Eine gute Nachricht vorneweg: Die Bauarbeiten an der alten Bahnbrücke, die zwischen Donauwörth und Ebermergen die B25 überspannt, laufen nach Plan. Dies bestätigt ein Vertreter der beauftragten Baufirma auf Anfrage unserer Redaktion. Somit wird die seit Mitte voriger Woche gesperrte Bundesstraße wohl am Mittwochmorgen wieder für den Verkehr freigegeben. Dann dürften besonders die Anwohner der Ortsdurchfahrten in Ebermergen und Wörnitzstein aufatmen.
Die Bundesstraßen sind in der Region die Hauptverkehrsachsen. Deshalb hat es jedes Mal große Auswirkungen, wenn eine solche wegen Bauarbeiten für Tage, Wochen oder sogar Monate wegen Bauarbeiten blockiert ist. Bei der B25 herrscht auf besagtem Teilstück aktuell eine Woche lang dieser Zustand. Die offiziellen Umleitungsstrecken für den überörtlichen Verkehr sind über Monheim und Wemding ausgeschildert. Wie erwartet, ist nur ein Teil der Auto- und Lkw-Fahrer auf diesen Ausweichrouten unterwegs.
B25 gesperrt: Fahrzeuge rollen auch auf nicht erwarteten Routen durch die Region
Zahlreiche Verkehrsteilnehmer lassen sich von den Umleitungsschildern freilich wenig beeindrucken. Sie fahren einfach weiter, solange es geht und verlassen sich auf ihr Navigationsgerät beziehungsweise auf die Streckenempfehlung, welche sie über ihr Mobiltelefon aus dem Internet (Google Maps) erhalten. Dies ist laut Augenzeugen und Polizei seit Tagen rund um die B25 zu beobachten. Deshalb rollen bisweilen auch auf Strecken, die ziemlich sinnlos erscheinen, plötzlich mehr Fahrzeuge. Ludwig Zausinger, Leiter der Verkehrspolizei-Inspektion (VPI) Donauwörth, nennt die Verbindung von Donauwörth über Erlingshofen, Oppertshofen, Mauren und Harburg als Beispiel: '"Dort herrscht deutlich mehr Schwerverkehr als sonst."
Leidtragende des Umleitungsverkehrs sind die Anwohner an den offiziell ausgeschilderten Strecken und entlang der Ortsdurchfahrten in Ebermergen und Wörnitzstein. Von dort seien einige Beschwerden über die zahlreichen Fahrzeuge eingegangen, die Tag und Nacht an den Häusern vorbeifahren, ist von Polizei und aus dem Harburger Rathaus zu hören. Freilich könne man nichts gegen den zusätzlichen Verkehr machen. In Wörnitzstein gewannen Zausinger zufolge Bürger den Eindruck, gerade die Lastwagen wären zu schnell unterwegs. Deshalb stellte die VPI am Freitag zwischen 13.15 und 19.15 Uhr in der Abt-Cölestin-Straße ein Radarmessgerät auf. Ergebnis: Aus Richtung Berg passierten fast 1200 Fahrzeuge die Stelle. Nur drei von ihnen waren jedoch zu schnell.
Polizei empfiehlt Tempo 30 auf Umleitung in Wörnitzstein
Zausinger betont, man habe mit der Maßnahme präventiv wirken wollen. Auch wenn sich die Lkw-Fahrer an die Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern hielten, so sei das subjektive Empfinden der Bevölkerung nachvollziehbar: Ein Lkw, der mit dieser Geschwindigkeit durch den Ort rolle, mache Eindruck. Zudem seien die Gehwege zum Teil sehr schmal. Deshalb regt die Verkehrspolizei an, bei der nächsten durch die Bahnbrücke bedingten B25-Sperrung, die vom 21. Oktober bis 10. November ansteht, in Wörnitzstein eine Tempo-30-Zone einzurichten. Zu entscheiden habe darüber die Stadt Donauwörth. Anwohner haben schon jetzt täuschend echt wirkende Kinder-Puppen neben der Straße platziert, um die Fahrer zu sensibilisieren.
Als absolut richtig werten die Behörden die Entscheidung, während der B25-Blockade auch die alte Wörnitzbrücke in Ebermergen zu sperren. Viele Verkehrsteilnehmer würden über diese ausweichen und das Bauwerk schädigen. Was negativ auffällt: Mancher schob in den vergangenen Tagen dort die Baken beiseite, um die Brücke überqueren zu können.
Insgesamt hielten sich die Auswirkungen aber in Grenzen, berichtet die Polizei. In Harburg wurden anlässlich der Sperrung der Bundesstraße an den Zufahrten in die Altstadt eigens große gelbe Schilder mit der Aufschrift "Stop. No Trucks" (Halt. Keine Lastwagen) montiert, damit sich ja kein Lkw-Fahrer in die engen Gassen verirrt, in denen es wegen der Baustelle in der Donauwörther Straße ohnehin kein Durchkommen gibt. Die Schilder bleiben nach Auskunft von Sara Stadler, Leiterin des städtischen Ordnungsamts, dauerhaft stehen.
An der Baustelle zwischen Donauwörth und Ebermergen wurden in der vorigen Woche die Betonträger für die neue Brücke angeliefert und auf die Widerlager gesetzt. Die neue Brücke soll dann in die Lücke geschoben werden, die im Oktober/November im Bereich der Bahnstrecke gebaggert wird.