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Heißesheim: Wie kann Heißesheim besser vor Hochwasser geschützt werden?

Heißesheim

Wie kann Heißesheim besser vor Hochwasser geschützt werden?

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    Helfer in Heißesheim bauen eine Barrikade mit Betonquadern, um sich gegen das Hochwasser zu schützen. Die Erkenntnisse aus der Lage helfen, die
    Helfer in Heißesheim bauen eine Barrikade mit Betonquadern, um sich gegen das Hochwasser zu schützen. Die Erkenntnisse aus der Lage helfen, die Foto: Thomas Hilgendorf

    Die aktuellen Hochwasser-Ereignisse haben die Pläne und Überlegungen zum besseren Schutz des Mertinger Ortsteils Heißesheim eingeholt. Die Experten des Wasserwirtschaftsamtes (WWA) in Donauwörth beschäftigen sich seit Jahren mit der Frage, wie man

    Nun sollte im Mertinger Gemeinderat ein letzter Schritt erfolgen, um die Vorhaben umzusetzen. Schon seit langem hatte Mertingen signalisiert, 50 Prozent der Kosten für das Projekt zu übernehmen. Das wären nach jetzigem Stand knapp 400.000 Euro. Die Pläne waren in der Vergangenheit immer wieder differenziert worden.

    Hochwasserschutz in Heißesheim: Bald könnte es losgehen

    Die Arbeiten zu den notwendigen Veränderungen der Landschaft und den Bauten sollten Ende des Jahres beginnen, bestätigte im Februar Gudrun Seidel, die Leiterin des WWA Donauwörth. Hintergrund ist die Auskunft aus dem Landratsamt, wonach der Bescheid zu dieser Hochwasserschutzmaßnahme „Moosgraben“ demnächst zum Abschluss komme. „Die Bekanntmachung über das Ergebnis der Umweltverträglichkeitsprüfung wurde bereits vorbereitet“, heißt es aus der Behörde. Nun ist dies geschehen. Was heißt das? Schon in kurzer Zeit könnten die Pläne genehmigt sein, das WWA die Arbeiten dann ausschreiben. „Jetzt benötigen wir noch die Haushaltsmittel, dann kann es losgehen“, sagte

    Weil Heißesheim im Hochwasserschutzgebiet liegt, unterliegen dort alle baulichen Vorhaben strengeren Auflagen. Durch die Festsetzung als Überschwemmungsgebiet fällt es in dem 160-Seelen-Dorf außerdem schwer, Immobilien zu verkaufen. Sie haben deutlich an Wert verloren. Das könnte sich allerdings ändern, wenn die Pläne für die Schutzmaßnahmen realisiert würden. Die Verantwortlichen hatten immer wieder betont, dass nach Abschluss der Arbeiten das Landratsamt die vorläufige Festsetzung als Überschwemmungsgebiet zurücknehmen werde und alle Beschränkungen fallen könnten.

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    Hochwasser 2024 könnte genutzt werden, um Pläne zu überdenken

    Mit den Jahren waren die Widerstände aus der Bevölkerung geringer geworden. Das jetzige Hochwasser sollte genutzt werden, so Bürgermeister Veit Meggle, die Pläne an einzelnen Stellen noch einmal zu überdenken. Josef Saule (Unabhängige Bürgerliste) pflichtete dem Gemeindeoberhaupt bei. Die jetzigen Erkenntnisse sollten zur Grundlage gemacht werden, um möglicherweise nachzujustieren, erklärte Saule, um Minuten später, alarmiert vom Einsatzleiter vor Ort, sich wieder nach Heißesheim zu verabschieden, „wo jede Hand im Kampf gegen die Wassermassen benötigt wird“.

    Das WWA-Konzept hatte sich am Moosgraben bislang nicht umsetzen lassen, weil dazu Teile von Grundstücken von deren Besitzern nicht zur Verfügung gestellt wurden. Eine Umplanung ermöglicht es der Behörde aber, den Hochwasserschutz dort einzuleiten, ohne privaten Grund erwerben zu können. Geplant ist für Heißesheim, wie mehrfach ausgeführt und auch im Gemeinderat vorgestellt, ein Damm, der eine Haltelinie des Wassers aus der Zusam zum Moosgraben nach Norden bilden soll. Südlich des Ortsendes sollen außerdem zwei Feldwege erhöht werden. Damit wären die rund 150 Häuser von Heißesheim sicher und würden nicht beschädigt werden.

    Gemeinderat Mertingen will Kosten zur Hälfte übernehmen

    Der Gemeinderat sprach sich trotz der momentanen Lage dafür aus, die Kosten für den Hochwasserschutz in Heißesheim hälftig zu übernehmen. Bürgermeister Meggle skizzierte im Gremium die Hochwasser-Lage in Heißesheim, Druisheim und Mertingen wie auch die Situation beim Trinkwasser. Proben hätten ergeben, dass bislang keine Keime darin enthalten seien. Es bleibe aber bei der Empfehlung, Wasser abzukochen.

    Schließlich rückte die Frage in den Fokus, ob man angesichts der Lage das bisher für Heißesheim vorgesehene Lokal zur Europawahl aufrechte zu erhalten, weil die Wahlhelfer möglicherweise für den Hochwasserschutz benötigt würden oder auch wegen Erschöpfung nicht zur Verfügung stünden. Debattiert wurde im Rat eine Verlegung des Wahllokals nach Mertingen. Diese Idee wurde letztlich aber verworfen. 

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