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Harburg: Leben Flüchtlinge bald in Wohncontainern in Harburg?

Harburg

Leben Flüchtlinge bald in Wohncontainern in Harburg?

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    Wird auf dem Festplatz in Ebermergen eine Container-Unterkunft für Geflüchtete geschaffen? Darüber berät der Stadtrat in Harburg.
    Wird auf dem Festplatz in Ebermergen eine Container-Unterkunft für Geflüchtete geschaffen? Darüber berät der Stadtrat in Harburg. Foto: Wolfgang Widemann

    Über 1300 Menschen aus der Ukraine sind mittlerweile im Landkreis Donau-Ries gestrandet, täglich könnten neue hinzukommen. 1700 Geflohene müssten rein rechnerisch in der Region beherbergt werden. Doch wo sollen sie unterkommen? In dieser seit Monaten präsenten Frage scheint nun eine neue Möglichkeit in den Fokus zu rücken. In eigens aufgestellten Containern sollen Flüchtlinge leben.

    Immer wieder hatte Landrat Stefan Rößle an die Bürgermeister appelliert, mögliche Mietobjekte zu melden. Vor einigen Wochen dann trat das Landratsamt an die Städte und Kommunen heran, um freie Flächen zu melden, auf denen Container aufgestellt werden könnten. "Inzwischen sind auch einige Bürgermeister auf uns zugekommen", berichtet der Landrat auf Nachfrage. Auch in Harburg wurden Flächen angefragt. Über zwei mögliche Standorte will der Stadtrat am Donnerstag entscheiden. 

    Laut Bürgermeister Christoph Schmidt könnten im Harburger Stadtgebiet etwa 50 bis 60 Geflüchtete untergebracht werden. Ziel sei es, dass die Container bis Ende April bezugsfertig sind. Dann nämlich enden Mietverträge für die drei bestehenden Notunterkünfte in Rain, Wallerstein und Nördlingen – diese sind immer nur Übergangslösungen. Die Zeit drängt also. In Harburg rechnet man nicht nur mit Flüchtlingen aus der Ukraine, denn nach wie vor suchen auch zahlreiche Menschen aus Syrien, Afghanistan, der Türkei oder dem Iran bei uns Schutz.

    Landrat Rößle sucht nach Flächen für Container im Donau-Ries-Kreis

    Was aber tun, wenn mehr Geflüchtete am Landratsamt ankommen, als es noch freie Plätze in Unterkünften gibt? Schmidt beabsichtigt keinesfalls Geflüchtete in den Sporthallen der Stadt Harburg unterzubringen. "Ich möchte nicht, dass schon wieder der Sportunterricht für die Kinder ausfällt", begründet er. Ansonsten gebe es aber zu wenige dezentrale Lösungen, um die Schutzsuchenden zu beherbergen. Deshalb suche der Landkreis eben Flächen für Containerlösungen.

    Doch selbst wenn diese gefunden sind - so schnell können die Behelfshäuser nicht aufgestellt werden. Wie Landrat Stefan Rößle im Gespräch mit dieser Redaktion vor gut zwei Wochen erklärte, brauche es viel mehr, als nur ein freies Feld. "Es braucht eine Bodenplatte, Erschließung und eine Baugenehmigung", sagte Rößle. Es erfordere also einige Vorlaufzeit, bis wirklich Menschen dort schlafen können.

    "Sobald die Baugenehmigungen stehen, geht es aber recht schnell, die Container aufzustellen", begründet Rößle nun nochmals auf Nachfrage. Es gebe auch einige positive Beispiele, dass diese neue Art von Unterkünften angenommen werde. Sowohl in Oberndorf als auch in Möttingen stünden bereits Container. Einige davon wurden optisch so umgestaltet, dass sie auf den ersten Blick nicht mehr als solche erkennbar seien. Ein weiterer Pluspunkt: Werden sie einmal nicht mehr benötigt, kann man sie einfach wieder abbauen.

    Zwei Areale in Harburg zur Auswahl: In der Kernstadt und in Ebermergen

    Die Stadt Harburg ist lediglich dafür zuständig, die Flächen zur Verfügung zu stellen und zu verpachten. Im Stadtrat wird Bürgermeister Schmid zwei passende Flächen vorstellen – eine in der Kernstadt und eine in Ebermergen auf dem Festplatz. Seiner Ansicht nach wäre von diesen beiden Optionen das Areal in

    "Wir versuchen natürlich, im Rahmen des Möglichen zu helfen", betont Schmidt. Doch er sehe auch die verwaltungstechnischen Hürden: Selbst wenn sich der Stadtrat dazu entschließe, eine Fläche zur Verfügung zu stellen, benötige es eben trotzdem noch eine Baugenehmigung. Auch deshalb ist es dem Bürgermeister ein Anliegen, am Donnerstag eine Entscheidung zu fällen. 

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