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Großübung in Seniorenheim in Monheim stellt die Rettungskräfte vor einige Herausforderungen

Monheim

Wenn es im Seniorenheim brennt: Großübung in Monheim

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    Bei der Großübung auf dem Gelände des Kreis-Seniorenheims in Monheim kümmerten sich zahlreiche Rettungskräfte um die „Verletzten“.
    Bei der Großübung auf dem Gelände des Kreis-Seniorenheims in Monheim kümmerten sich zahlreiche Rettungskräfte um die „Verletzten“. Foto: Helmut Bissinger

    Ein Brand mit massiver Rauchentwicklung in einem Seniorenheim. Menschen sind verletzt, andere irren durch das Gebäude. Dieses Szenario bietet sich am Samstag bei einer Großübung von Rettungskräften in Monheim. Der Alarm geht an die Rettungsleitstelle. Minuten später kündigen Martinshörner und Blaulichter die Anfahrt mehrerer Feuerwehren und Rettungswagen sowie eines Notärzte-Teams an. Mittendrin: Sabrina Ferber, die Leiterin des Heims, welches das gemeinsame Kommunalunternehmen (gKU) Donau-Ries betreibt. Sie kennt die Örtlichkeit und gibt erste Hinweise. Die Situation ist angespannt.

    Wie geht es den Bewohnern, die nicht mobil sind? Die Monheimer Feuerwehr bringt ihre Drehleiter in Position, um das (angenommene) Feuer im dritten Stockwerk aus luftiger Höhe zu löschen. Kameraden in Atemschutzgeräten verschaffen sich über das Treppenhaus Zugang. Kurz darauf werden die ersten „Verletzten“ geborgen, drei von ihnen sind dem Übungsdrehbuch zufolge schwer verletzt. Es wird schnell klar: Es kommt auf jede Minute an. Deshalb wird ein solches Ereignis auch nachgestellt und das Zusammenspiel der Einsatzkräfte wird geübt.

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    Ein "Brand" im Monheimer Seniorenheim: Rund 120 Rettungskräfte proben den Ernstfall.

    Tobias Ferber und Alexander Bock leiten die Übung in Monheim

    „Zuallererst müssen die Verletzten und Vermissten in Sicherheit gebracht werden“, ordnet Tobias Ferber an. Er leitet als Kommandant der Monheimer Feuerwehr die ersten Schritte, wird in dieser Aufgabe später von Kreisbrandinspektor Alexander Bock abgelöst. Dann kommt der Rettungsdienst zum Einsatz. Seine Aufgabe besteht in der Erstversorgung der Verletzten in einer benachbarten Scheune. Dort wird entschieden, wer wie behandelt wird. Die „Schwerverletzten“ werden zu einem Landeplatz gebracht, wo im Notfall Rettungshubschrauber den Abtransport in Krankenhäuser übernehmen.

    Unter anderem mithilfe einer Drehleiter wurde der angenommene Brand im Seniorenheim in Monheim „bekämpft“.
    Unter anderem mithilfe einer Drehleiter wurde der angenommene Brand im Seniorenheim in Monheim „bekämpft“. Foto: Helmut Bissinger

    Die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Beschäftigten im Seniorenheim sind in das Szenario eingebunden. Die „Verletzten“ und „Vermissten“ werden von 22 Statisten wirklichkeitsnah gespielt, allesamt übrigens Schülerinnen der Pflege-Berufsfachschule in Donauwörth. Eine von ihnen, Anna Behringer aus Fünfstetten, hat sich, wie sie sagt, sofort gemeldet, „weil man so etwas nicht jeden Tag erleben kann“.

    Viele Feuerwehrleute und Rettungskräfte bei Großübung in Monheim dabei

    Nicht alle Betroffenen können das Gebäude selbst verlassen - Herz-Kreislaufbeschwerden, Verbrennungen, Knochenbrüche. In der Verletzten-Scheune muss entschieden werden, wer wie zuerst behandelt wird. 120 Einsatzkräfte helfen sich gegenseitig, fachmännisch beäugt von Kreisbrandrat Heinz Mayr. Längst sind auch die Feuerwehren aus Kölburg, Flotzheim und Rögling vor Ort sowie die Unterstützungsgruppe Örtlicher Einsatzleiter aus Mertingen, die Sanitäts-Unterstützungsgruppe und zwei Rettungsfahrzuge. Es besteht die Gefahr, dass die „Verletzten“ stark auskühlen. Deshalb lässt die Heimleitung den benachbarten Cafe-Anbau öffnen. Ob im Notfall alles ebenso ruhig abläuft, kann niemand sagen. „Mir war es aber wichtig, die Situation einmal zu proben“, sagt Sabrina Ferber. Mehr als ein Jahr der Planung für eine solche Großübung sei notwendig gewesen.

    Über das Treppenhaus schafften die Einsatzkräfte in Monheim die „Verletzten“ aus dem Gebäude.
    Über das Treppenhaus schafften die Einsatzkräfte in Monheim die „Verletzten“ aus dem Gebäude. Foto: Helmut Bissinger

    Damit man später die Großübung noch besser beurteilen kann, sind unabhängige Beobachter vor Ort. Sie erfassen mit großer Erfahrung die Geschehnisse während des Einsatzes. Würde ein solcher Großeinsatz auch in einem Ernstfall funktionieren? Für den Außenstehenden zeigt sich eine große Routine, aber als die Schläuche eingerollt und die Drehleiter eingefahren waren, kommen alle Beteiligten im Monheimer Feuerwehrhaus zusammen. Was verbessert werden kann, soll in der Nachbesprechung geklärt werden. Nach dem Aufräumen ist das Spektakel auch für die Bewohner des Seniorenheims vorbei. Nun haben sie ihr Zuhause wieder ganz für sich.

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