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Donauwörth
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Kommentar: Schließung der Metzgerei Schlecht bestätigt traurigen Trend in Donauwörth

Kommentar

Schließung der Metzgerei Schlecht bestätigt traurigen Trend in Donauwörth

Thomas Hilgendorf
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    Die Metzgerei Schlecht in Donauwörth wird demnächst schließen.
    Die Metzgerei Schlecht in Donauwörth wird demnächst schließen. Foto: Thomas Hilgendorf

    Und wieder eine Ladenschließung in der Reichsstraße. Die Metzgerei Schlecht macht in Donauwörth zu im kommenden Jahr. Besonders tragisch: Hier trifft es ein Unternehmen, das gut läuft, aber leider zu wenig Fachpersonal findet auf dem Markt. Da ist die "Schuldfrage" nicht fern in der Debatte: Woran liegt's? Klar ist, das "die Stadt" selbst wohl kaum etwas dafür kann. Sie kann weder Mitarbeiter für Metzgereien liefern, noch - im Falle anderer Schließungen - die Menschen davon abhalten, ihre Ware im Internet zu bestellen. Sie kann nur Rahmenbedingungen setzen, etwa was Verkehrsberuhigungen und Begrünung angeht (beides wird aktuell angegangen, beziehungsweise umgesetzt). Im Falle der Metzgerei ist dies alles aber irrelevant - die Kundenfrequenz hat ja gestimmt.

    Die Schließung reiht sich derweil ein in einen traurigen Trend - und ohne Übertreibung lässt sich von einer Schließungswelle sprechen. Das ist allerdings kein Donauwörther Phänomen, nein, es lässt sich landauf, landab in ähnlich großen Kommunen, aber auch in Metropolen beobachten. 

    Es ist eine bundesweite Erscheinung, die mittlerweile auch Top-Innenstadtlagen und klassische Touristenregionen betrifft.

    Der Umbau der deutschen Innenstädte ist im Gange

    Was lässt sich gegen diesen Trend unternehmen? Der Umbau der Innenstädte ist im Gange - und in der Tat müssen die Kommunen die Zeichen der Zeit erkennen und diesbezüglich die Rahmenbedingungen richtig setzen. Es wird wohl künftig, wie auch Oberbürgermeister Jürgen Sorré jüngst prognostizierte, eine stärkere Mischung in den deutschen Innenstädten geben, aus mehr urbanem Wohnen, aus Gastronomie, anderen Dienstleistern und Fachgeschäften. Letztere wird es hoffentlich auch weiterhin zur Genüge geben. Allerdings ist hier jeder Einzelne gefragt, jene Läden zu unterstützen - und nicht alles vom Sofa aus im Internet zu kaufen. Bezogen auf fehlende Kräfte im Handwerk lässt sich Eltern und Jugendlichen ans Herz legen: Handwerk lohnt sich und ist zumeist krisenfester als so mancher Bürojob. Und: Mehr gesellschaftliche Achtung vor dem Handwerk würde wahrscheinlich auf Dauer wieder mehr Interessenten in die Berufe bringen. 

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