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Kommentar: Die Erinnerung darf nicht sterben

Kommentar

Die Erinnerung darf nicht sterben

Thomas Hilgendorf
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    Verlegung eines Stolpersteins zur Erinnerung an Opfer des Nazi-Regimes (in Meitingen). Erinnerung ist Teil des Respekts vor den Opfern der Tyrannen.
    Verlegung eines Stolpersteins zur Erinnerung an Opfer des Nazi-Regimes (in Meitingen). Erinnerung ist Teil des Respekts vor den Opfern der Tyrannen. Foto: Marcus Merk

    Es ist noch nicht lange her, da schwadronierte jemand von einem "Mahnmal der Schande" in Bezug auf die Holocaust-Gedenkstätte in Berlin. Es ist der Mann, der - Stand heute - im benachbarten Thüringen wohl die meisten Stimmen bei den anstehenden Landtagswahlen holen könnte. Erinnerungskultur hat in der Bundesrepublik Deutschland zumindest seit Ende der 1960er Jahre einen besonderen Stellenwert. Rechtsaußen hat sich daran immer gestört und wird es weiterhin tun. "Man muss doch mal vergessen können", hieß es all zu oft. Und das zuletzt leider bis in die Mitte der Gesellschaft hinein. Demenz ist auch bezogen auf die Historie eine Krankheit. Wer nicht mehr an die Opfer der braunen (und auch roten) Tyrannen in diesem Land erinnern will, der nimmt ihnen die Würde. Achtlosigkeit vor der Geschichte heißt, Verantwortung in den Wind zu schlagen und neuen Despoten womöglich Tür und Tor zu öffnen. Angesichts der Weltlage und der Umfragewerte hierzulande für Populisten und Extremisten ist das keine platte Parole, sondern aktuellste Realität. Geschichtsvergessenheit kann zur Seuche werden. 

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