Geißel der Menschheit waren.
Landkreis Donau-Ries