Gerhard H. hat einen Großteil seines Lebens in Wohlstand geführt. Rund 40 Jahre hat er als Hausarzt in Wemding gearbeitet. Seit 2023 war er auf der Flucht. Denn der Mediziner, gegen den ein deutsches Gericht inzwischen ein Berufsverbot verhängt hat, beging in den vergangenen Jahren während der Corona-Pandemie vielfachen Impfbetrug. Deshalb sollte H. im Juli 2023 am Landgericht Augsburg der Prozess gemacht werden. Doch der Angeklagte erschien nicht. Trotz eines internationalen Haftbefehls und des Einsatzes von Zielfahndern gelang es den Behörden lange Zeit nicht, den 75-Jährigen ausfindig zu machen. Am 31. März 2025 verhafteten Polizisten in einer kleinen Stadt im südamerikanischen Paraguay aber den Arzt. Der sitzt seitdem in einer Gemeinschaftszelle in der Hauptstadt Asuncion. Das deutschsprachige Wochenblatt, das in Paraguay erscheint, hatte jetzt die Möglichkeit, mit H. ein Interview zu führen. In diesem erzählt er freimütig, warum er beim Impfen betrog, warum er flüchtete, wie er sich durchschlug und was dazu führte, dass er aufflog.
Wemding/Asuncion
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