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Keine neue Brücke an der Flutmulde Nordheim

Nordheim

Flutmulde Nordheim: Wie lässt sie sich bei Hochwasser per Rad oder Fuß überqueren?

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    Die Flutmulde Nordheim wird bei Hochwasser zur Sackgasse für Fußgänger und Radfahrer.
    Die Flutmulde Nordheim wird bei Hochwasser zur Sackgasse für Fußgänger und Radfahrer. Foto: Anja Volkwein

    Bei Hochwasser ist die Flutmulde Nordheim derzeit nicht begehbar. Auch Radfahrer können nicht hindurchfahren. Verschiedene Möglichkeiten wurden und werden geprüft, um das zu ändern. Untersuchungen zeigen, dass ein sicherer Weg durch die Mulde kompliziert werden dürfte. Auch eine neue Brücke ist offenbar keine Option. Woran das liegt – und welche Vorschläge noch geprüft werden.

    Bereits Mitte März des vergangenen Jahres war die „Verkehrssituation“ in der Mulde Thema im Bau- und Stadtplanungsausschuss. Damals stellte die Grünen-Fraktion den Antrag, eine Höherlegung des bestehenden Geh- und Radweges zu behandeln. Der Ausschuss beschloss damals aber, die Idee eines Erdbauwerks durch die Flutmulde nicht weiterzuverfolgen. Stattdessen bat man die Verwaltung um eine Prüfung, welche anderen Möglichkeiten es geben könnte, um einen sicheren Weg nach Nordheim zu ermöglichen.

    Neue Brücke bei Nordheim hat gleich mehrere Haken

    Dazu fand vor einigen Tagen ein erneutes Gespräch mit der Abteilung konstruktiver Ingenieurbau des staatlichen Bauamts Augsburg statt. Diese machte den Donauwörther Verantwortlichen eines deutlich: Ein Anbau an die Brücke ist konstruktiv im Grunde nicht möglich. Die Brücke weist zwar beidseitig eine nutzbare Kappenbreite von rund 50 Zentimetern auf. Diese ist aber als Gehweg nicht geeignet, sondern stellt einen Sicherheitsstreifen dar. Doch bei dem Gespräch kam auch der Neubau einer Geh- und Radwegbrücke zur Sprache.

    Diese neue Brücke, so die Idee, könnte im Schatten der bestehenden Überführung entstehen. Grundsätzlich wäre ein solches Bauwerk laut den Verantwortlichen auch realisierbar. Doch bei genauerem Hinsehen hat das Gedankenspiel gleich mehrere Haken. Zunächst ist hier die Prüfung zu nennen. Diese müsste erfolgen, noch bevor die konkreten Planungen für den Neubau überhaupt beginnen könnten. Konkret ginge es um die technischen Bedingungen an der bestehenden Brücke.

    Auch wasserrechtlich müsste der Bau einer neuen Brücke abgeklärt werden. Dazu kommen die möglichen Ausmaße des neuen Bauwerks. So hat die bestehende Brücke eine Länge von 75 Metern. Die neue Überführung bräuchte mindestens eine Breite von zwei Metern. Das ergäbe eine Netto-Brückenfläche von mindestens 150 Quadratmetern.

    Große Schwierigkeiten bei neuer Brücke in Nordheim

    Eine Rechnung der Verantwortlichen zeigt, dass das hohe Kosten zur Folge hätte. Bei einem verhältnismäßig günstigen Quadratmeterpreis von 5000 Euro schlügen so 750.000 Euro zu Buche. Außerdem ist die Zuwegung zur eigentlichen Brücke anspruchsvoll. Beidseitig schließen Rampenbauwerke mit unterschiedlichen Höhen an. Auf der nördlichen Seite weist das Rampenbauwerk eine beträchtliche Höhe aus.

    Das Bankett entlang der Straße beträgt rund 50 Zentimeter, sodass der Damm zusätzlich angeschüttet werden müsste. Die Verantwortlichen gehen dabei von einer Mindestbreite von 1,50 Meter aus, damit dort eine Zuwegung möglich wäre. Da der Höhenunterschied signifikant ist, müssten große Massen eingebaut werden. Außerdem müssten die Bäume im Schüttbereich entfernt werden. Doch das würde nicht nur die nördliche Rampe betreffen. Auch die südliche müsste entsprechend ertüchtigt werden, wobei der Höhenunterschied dort nicht ganz so groß wäre.

    Auch Umweltfragen wären beim Bau einer neuen Brücke zu klären. Konkret ist die Frage, wie groß der Retentionsraumverlust an dieser Stellen wäre und wie dieser, wenn überhaupt möglich, ausgeglichen werden kann. In der Summe kommt die Verwaltung zu einem eindeutigen Ergebnis: Eine solche Wegeführung mittels einer neuen Brücke ist aus technischen und wirtschaftlichen Gründen nicht weiterzuverfolgen.

    Aus dem Ausschuss kamen aufgrund dieser Situation andere Vorschläge, um die Passage sicherer zu machen. Albert Riedelsheimer (Grüne) regte an, den schmalen Grünstreifen auf der Brücke zu teeren. Doch Bauamtsmitarbeiter Ralf Allmannsberger machte diesbezüglich nicht allzu viele Hoffnungen – auch, weil die Straße nicht im Besitz der Stadt ist. „Asphalt direkt neben der Leitplanke wird das Staatliche Bauamt wahrscheinlich nicht zulassen.“ Oberbürgermeister Jürgen Sorré sprach sich gegen eine solche Lösung aus. „Ich warne davor, hier etwas zu machen, was nicht den Normen entspricht. Wenn da etwas passiert, dann gute Nacht.“ Allmannsberger erklärte aber, zumindest die Idee einer Schotterung weiterzugeben. Birgit Rößle (CSU) schlug unter anderem vor, die Brücke bei Hochwasser zu verengen. „Sodass sie nur noch einspurig befahrbar ist.“ OB Sorré versprach, die Anregung aufzunehmen und den Vorschlag zu prüfen. „Aber wir reden hier von einer Situation, die ein, maximal zweimal im Jahr vorkommt. Da muss man sich schon fragen, in welchem Verhältnis das Ganze noch steht.“

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