Den Dichter und Schriftsteller Melchior Meyr, den „Klassiker des Rieses“, hat Wilfried Sponsel beim Harburger Kulturherbst im Straußen-Saal vorgestellt. Sponsel schilderte ausführlich und anschaulich den Bildungsgang, das Schaffen und die Lebensführung des 1810 in Ehringen bei Wallerstein geborenen Literaten.
Dieser arbeitete als fleißiger und erfolgreicher Schriftsteller in München, Erlangen, Heidelberg und Berlin. Dabei trat er vor allem als Verfasser von Romanen und historischen Dramen sowie philosophischen Abhandlungen hervor. Geistig bewegte er sich in den Strömungen des Deutschen Idealismus und der Romantik und pflegte den Gedankenaustausch mit vielen der damaligen Größen.
Lektüre von Werken Meyrs lohnt sich noch heute
Bleibende literarische Geltung verschaffte sich Meyr mit der „Ethnographie des Rieses“, einem für Volkskundler und Heimatforscher unverzichtbaren Aufsatz, sowie mit seinen acht „Erzählungen aus dem Ries“ aus der Gattung der Dorfgeschichten. Nach Sponsels Empfehlung lohnt sich ihre Lektüre auch heute noch unbedingt.
An Melchior Meyr wird an seinem Geburtshaus in Ehringen, am Reimlinger Tor in Nördlingen und an seinem Grab auf dem Münchner Südfriedhof erinnert. Eine Gedenktafel für ihn befindet sich auch am Wohnhaus seiner Eltern in Ebermergen, wo er sich häufig aufhielt und so manche literarische Inspiration empfing. (Hla)