Man mag den Satz schon kaum noch aussprechen, so abgegeriffen erscheint er seit Monaten: Es gibt viel zu wenige Wohnungen auf dem Markt. Es ist ein Politikfeld mehr, auf dem verschlafen und verschleppt wurde. Mitunter vertrauten politische und kommunale Entscheider in Deutschland einem es vermeintlich selbst richtenden, manchmal aber allzu freien Markt blind. Das Tafelsilber haben Länder und Kommunen längst in Hülle und Fülle verscherbelt.
Zigtausende Wohnungen aus öffentlichem Besitz wurden verschleudert. Jetzt steht das Land, wie auch fast jeder Weiler in der Region, vor einem mehr oder minder großen Problem. Ein leergefegter Markt, überteuerte Mieten. Nun gerät jenes soldarische, gemeinnützige Genossenschaftsprinzip, das leider über die Jahre zu wenig Beachtung bekommen hatte, wieder stärker in den Fokus. Zurecht. Denn die Genossenschaften sind weit und breit schier die einzigen Unternehmen, die noch erschwingliche Mietwohnungen anbieten.
Projekt an der Froschwiese in Donauwörth ist ein anständiger Kompromiss
Es ist klar, dass es unschön ist, wenn Grünanlagen (oder Teile davon, wie im Bereich des Donauwörther Gymnasiums) weichen müssen, um neuen Gebäuden Platz zu machen. Doch in Zeiten hoher Zinsen und Materialkosten ist es beruhigend, wenn überhaupt noch neuer Wohnraum entsteht. Viele Wohnungsunternehmen und auch Genossenschaften andernorts haben zuletzt ihre Projekte auf Eis gelegt. Insofern sind solche Projekte, wie sie die GBD aktuell auf der sogenannten Froschwiese angeht, förderlich. Man versucht hier zudem, einen Ausgleich zu finden und einen größeren Teil des grünen Gebiets eben nicht zu bebauen.
Klar ist auch: Es geht nicht immer alles so, dass jeder zufrieden ist. Aber der Weg, der bei diesem Projekt gegangen wird, klingt nach dem eines anständigen Kompromisses. Und der sollte seinen Platz haben in einem demokratischen Rechtsstaat.