Modellbau fasziniert Paul Constantiniu, der die 8. Jahrgangsstufe am Gymnasium Donauwörth besucht, schon lange. Bereits 2023 hat er, angeregt durch Christian Sommer, seinen Betreuer im Wahlunterricht „Schüler experimentieren“, am Wettbewerb „Junior.ING“ der Ingenieur-Kammer Bayern teilgenommen und dabei so richtig Feuer gefangen. Damals mussten die Teilnehmer eine Brücke konstruieren. Allerdings konnte damals die „Hottergrabenbrücke“ von Sebastian Öhl mehr überzeugen. 2024 durfte dessen Bruder Maximilian mit seinem Achterbahn-Modell „Super 8“ ebenfalls als Landessieger zum Bundeswettbewerb nach Berlin fahren. 2025 überzeugte nun Paul Constantiniu mit seinem „Space-Tower“.
Hoch hinaus mit dem „Space-Tower“: 40 Stunden dauerte die Konstruktion
Das Motto bei dem Wettbewerb, der inzwischen zum sechsten Mal stattfand, lautete in diesem Jahr „Turm – hoch hinaus“. Die Herausforderung dabei war, auf einer kleinen Boden-Platte von Hand einen Turm, der in 70 Zentimeter Höhe eine Plattform trägt, zu bauen. Die Teilnehmer durften lediglich Stäbe mit einer maximal 7 Millimeter Dicke und weiterem speziell zugelassenem Material verwenden. Paul Constantiniu aus Kaisheim hatte sich Anfang Dezember angemeldet und die Weihnachtsferien zunächst dafür genutzt, seinen kreativen Ideen freien Lauf zu lassen und erste Skizzen anzufertigen. Im Januar hatte er einen festen Plan für ein bewusst schlicht gehaltenes Modell entwickelt und besorgte sich das dafür benötigte Material in einem Baumarkt.
Nahezu jeden Tag arbeitete Paul an seinem „Space Tower“. Er schätzt, dass er insgesamt 40 Stunden gebraucht hat, um alle Holzstäbe genau zuzuschneiden, im richtigen Winkel anzuschneiden und stabil zu verkleben. Der Schüler ist dabei sehr akkurat vorgegangen, ist konsequent am Ball geblieben und hat nicht vor Schwierigkeiten kapituliert, sondern immer nach Lösungen gesucht. Die sich kreuzenden Seitenstreben hat er beispielsweise mit Bindfaden umwickelt, wobei diese eigentlich aus Stabilitätsgründen geborenen Bau-Elemente sofort die Aufmerksamkeit auf sich lenken und so zu einem echten Hingucker wurden. Bei aller Einfachheit hat Paul in seinen Turm in den letzten Tagen vor der Abgabe ein kleines pfiffiges Detail eingebaut: einen Aufzug, der sich über ein Seil aus einem Bindfaden auf und ab bewegen lässt.

Filigranes Design von Jung-Ingenieur aus Kaisheim überzeugt Jury
Paul gelang es, sich mit seinem Modell gegen 121 andere Konstruktionen aus seiner Altersstufe durchzusetzen. Die Jury bescheinigte Paul, dass er seine innovativen Ideen durch eine äußerst sorgfältige, handwerklich geschickte Ausführung umsetzen konnte. Seine Lehrkräfte hat er darüber hinaus mit seinem großen Durchhaltevermögen überzeugt. Nur so konnte er einen geschickt konstruierten und einwandfrei gebauten Turm pünktlich fertigstellen. Sein „Space Tower“ überstand nicht nur den Transport nach München, sondern auch den dort vorgesehenen Funktionstest: Ein Sandsack mit 500 Gramm Gewicht wurde auf die Plattform gelegt. Dann wurde der Turm an allen vier Seiten der Fußbodenplatte angehoben, um die Steifigkeit bei starkem Wind oder Erdbeben zu simulieren. Pauls Modell überstand alle Belastungsproben. So konnte er sich den ersten Platz in seiner Altersgruppe sichern. Im Juni geht es für Paul dann zum Bundesentscheid nach Berlin. (AZ)
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