Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Donau-Ries ist im Januar gestiegen. Die Quote liegt bei 1,9 Prozent; im Dezember lag sie noch bei 1,7 Prozent. "Aktuell sind 1550 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 157 mehr als vor einem Monat", berichtet Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth beim monatlichen Arbeitsmarktreport.
Eine Zunahme der Arbeitslosigkeit sei im Januar üblich. Der Grund dafür seien auslaufende Arbeitsverträge zum Jahresende und saisonbedingte Entlassungen in der Winterzeit. Der Saisonfaktor werde an der Arbeitslosigkeit der Männer deutlich, da diese vermehrt in den Außenberufen tätig sind. Die Anzahl der arbeitslos gemeldeten Männer ist um 137 Personen oder 17,6 Prozent gestiegen. Dagegen gibt es bei den Frauen 20 arbeitslose mehr als im Vormonat. Das sind 3,3 Prozent.
Arbeitsmarkt im Landkreis Donau-Ries steht im Januar 2022 besser da als im Vorjahr
"Im Vergleich zum Januar 2021 hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt wesentlich verbessert. Vor einem Jahr waren 510 Menschen mehr arbeitslos gemeldet, und die Arbeitslosenquote betrug 2,6 Prozent. Der Bestand an offenen Arbeitsstellen - aktuell 1607 - liegt rund 42 Prozent über dem Vorjahresniveau. Besonders erfreulich ist die Entwicklung mit Blick auf das Vorkrisenniveau, das im aktuellen Monat unterschritten wurde. Im Januar 2020 waren 1564 Arbeitslose gemeldet, und die Arbeitslosenquote betrug 2,0 Prozent. Der Stellenbestand ist höher als vor der Corona-Pandemie. "Damals waren 1431 offene Arbeitsstellen gemeldet", so der Agenturleiter.
Von den 1550 arbeitslos gemeldeten Menschen waren 977 (plus 158 im Vergleich zum Vormonat) bei der Arbeitsagentur und 573 (minus 1 im Vergleich zum Vormonat) im Jobcenter gemeldet.
So ist die Dynamik am Arbeitsmarkt im Landkreis Donau-Ries
Im Januar haben sich 558 Personen arbeitslos gemeldet, davon kamen 361 aus einer Beschäftigung. Im Gegenzug konnten 397 die Arbeitslosigkeit beenden, 141 davon nahmen eine Erwerbstätigkeit auf. Viele Unternehmen nutzen auch weiterhin das Kurzarbeitergeld, um ihre Beschäftigten zu halten. Da die Betriebe bis zu drei Monate im Nachgang abrechnen können, liegen verlässliche Daten erst mit einem längeren zeitlichen Verzug vor. Der aktuelle Trend lässt sich am besten an den monatlich neu eingegangenen Anzeigen ablesen.
Die Zahl der Anzeigen über konjunkturelle Kurzarbeit ist von Dezember 2021 auf Januar 2022 gesunken, und die Zahl der Personen in Anzeigen ist leicht höher als noch im Dezember. Bis zum 26. Januar 2022 gingen 28 neue Anzeigen für 323 Beschäftigte ein. Im Dezember wurden 44 Anzeigen für 320 Beschäftigte eingereicht.
Im Januar wurden 201 neue Arbeitsstellen gemeldet, 41 oder auch. 16,9 Prozent weniger als im Dezember. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich positiver. Die Stellenmeldungen haben um 56 bzw. 38,6 Prozent zugenommen. Insgesamt befinden sich im Stellenpool 1607 Arbeitsstellen, 84 Prozent sind Jobs für Fachkräfte.
"Der Arbeitsmarkt bietet auch künftig gute Chancen für qualifizierte Fachkräfte und diejenigen, die bereit sind, sich weiterzubilden. Für Ungelernte ist es wesentlich schwerer, auf dem Arbeitsmarkt dauerhaft unterzukommen", sagt Paul.
Weiterbildung bleibt immens wichtig
Die Arbeitsagentur fördert eine Qualifizierung nicht nur während der Arbeitslosigkeit, sondern auch im Beschäftigungsverhältnis im Betrieb. Digitalisierung und Strukturwandel verändern die Berufsbilder, deshalb ist lebenslanges Lernen - auch für Fachkräfte - von immenser Wichtigkeit.
Mit dem Zwischenzeugnis Mitte Februar fängt für Schulabgängerinnen und -abgänger die letzte Phase der aktiven Bewerbungszeit um Ausbildungsstellen an. Viele Firmen werden in den nächsten Wochen entscheiden, welcher Bewerber oder welche Bewerberin nach Ende der Schulzeit mit der Ausbildung beginnen darf. Der Donauwörther Agenturleiter appelliert deshalb an alle Jugendlichen, die noch keine Ausbildungsstelle gefunden haben, mit den Bewerbungsaktivitäten jetzt richtig Gas zu geben. Die Berufsberatung hilft auch in der Ausbildungszeit, wenn es mal nicht so "rundläuft". Unsere Unterstützungsmöglichkeiten reichen vom Nachhilfeunterricht bis zu sozialpädagogischer Betreuung. (AZ)