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Kommentar: Die abscheuliche Seite des Werner Egk

Kommentar

Die abscheuliche Seite des Werner Egk

Thomas Hilgendorf
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    Der Akt mit der WE-K-2-5 hat es in sich. Werner Egks antisemtische Aussagen lagerten lange im Stadtarchiv. Jetzt werden sie ausgewertet.
    Der Akt mit der WE-K-2-5 hat es in sich. Werner Egks antisemtische Aussagen lagerten lange im Stadtarchiv. Jetzt werden sie ausgewertet. Foto: Thomas Hilgendorf

    Werner Egk ist kein unumstrittener Künstler. Seit Kriegsende gab es Zweifel an seiner Nähe oder im Umkehrschluss seiner Distanz zum Nationalsozialismus. In Donauwörth hieß es von Anfang an und bis zuletzt: In dubio pro reo – im Zweifel für den Angeklagten. Das ist kein verstaubter Rechtssatz, auch nicht in Bezug auf Egk. Ein Gschmäckle, eine Mutmaßung, ein paar Anhaltspunkte, das reicht nicht, um jemandem eine klare Gesinnung zu unterstellen. Schriftstücke belegen indes durchaus Haltungen. Und die nun im Stadtarchiv aufgetauchten Briefe haben es zum Teil wirklich in sich. Es handelt sich dabei um ziemlich eindeutigen Antisemitismus. Der mag en vogue gewesen sein in einer breiten Schicht der Bevölkerung in der damaligen Zeit der Weimarer Republik. Und doch: Er war auch damals, wie eh und je, verwerflich, abscheulich, irre. Es gab auch damals andere Haltungen.

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