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Harburg: Eine Ausstellung über das Turnen in Harburg

Harburg

Eine Ausstellung über das Turnen in Harburg

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    Der Harburger Spitzenturner Karl Christ bei seinem Auftritt mit der Deutschlandriege 1934 in Harburg.
    Der Harburger Spitzenturner Karl Christ bei seinem Auftritt mit der Deutschlandriege 1934 in Harburg. Foto: Sammlung Thiel

    "Eine Feuerwehr zu gründen, war die Ansicht aller unserer Mitglieder, denn für die Folge hätte sich der Turnverein nicht halten können; wir sahen vielmehr ein, dass das wenige Herumklappern auf dem Barren einen Zweck nicht haben kann." Mit dieser Begründung löste Gerson Stein, Vorsitzender und Schriftführer des Turnvereins Harburg im Jahr 1868, seinen erst 1863 gegründeten Verein wieder auf und überführte ihn in die neu gegründete Turner-Feuerwehr. Er konnte zu dieser Zeit nicht ahnen, welche Entwicklung das Vereinsturnen und die daraus hervorgehenden anderen Sportarten in

    Die Schau hat Dieter Thiel konzipiert, langjähriger Leiter der TSV-Turnabteilung und Vorsitzender des Turngaus Oberdonau und Ehrenmitglied des Bayerischen Turnverbands. Zu sehen sind zahlreiche Erinnerungsstücke, welche die Geschichte des Vereins und des Turnsports wieder lebendig werden lassen: Alte Wettkampfgeräte, Urkunden, Dokumente, Medaillen von Veranstaltungen, Fotos und Zeitungsausschnitte. Auch die ältesten Fahnen des Vereins von 1864 und 1907 sowie ein historisches Trinkhorn werden gezeigt.

    Das Protokollbuch des Harburger Turnvereins von 1863 ist noch vorhanden

    Dieter Thiel hat die Stücke in jahrzehntelanger Fleißarbeit gesammelt und aufbewahrt. Besonders glücklich schätzt er sich, wie er in seinem Vortrag zur Eröffnung der Ausstellung erklärte, dass durch Zufall das erste Protokollbuch des Turnvereins von 1863 wieder auftauchte, aus dem das Zitat am Beginn des Artikels stammt. Das Turnen nahm nach 1907 einen enormen Aufschwung, zunächst nur für Männer, seit 1932 auch für Frauen mit Tanz und Gymnastik.

    Bei der Eröffnung der Ausstellung: (von links) TSV-Vorsitzender Jürgen Deg, Bürgermeister Christoph Schmidt und Organisator Dieter Thiel.
    Bei der Eröffnung der Ausstellung: (von links) TSV-Vorsitzender Jürgen Deg, Bürgermeister Christoph Schmidt und Organisator Dieter Thiel. Foto: Peter Link

    Wesentlich trug dazu die Turnhallenbauten 1927 und 1963 sowie der Bau der Wörnitzhalle 1983 bei. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden weitere Abteilungen gegründet, 1947 die Fußballabteilung mit vielen Flüchtlingen, später Tennis, Tischtennis, Stockschießen, Triathlon und Unterabteilungen wie Kinderturnen, Seniorensport, Tanz und Gymnastik. Alle Sparten zeigen in Bild und Text sowie mit besonderen Ausstellungsstücken ihre Entwicklung auf.

    Spitzenturner und Olympia-Teilnehmerin stammen aus Harburg

    Teil der Ausstellung ist auch der Nachbau eines „Bierstübles“, in dem man einst nach Übungsstunden und Wettkämpfe zusammensaß und „Vereinspolitik“ machte. Erinnert wird an außergewöhnliche Athleten, die aus dem TSV Harburg hervorgegangen sind, zum Beispiel Karl Christ, in den 1920er und 1930er Jahren deutscher Spitzenturner, Carolin Hingst, Olympiateilnehmerin 2004 und 2008 im Stabhochspringen, und Jochen Rühl, Teilnehmer am Ironman-Triathlon 1998 auf Hawaii.

    Turner-Ausstellung in Harburg von Freitag bis Sonntag geöffnet

    Bürgermeister Christoph Schmidt und TSV-Vorsitzender Jürgen Deg zeigten sich bei der Eröffnungsveranstaltung begeistert von der Ausstellung und dankten Dieter Thiel sowie seinem fleißigen Helferteam und der Damengymnastikgruppe „TSV-Reifenschwung“, die für einen temperamentvollen Auftakt sorgten. Die Ausstellung im „Buser-Stadel“ (Donauwörther Straße 11) ist während der Festtage (13. bis 16. Juni) zu folgenden Zeiten geöffnet: Freitag 16 bis 18 Uhr, Samstag 14 bis 18 Uhr, Sonntag 14 bis 18 Uhr.

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