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Harburger Serenade: Vier Stadtkapellen vereinen Musik und Magie

Harburg

Harburger Serenade im Schlosshof: Eine Wundertüte voller Rhythmen

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    200 Musikerinnen und Musiker wachsen auf der Harburg zu einer Einheit zusammen.
    200 Musikerinnen und Musiker wachsen auf der Harburg zu einer Einheit zusammen. Foto: Simon Bauer

    Es ist diese einzigartige Mischung, die der Harburger Serenade Jahr um Jahr ihr ganz eigenes Flair verleiht: In der pittoresken Kulisse des Schlosses streift - mit etwas Glück - goldenes Abendlicht die Häuserzeile, während imposante 200 Musikerinnen und Musiker ihre Instrumente zum Klingen bringen und die Töne im Rund des ehrwürdigen Gemäuers ihren Widerhall finden: majestätisch, verträumt, dann wieder vorwitzig, schneidig oder burlesk. Auch heuer öffneten wieder vier Stadtkapellen - diesmal aus Rain, Harburg, Monheim und Wemding - eine großartige, bunte Wundertüte voller Töne, Rhythmen und fantastischen Themen, auf die die launigen Worte des Moderators Jörg Martin erst recht Lust machten. Diese Mixtur geriet einmal mehr zum atemberaubenden Erlebnis.

    In ausgesprochener Spiellaune ließen die Kapellen im Wechsel - und dann auch als gigantisches Gemeinschafts-Ensemble - hören, was sie können.

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    Vier Stadtkapellen aus Rain, Harburg, Monheim und Wemding führen durch einen zauberhaften Abend auf der Harburg.

    Serenade auf der Harburg: Stadtkapellen präsentieren spannenden Mix

    Und da gab es immer wieder Grund zur Freude bei den Besucherinnen und Besuchern, die dicht gedrängt die Ränge im Publikum besetzten. Technisch zupackend, dann wieder dezent streichelnd frönten die Interpretinnen und Interpreten in jedem Moment der orchestralen Leidenschaft und deckten dabei eine große Bandbreite der Möglichkeiten ab, die ihnen die Arrangements bieten: von Marsch und Polka über Operette bis hin zu Pop und Rock.

    Die Harburger Stadtkapelle, quasi der Platzhirsch am Schauplatz Burg, hatte für diesen Abend einen „Bon Jovi Rock Mix“ (Wolfgang Wössner) dabei. „Sie rocken den Burghof“ versprach Moderator Jörg Martin - und in der Tat war es so. Unter dem Dirigat von Franz Fischer bewältigten die Musiker die mitunter verzwickten Achtelrhythmen und hoch gesetzten Bläsersätze. Mit „Bohemian Lovers“ (Franz Xaver Holzhauser) hatten die Harburg ein einschmeichelndes Thema ausgesucht, das durch seinen feinen Dialog zwischen Sandra Konheisner (Trompete) und Martin Bals (Tenorhorn) bestach, zart unterlegt von den restlichen Bläsern und Rhythmus-Instrumenten.

    Stadtkapelle Wemding bringt Gute-Laune-Medley

    Die Stadtkapelle Wemding unter Peter Million brachte Walzerseligkeit und mehr mit dem Gute-Laune-Medley „Andre Rieu in Concert“ (Erwin Jahreis) unters Volk. Garniert mit neckischen Einfällen wie Kuckucksrufen und Pfeiftönen - wie auch dem spritzigen Piccoloflötensolo von Sophie Dannemann - versetzen die Kompositionen in ein Wechselbad der Gefühle.

    Schön ausgearbeitet von den Wemdingern! Zwischem böhmischer Gemütlichkeit und mexikanischem Hochprozentigen bewegte sich die Kapelle dann mit „Bohemian Tequila“. Fetzig, feurig und knackig setzten die Musiker das Thema um und das Arrangement gab Valentin Braun (Trompete) und Benedikt Braun (Posaune) Gelegenheit, solistisch zu glänzen.

    Traditonell war der Auftakt der Monheimer Stadtkapelle mit der „Ehrenwert Polka“ (Martin Scharnagl) - kontrastreich dazu dann der zweite Auftritt mit vier der größten Songs von „Simon & Garfunkel“. Dirigent Volker Spenninger forderte das Talent zur sinfonischen Blasmusik aus seinen Musikerinnen und Musikern heraus: Swingig, fetzig, dramatisch, hymnisch kamen sie daher - in jedem Fall klanggewaltig. Eine kraftvolle, homogene Einheit!

    Jede Kapelle zeigt sich auf der Harburg leistungsstark

    Die Stadtkapelle Rain war mit knapp 80 Mitgliedern allein schon wegen ihrer starken Besetzung präsent. Erst recht war es ihre kernige, robuste Spielweise unter dem Dirigat von Andreas Nagl, die den zackigen Stil des Konzertmarsches Elysium (Sebastian Schraml) unterstrich. Ihr Abstecher dann ins Salzkammergut zum „Weißen Rössl“ brachte ein großes Stimmungs-Potpourri zu Gehör. Doch wähnt man sich zu sicher im Dreivierteltakt und Foxtrott-Rhythmus, rissen einen Dixie und Rumba aus der Walzerseligkeit heraus. Wunderbar interpretiert von den Rainern, erst recht, wenn dann die einzelnen Register keck mit frechen Effekten einfielen.

    Jede der Kapellen zeigte sich leistungsstark, doch erst recht waren sie überwältigend in ihrer Gesamtheit. „Der Landkreis musikalisch vereint“, tituliert die Kulturstiftung der Harburg die Veranstaltung, wie deren stellvertretender Vorsitzender Friedrich Hertle betonte, der nicht nur die kulturelle Vielfalt bemerkenswert fand, sondern auch den „hohen Beitrag unserer Kapellen für die soziale Gemeinschaft“. Und dies fand auch Ausdruck in den drei Konzertbeiträgen, die alle 200 Aktiven miteinander spielten. Zu Beginn wie auch im Endspurt wuchsen sie zusammen zum gigantischen Ensemble, das feierlich, pompös, ja großartig miteinander interagierte!

    Ein Teil des Erlöses des Konzerts geht an die Kartei der Not, das Leserhilfswerk unserer Zeitung.

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