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Landkreis Donau-Ries: Die Schonzeit für Wildtiere hat begonnen: Das gilt es, zu beachten

Landkreis Donau-Ries

Die Schonzeit für Wildtiere hat begonnen: Das gilt es, zu beachten

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    Während der Brut- und Setzzeit gilt besondere Rücksichtnahme gegenüber Wildtieren. Der Jagdverband appelliert um vernünftiges Verhalten.
    Während der Brut- und Setzzeit gilt besondere Rücksichtnahme gegenüber Wildtieren. Der Jagdverband appelliert um vernünftiges Verhalten. Foto: Marcus Merk

    In der Tierwelt hat die Saison begonnen: Seit 1. März läuft die sogenannte Brut- und Setzzeit, eine entscheidende Phase, in der Spaziergänger, Hundehalter, Sportler und andere Naturbesucher besonders um Rücksichtnahme gebeten werden. Was das genau bedeutet und welche Verantwortung darin liegt, erklärt Robert Oberfrank, Vorsitzender des Jagdverbands Donauwörth.

    Die Brut- und Setzzeit erstreckt sich in Bayern vom 1. März bis zum 15. Juli. In diesem Zeitraum ist es Jägern nach dem Bundesjagdgesetz (§ 22 Abs. 4 BJG) untersagt, Elterntiere zu bejagen, solange ihre Jungtiere nicht selbstständig sind. Diese Regelung gilt sowohl für Haarwild wie Rehe und Hasen als auch für Federwild wie Fasane und Enten. Die Schonzeit stellt sicher, dass Wildtiere ihren Nachwuchs ungestört großziehen können.

    Die Verfolgung durch Hunde setzt Wildtiere enorm unter Druck

    Obwohl in Bayern keine gesetzliche Leinenpflicht während der Brut- und Setzzeit besteht, liegt es in der Verantwortung der Hundehalter, ihre Tiere unter Kontrolle zu halten. Hunde verfügen über einen natürlichen Jagdtrieb. Auch ein sonst folgsamer Hund kann plötzlich einem Wildtier hinterherhetzen. „Ein solcher Vorfall kann für das Wild fatale Folgen haben“, so Oberfrank, „bereits die Verfolgung durch einen Hund kann Wildtiere unter enormen Stress setzen, was in vielen Fällen zu deren Tod durch Erschöpfung führt.“

    Besonders Rehe sind in dieser Jahreszeit geschwächt. Nach einem entbehrungsreichen Winter mit wenig Nahrung und Wasser bedeutet eine Hetzjagd für sie oft den sicheren Tod. „Bedenken Sie auch: Ein frei laufender Hund kann ein Reh über die Straße hetzen und so einen Wildunfall provozieren oder auch eine Fehlgeburt verursachen.“ Der Jagdverband weist darauf hin, dass Jäger das Recht haben, wildernde Hunde im schlimmsten Fall sogar zu erschießen, um die Wildtiere zu schützen.

    Der Donauwörther Jägervorsitzende bittet: Hunde an der Leine führen

    „Dies will wirklich niemand!“, so Jägervorsitzender Oberfrank. Er appelliert an alle Hundebesitzer, beim Spaziergang in der freien Natur nach Wildtieren Ausschau zu halten, auf Distanz zu bleiben, sich nur auf den Wegen zu bewegen und ihren Vierbeiner beim Spaziergang an die Leine nehmen oder eine Schleppleine verwenden, speziell zur Brut-, Setz- und Aufzuchtzeit ist das besonders wichtig.

    Nicht nur Hundehalter tragen Verantwortung – auch Spaziergänger, Radfahrer, Jogger und andere Naturnutzer sollten sich in dieser sensiblen Zeit besonders rücksichtsvoll verhalten. Dazu gehört: Auf den ausgewiesenen Wegen bleiben, um Wildtiere nicht unnötig aufzuschrecken. Ruhe bewahren und auf laute Geräusche verzichten, insbesondere in Waldgebieten oder an Gewässern, wo viele Tiere brüten oder ihre Jungtiere aufziehen. Keine Tiere füttern oder versuchen, sie zu streicheln – dies kann sowohl für Mensch als auch Tier gefährlich werden. Müll und Essensreste mitnehmen, um keine Wildtiere anzulocken oder deren Lebensraum zu verschmutzen.

    Sicherstellen, dass Mensch, Hund und Wildtiere harmonisch zusammenleben

    Um Wildtiere zu schützen und Konflikte zu vermeiden, sollten Hundehalter ihre Vierbeiner während der Brut- und Setzzeit an der Leine führen oder eine Schleppleine verwenden. Besonders aufmerksam sollten Hundebesitzer auf das Verhalten ihrer Tiere achten. Wenn ein Hund beginnt, auffällig in die Luft zu schnüffeln, hat er möglicherweise Wild gewittert und sollte umgehend gesichert werden.

    Die Jägervorstände Albert Reiner und Robert Oberfrank appellieren an alle Naturfreunde: „Die Brut- und Setzzeit ist eine kritische Phase für die heimische Tierwelt. Alle, die sich in der Natur aufhalten, sollten sich ihrer Verantwortung bewusst sein. Mit Rücksichtnahme und Achtsamkeit kann jeder dazu beitragen, dass Wildtiere ungestört ihrem natürlichen Lebensrhythmus folgen können. So wird sichergestellt, dass Mensch, Hund und Wildtiere harmonisch zusammenleben können.“ (AZ)

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