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Harburg: Firma Märker will auf Öko-Strom setzen

Harburg

Firma Märker will auf Öko-Strom setzen

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    Der neue Wärmetauscherturm der Firma Märker hat seine endgültige Höhe von 118 Metern erreicht. Links daneben: der bisherige Turm mit 80 Metern.
    Der neue Wärmetauscherturm der Firma Märker hat seine endgültige Höhe von 118 Metern erreicht. Links daneben: der bisherige Turm mit 80 Metern. Foto: Wolfgang Widemann

    Das Zement- und Kalkwerk von Märker in Harburg braucht für den Produktionsprozess jede Menge Energie. Damit ist das Unternehmen auch einer der großen Stromverbraucher in der Region. Um die Energiebilanz zu verbessern und ökologischer zu agieren, hat sich die Firma das Ziel gesetzt, so weit wie möglich Öko-Strom zu beziehen. Dies berichteten Vertreter der Firma der Landtagsabgeordneten und Landesvorsitzenden der Grünen Eva Lettenbauer.

    Märker betont: Solarparks nur mit Zustimmung der Bevölkerung und der Stadt

    Märker könnte sich vorstellen, besonders Solarparks, aber auch mit Windrädern alternativen Strom zu erzeugen und zu beziehen. "Es gibt aber noch keine konkreten Pläne", heißt es aus der Geschäftsführung auf Anfrage unserer Zeitung. Die Verantwortlichen der Firma betonen, solche Projekte würden nur mit Zustimmung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Kommune vorangetrieben: "Wir tun nichts, was nicht im Sinne der Stadt ist." Jedoch würde man die alternative Energie am liebsten aus Quellen in der Umgebung beziehen. Märker wäre auch bereit, selber PV-Anlagen zu bauen.

    Dies wäre auf genannte Weise aber derzeit gar nicht so einfach möglich. Windräder sind durch die 10-H-Regel und das besonders behandelte Ries, an dessen Rand Harburg liegt, praktisch unvorstellbar. Bei Freiflächen-Photovoltaikanlagen blockte der Stadtrat zuletzt im Jahr 2020 mehrere mögliche Investoren ab, die bei Mündling beziehungsweise Harburg solche Solarparks errichten wollten.

    Grünen-Ortsverband begrüßt die Gedankenspiele des Unternehmens

    Der Harburger Ortsverband der Grünen teilt nun mit, er unterstütze die Absicht des Unternehmens und möchte sich dafür einsetzen, dass Freiflächen-PV-Anlagen "an sinnvoll ausgewählten Stellen erlaubt werden sollen". Da die Brachen unter den PV-Flächen von Wildkräutern und Insekten bevölkert würden, wäre dies auch ein wichtiger Beitrag zur Biodiversität.

    Neuer Turm in der Fabrik hat seine endgültige Höhe erreicht

    Neuigkeiten gibt es auch von der großen Baustelle im Märker-Werk. Der neue Wärmetauscherturm hat inzwischen seine endgültige Höhe von 118 Metern an der Spitze des Kamins erreicht. Der bisherige Turm ist 80 Meter hoch und optisch deutlich niedriger. Die größere Höhe bringe Energiespareffekte, so das Unternehmen gegenüber unserer Redaktion. Ein weiterer Vorteil für die Umwelt sei, dass die Rauchgase künftig in höhere Luftschichten als bisher abgeleitet werden können, die auch über den Flanken der Anhöhen links und rechts des Wörnitztals liegen. Ein freies Abströmen sei damit auch bei schwierigen Inversionswetterlagen möglich.

    Der Turm behalte sein jetziges Aussehen. Soll heißen: Es handelt sich um eine offene Stahlkonstruktion mit sichtbaren Rohrleitungen. Dass der Turm nicht verkleidet werde, habe einen ganz einfachen Grund: Es würde sonst zu Hitzestaus kommen, was nachteilig für Personal und Anlagen wäre. Wie berichtet, wird in dem Wärmetauscherturm und dem anschließenden Drehrohrofen das Gesteinsmehl zu Klinker gebrannt. Das ist Grundstoff für Zement. Im Turm entstehen dabei Temperaturen von bis zu 900 Grad.

    Was mit dem bisherigen Turm passiert

    Die Bauarbeiten für die neue Produktionsanlage sollen im Mai 2022 abgeschlossen sein. Anschließend werden die nicht mehr benötigten Anlagenteile - dazu gehören der bisherige Wärmetauscherturm und Drehrohrofen - zurückgebaut, also abgetragen. "Das ist sehr aufwendig und kann nur schrittweise geschehen", berichtet die Firma.

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