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Harburg: Warum ist die Kreuzung im Wald bei Eisbrunn so gefährlich?

Harburg

Warum ist die Kreuzung im Wald bei Eisbrunn so gefährlich?

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    Achtung Unfall: Auf der Kreuzung im Wald im Bereich zwischen Harburg und Schaffhausen hat es heuer schon dreimal heftig gekracht, zuletzt am Mittwoch.
    Achtung Unfall: Auf der Kreuzung im Wald im Bereich zwischen Harburg und Schaffhausen hat es heuer schon dreimal heftig gekracht, zuletzt am Mittwoch. Foto: Wolfgang Widemann

    Erst vor wenigen Tagen wieder rückten Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei aus. Der Grund: Auf der Kreuzung nahe dem beliebten Ausflugsziel Eisbrunn (Stadt Harburg) auf der bewaldeten Anhöhe am Riesrand ist es erneut zu einem Unfall gekommen. Es war der dritte in diesem Jahr. Durch glückliche Umstände gab es keine Schwerverletzten oder gar Tote. Die Polizei, die Stadt Harburg und auch das Landratsamt kennen die Problematik. Jetzt wollen sie Maßnahmen ergreifen.

    Eigentlich hält sich der Verkehr auf der Kreisstraße zwischen Großsorheim und Schaffhausen, an welche die Ortsverbindungsstraßen von Harburg und von Mauren her anschließen, in Grenzen. Die "Romantische Straße" verläuft auf dieser Route, aber auch Biergartenbesucher und Verkehrsteilnehmer, die zwischen dem Wörnitz- und dem Kesseltal unterwegs sind, fahren über die Kreuzung. Dennoch kracht es dort immer wieder. Die Karambolagen sind stets recht heftig.

    Seit April hat es auf der Kreuzung bei Eisbrunn dreimal heftig gekracht

    Dies passierte heuer schon dreimal. Im April übersah eine Frau, die mit ihrem Auto von Mauren her kam, einen Wagen, in dem ein Ehepaar auf der Vorfahrtstraße nahte. Durch den Zusammenstoß wurde der Pkw des Paars gegen einen Baum geschleudert. Alle drei Personen erlitten Verletzungen. Wenige Wochen später schepperte es im Mai erneut. Dieses Mal fuhr eine junge Frau aus dem Juragebiet mit ihrem Pkw von Großsorheim her ungebremst über die Stopp-Stelle. Sie hatte dem Vernehmen nach weder das Schild noch den Querstreifen über die Straße wahrgenommen. Von rechts krachte ein Mann mit seinem Fahrzeug in die Seite des Kleinwagens. Der überschlug sich zweimal und blieb zwischen den Bäumen auf dem Dach liegen. Durch glückliche Umstände erlitten die Beteiligten nur leichte Blessuren.

    Am vorigen Mittwoch hielt ein 70-Jähriger mit seinem Auto von Mauren her zunächst an der Stopp-Stelle auf dieser Seite an, um nach links abzubiegen – und übersah glatt einen Geländewagen, der von dort kam und die Fahrerseite des Verursacher-Pkw rammte. Alle vier Insassen der beiden Autos überstanden nach ersten Informationen die Kollision mit Prellungen, Schleudertraumata und in einem Fall mit einer Gehirnerschütterung die heftige Karambolage.

    Bürgermeister glaubt, dass es auf der Kreuzung auch Beinahe-Unfälle gibt

    Bereits vor dem jüngsten Unglück waren die Behörden aktiv geworden. Nach den neuerlichen Ereignissen war die Unfallhäufung am Donnerstagabend auch Thema im Harburger Stadtrat. Bürgermeister Christoph Schmidt erklärte, dass an der Kreuzung bereits ein Ortstermin stattgefunden habe. Auf Nachfrage der Redaktion erläutert der Rathauschef und ehemalige Feuerwehrkommandant Näheres. "Die Feuerwehren kennen die Kreuzung", so der Rathauschef. Er geht davon aus, dass es eine hohe Dunkelziffer von "Beinahe-Unfällen" gibt. Wenn es dort zu einem Zusammenstoß komme, könne das stets böse enden, meint Schmidt: "Das Schlimme ist der seitliche Aufprall."

    Gerd Oefele von der Straßenverkehrsbehörde im Landratsamt erklärt: "Die Kreuzung liegt auf einer Kuppe. Wir gehen davon aus, dass sie deshalb schlechter erkennbar ist." Das Amt kenne die Problematik. Deshalb war auch Oefele bei dem Ortstermin dabei. Als Maßnahme lasse die Behörde nun größere Hinweistafeln direkt an sowie einige Meter vor der Kreuzung aufstellen. Die Schilder seien bereits bestellt. Sobald sie geliefert werden, sollen sie an der Kreisstraße und den beiden Ortsverbindungsstraßen angebracht werden. 

    Schmidt und Oefele haben eine Vermutung, was ein Grund für die Unaufmerksamkeiten sein könnte, die zu den Unglücken führen: "Das Gefährliche ist, dass es mitten im Wald ist." Da könne es schnell passieren, dass die Fahrer mit den Gedanken abschweifen und die Schilder übersehen, mutmaßt der Bürgermeister.

    Dass die Kreuzung eine Problemstelle ist, weiß auch die Polizei. Dem Leiter der Inspektion Donauwörth, Benjamin Dannemann, zufolge ist "das erforderliche Sichtdreieck gegeben". Das heißt, die Sicht werde von keiner Seite durch die Bäume versperrt. Die Ortsbegehung habe ergeben, dass die Beschilderung an sich ausreiche. Allerdings müsse bei der Wahrnehmbarkeit nachgeschärft werden.

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