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Jugendprojekt in Donauwörth: Graffiti für mehr Demokratie

Donauwörth

Graffiti an der Garagenwand: Das ist die Botschaft der Jugendlichen

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    Ein besonderes Projekt in Donauwörth: Jugendliche sprühten ein Graffiti, um ihre Botschaften deutlich zu machen.
    Ein besonderes Projekt in Donauwörth: Jugendliche sprühten ein Graffiti, um ihre Botschaften deutlich zu machen. Foto: Ilona Schmid

    Eine demokratische Gesellschaft ist vielfältig, Demokratie ist bunt. Wie bunt, das zeigen an diesem Tag acht Buben und Mädchen. Ihr Plan: Die Garagenwand des BRK-Gebäudes in der Promenade nicht nur mit Graffiti-Kunstwerken verschönern, sondern auch eine Botschaft transportieren: Ein Statement gegen Hass und Hetze und für demokratische, menschliche Werte.

    Im Rahmen des bayernweiten Projekts „Mach mit – Für deine Demokratie“ des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales findet das Donauwörther Projekt unter der Leitung des Kreisjugendrings Nordschwaben und des Jugendcafés Donauwörth statt. Für dessen Leiter Yasin Akyüz ist das Projekt rund um Demokratie ein wichtiger Schritt: „Gerade in der heutigen Zeit braucht es Sensibilisierung.“ Am besten erreiche man das durch Teilhabe: „Jung und Alt müssen in den Austausch gehen, wir können so viel voneinander lernen. Demokratie muss einfach viel mehr gelebt werden.“

    Graffiti sollen zum Nachdenken anregen

    Demokratie leben – das passiert an diesem Tag definitiv in der Donauwörther Promenade. Unter der künstlerischen Leitung von Franziska Schißler und Michael Gierak entstehen dort nach und nach kleine und große Kunstwerke, die zum Nachdenken anregen sollen. Die Kinder bringen ihre Werke an die Wand, Schißler und Gierak kümmern sich professionell um den Feinschliff. „Zuerst haben wir uns mit den Kindern darüber unterhalten, was Demokratie für sie bedeutet“, erzählt Schißler, „Nicht nur im Großen, sondern auch im Kleinen: Was bedeutet Demokratie in der Schule, unter Freunden, zu Hause in der Familie?“ Nach und nach seien verschiedene Gedanken entstanden, die dann in ersten Skizzen ausprobiert wurden. An Tag zwei geht es nun an die Wand.

    Michael Gierak ist Hobby-Graffiti-Sprayer und leitet die Jugendlichen im Umgang mit der Sprayflasche an. „Wenn man noch nie Graffiti gemacht hat, ist es schon schwierig“, meint der Künstler und beobachtet einen Jungen, der präzise eine Fläche farbig ansprüht. Dem stimmen auch Laura und Rosalie zu. Für die beiden Zwölfjährigen war der Umgang mit der Sprayflasche die größte Herausforderung, unterkriegen ließen sie sich aber nicht. Eifrig haben die beiden Mädchen etwas auf die Wand gesprüht, das sie mit Demokratie verbinden. „Ich habe „Love“ gesprüht“, erzählt Laura und deutet auf den blauen Schriftzug an der Wand. Liebe – und egal welche Liebe – sei ihr in einer Demokratie wichtig.

    Rosalie hat ein anderes Thema gewählt: „Cash“ ist ihr Schriftzug. „Wenn jemand beispielsweise obdachlos ist, sollte man nicht wegschauen, sondern ein paar Euro geben“, meint Rosalie und fügt hinzu: „Einfach jedem helfen, der etwas braucht.“ Als sich der Nachmittag langsam dem Ende zuneigt, blickt auch Arthur Lettenbauer, Kreisgeschäftsführer des BRK, zufrieden auf die zuvor graue Garagenwand. Nicht einen Moment habe er gezögert, als die Stadt Donauwörth ihn und die BRK-Wand für das Projekt angefragt habe, erzählt er. „Jugendliche, die Demokratie so aktiv leben, muss man unterstützen.“

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