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Landkreis Donau-Ries: BRK im Donau-Ries: „Wir könnten viel mehr und schneller impfen“

Landkreis Donau-Ries

BRK im Donau-Ries: „Wir könnten viel mehr und schneller impfen“

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    In den Impfzentren im Landkreis könnten deutlich mehr Menschen pro Tag geimpft werden, wenn die Impfreihenfolge wegfällt.
    In den Impfzentren im Landkreis könnten deutlich mehr Menschen pro Tag geimpft werden, wenn die Impfreihenfolge wegfällt. Foto: Wolfgang Widemann

    Arthur Lettenbauer macht keinen Hehl daraus, dass er sich von den Entscheidungen des Impfgipfels auf Bundesebene etwas mehr erhofft hat. „Es wäre schön gewesen, wir hätten bereits im Mai auf die Impfreihenfolge verzichten können“, sagt der Kreis-Geschäftsführer des BRK Nordschwaben. Dieses organisiert für den Landkreis die Impfung in den Zentren in Donauwörth und Nördlingen.

    Wie Lettenbauer schildert, könnte in den Impfzentren wesentlich schneller und damit mehr Menschen pro Tag geimpft werden. „Wir verbringen sehr viel Zeit, die Zugehörigkeit zur Gruppe der Priorisierung 2 zu überprüfen“, erklärt Lettenbauer. Die Mitarbeiter haben damit sehr viel Aufwand. Denn die Impflinge hätten oftmals nicht die richtigen oder nicht ausreichende Unterlagen dabei, die ihre höhere Priorisierung belegen. „Wir müssen teilweise bei Hausärzten nachtelefonieren. Das kostet enorm viel Zeit.“ Es komme auch immer wieder vor, dass Bürger wieder gehen müssten.

    Pro Tag könnten ohne 80 Bürger pro Tag im Landkreis Donau-Ries mehr geimpft werden, wenn die Reihenfolge wegfallen würde

    Würde die Impfreihenfolge fallen, schätzt Lettenbauer, dass rund 80 Landkreisbewohner mehr pro Tag geimpft werden könnten – das macht 560 pro Woche und wären allein im Monat Mai 2240 Bürger mehr gewesen. „Das macht schon einen Unterschied“, so Lettenbauer.

    Aktuell werden nach wie vor Bürger geimpft, die zur Gruppe der Priorität 2 gehören. Das sind über 70-Jährige sowie Menschen mit massiven gesundheitlichen Belastungen, Kontaktpersonen von Schwangeren und Pflegebedürftigen, Personal an Schulen und Kitas und im öffentlichen Gesundheitsdienst. „Es melden sich immer wieder Bürger ganz neu über die Registrierungssoftware an. Teilweise auch Menschen, die klar zur ersten Gruppe gehören“, erklärt Lettenbauer. Die Zahlen würden sich täglich verändern, weil an sich die Bereitschaft zur Impfung in der Bevölkerung wachse.

    Nach seinen Angaben können derzeit in Nördlingen pro Woche rund 1280 Bürger geimpft werden. In Donauwörth sind es pro Woche 1700. Hinzu kommen Sondertermine für Lehrer wie aktuell geplant am 2. Mai. An diesem Sonntag sollen rund 300 Lehrkräfte der Berufs- und Realschulen sowie der FOS und BOS, die aktuell im Präsenzunterricht sind, mit dem Vakzin von Moderna geimpft werden.

    Nicht nur die Impfreihenfolge verhindert, dass die Impfzentren unter Volllast fahren können. Diese Woche, so schildert es Lettenbauer, gebe es wieder weniger Impfstoff. „Wir können in dieser Woche etwa 300 weniger Impfungen durchführen als sonst“, sagt Lettenbauer. Die Kontingente, die er bei der Regierung von Schwaben abrufen kann, fallen kleiner aus. Er vermutet, das liege erneut an Lieferengpässen der Hersteller, aber auch an Umverteilung der Impfstoffe in stärker betroffene Regionen in Bayern und auch an die Hausärzte.

    Immerhin sind für kommende Woche wieder mehr Dosen der verschiedenen Vakzine angekündigt. In die Impfzentren wird nur noch die des Herstellers Biontech/Pfizer und Moderna geliefert. Das Mittel von AstraZeneca erhalten die Impfzentren nur noch für die bald anstehenden Zweitimpfungen.

    Welche Priorisierung für wen gilt, ist hier nachzulesen.

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