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Landkreis Donau-Ries: An diesen Stellen erwischt die Polizei die meisten Raser

Landkreis Donau-Ries

An diesen Stellen erwischt die Polizei die meisten Raser

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    Eines der Messgeräte der Verkehrspolizei-Inspektion Donauwörth im Einsatz an der B25. Insgesamt erwischte die Polizei im Donau-Ries-Kreis im Vorjahr rund 12.000 Temposünder.
    Eines der Messgeräte der Verkehrspolizei-Inspektion Donauwörth im Einsatz an der B25. Insgesamt erwischte die Polizei im Donau-Ries-Kreis im Vorjahr rund 12.000 Temposünder. Foto: Wolfgang Widemann (Archivbild)

    Wer mit dem Auto oder Motorrad rast, gefährdet nicht nur sich, sondern auch seine Mitmenschen. Deshalb gehören Geschwindigkeitsmessungen auf den Straßen in Nordschwaben zu den Hauptaufgaben der Verkehrspolizeiinspektion (VPI) Donauwörth. Deren Leiter Ludwig Zausinger weiß aus Erfahrung, dass viele schlimme Unglücke durch ein zu hohes Tempo passieren: "Durch Raser werden Unschuldige getötet." Im vorigen Jahr haben die VPI sowie die Beamten der Schutzpolizei-Dienststellen in

    Auf Anfrage unserer Redaktion berichtet Zausinger von 525 Messungen im vergangenen Jahr. Rund 12.000 Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer überschritten die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten so weit, dass sie bestraft wurden. Gut 6800 Personen kamen mit einem Verwarnungsgeld davon, knapp über 5000 erhielten eine Anzeige und 225 davon bekamen neben Punkten in Flensburg und Bußgeld auch noch ein Fahrverbot aufgebrummt. Aus der Statistik wird deutlich: Insgesamt gesehen verhielten sich die Fahrerinnen und Fahrer auf den Straßen im Landkreis offenbar deutlich disziplinierter. Im Vergleich zu den Vorjahren halbierte sich die Zahl der Verwarnungen um ungefähr die Hälfte, bei den Anzeigen, also den gröberen Verstößen ging der Wert zumindest gegenüber 2021 etwas zurück und bei den Fahrverboten gab es den niedrigsten Wert seit 2018.

    Neuer Bußgeldkatalog sorgt im Kreis Donau-Ries für erfreuliche Entwicklung

    Zausinger glaubt den Grund dafür zu kennen. Ende 2021 habe der Gesetzgeber den Bußgeldkatalog im Straßenverkehr verschärft. Dies habe wohl zur erfreulichen Entwicklung vor allem bei den Verwarnungen beigetragen. Der Rückgang wird besonders deutlich, zählt man die ertappten Temposünder im Jahr 2021 zusammen, bevor die Novelle der Straßenverkehrsordnung in Kraft trat: Da waren es fast 20.000 im Donau-Ries-Kreis.

    Wirft man einen genaueren Blick auf die Arbeit der Verkehrspolizei wird allerdings deutlich, dass Fahrer mit Bleifuß nach wie vor präsent sind. Im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Donauwörth - das ist grob gesagt der Raum Donauwörth/Monheim/Wemding/Harburg - gab es an den Messstellen die höchsten Beanstandungsquoten. Der Erste Hauptkommissar nennt als Negativbeispiele die Tempo-70-Zone der Kreisstraße auf Höhe der Abzweigung zum Mittelweger Hof bei Fünfstetten. Bis zu 18,2 Prozent der Fahrzeuge wurden dort geblitzt. Es folgt mit einer Quote von bis zu 15,4 Prozent die Ortsdurchfahrt des Harburger Stadtteils Heroldingen, wo am Kindergarten werktags von 7 bis 14 Uhr nur 30 km/h gefahren werden dürfen. Dort waren Verkehrsteilnehmer aber bis zu 64 Stundenkilometer schnell. Auf Rang 3 im Donauwörther PI-Bereich rangiert die 70er-Zone der Kreisstraße am Listhof/Kratzhof zwischen Harburg und Mündling auf Höhe einer Bushaltestelle. Bei einer Messung waren 14,8 Prozent der erfassten Fahrzeuge zu flott unterwegs. Topwert: 123 "Sachen". 

    Auf der B2 bei Donauwörth werden 2021 fast 1000 Fahrzeuge geblitzt

    Traditionell schnell gefahren wird auf der B2 (Schellenberg-Umgehung) bei Donauwörth. Entsprechend oft postierte dort die VPI ihre Radargeräte. Die Bilanz am Schellenberg im Vorjahr: 558 Verwarnungen, 411 Anzeigen mit elf Fahrverboten.

    Im Ries, also dem Gebiet der PI Nördlingen, gab es Zausinger zufolge die mit Abstand höchsten Beanstandungsquoten auf der B466 an der Abzweigung nach Holheim. Dort sind höchstens 70 Stundenkilometer erlaubt, aber bis zu 10,8 Prozent der Gemessenen hielten sich nicht daran. Vergleichsweise häufig blitzte es auch auf der Staatsstraße bei Alerheim und auf der dreispurigen B25 bei Wallerstein. Dort tat sich ein Verkehrsteilnehmer mit der zweithöchsten Geschwindigkeit des Jahres hervor: 192 km/h.

    Im südlichen Landkreis Donau-Ries - das ist der Zuständigkeitsbereich der PI Rain - gab es an folgenden Punkten schlechte Werte: 60er-Zone der Staatsstraße bei Gut Sulz (Gemeinde Münster), 80er-Zone der Donautalstraße (Staatsstraße) bei Marxheim und 70er-Zone der Kreisstraße bei Holzheim. Besonders hohe Überschreitungen stellten die Beamten auf der B16 an der Grenze zum Kreis Neuburg-Schrobenhausen und auf der Umgehung von Rain fest (bis zu 172 beziehungsweise 188 km/h).

    Als einen "Arbeitsschwerpunkt" bezeichnet Ludwig Zausinger die B25, die quer durch den Landkreis verläuft und wechselweise mit Zusatzspuren ausgestattet ist. Daher seien auf dieser Bundesstraße die Geschwindigkeiten und damit auch die Beanstandungsquoten tendenziell höher. Die VPI stellt an acht Messpunkten immer wieder ihre Radargeräte auf. Insgesamt kamen auf der B25 im Vorjahr mehr als 2000 Verwarnungen und gut 1000 Anzeigen mit 52 Fahrverboten zusammen.

    Den größten Raser des Jahres 2022 bekamen freilich nicht die Verkehrspolizisten ins Visier, sondern die Kollegen von der Schutzpolizei. Die Inspektionen Donauwörth und Nördlingen sind hauptsächlich zu nächtlicher Stunde mit Laserpistolen aktiv. Bei einer solchen Gelegenheit flog ein Autofahrer, 22, am 21. August gegen 23.50 Uhr auf der B25 bei Möttingen auf - mit 199 Stundenkilometern.

    In einer Reihe von Kommunen sind Firmen mit Tempo-Messungen beauftragt

    Im Donau-Ries-Kreis werden Verkehrssünder nicht nur von der Polizei geblitzt. Vor allem im Ries, jedoch auch in Tapfheim sind Firmen für die Kommunen auf diesem Gebiet aktiv. Allgemein bekannt ist, dass diese einen niedrigeren Toleranzwert bei Geschwindigkeitsüberschreitungen haben als die

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