Startseite
Icon Pfeil nach unten
Donauwörth
Icon Pfeil nach unten

Graisbach: Graisbach baut keinen Hochwasserschutz – aber das Problem bleibt

Graisbach

Graisbach baut keinen Hochwasserschutz – aber das Problem bleibt

    • |
    In Graisbach sind vorerst keine Baumaßnahmen zum Schutz vor Hochwasser vorgesehen.
    In Graisbach sind vorerst keine Baumaßnahmen zum Schutz vor Hochwasser vorgesehen. Foto: Wolfgang Widemann

    Ausgiebig hat sich der Marxheimer Gemeinderat zwei Jahre lang mit dem Hochwasserschutz im Ortsteil Graisbach beschäftigt – ausgehend von einem örtlichen Starkregen-Ereignis im Jahr 1975. Im unteren Teil des Dorfes hatte es damals Sachschäden gegeben. Nun hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen, vorläufig keinen Förderantrag beim Wasserwirtschaftsamt zu stellen und keine baulichen Maßnahmen durchzuführen. Vielmehr setzt die Gemeinde auf Information und Prävention. Der abschließenden Diskussion war zu entnehmen, dass 1975 der Abfluss des Regenwassers wohl behindert war.

    Erster Bürgermeister Alois Schiegg sicherte zu, die Graisbacher über das Mitteilungsblatt und in der Bürgerversammlung für die Problematik zu sensibilisieren – insbesondere solle stets ein Auge auf den freien Abfluss geworfen werden. Langenwiesengraben und Grießbach (der im nordöstlichen Dorfbereich zusätzlich den Brunngaßbach aufnimmt) unterqueren nämlich zunächst getrennt die Hartnitstraße und nach ihrem Zusammenfluss die Staatsstraße.

    Förderfähig sind nur Maßnahmen, die weniger kosten als der zu erwartende Schaden

    Für einen Förderantrag würde das von einem Ingenieurbüro erstellte Hochwasserkonzept die Grundlage bilden. Förderfähig sind nur Baumaßnahmen, die weniger kosten als der zu erwartende Schaden eines „HQ100“ – also eines nur alle 100 Jahre zu erwartenden Hochwassers – ist. Diesen Schaden schätzte das Ingenieurbüro auf 540.000 Euro. Die günstigste Maßnahme wäre ein Gewässerausbau am Langenwiesengraben und Brückenneubau am Grießbach mit entsprechendem Retentionsausgleich, die in Summe mit 584.000 Euro zuzüglich Grunderwerbskosten veranschlagt ist. Der Freistaat Bayern würde sich daran wohl finanziell nicht beteiligen. Die 60 Prozent der förderfähigen Kosten könnte die Gemeinde nicht erwarten, sondern müsste den Aufwand allein tragen. Alle „denkbaren“ Maßnahmen an den drei Gewässern würden sich übrigens auf brutto rund vier Millionen Euro summieren – ein gewaltiger Damm mit 33.000 Kubikmeter Schüttung bei den Erlhöfen eingeschlossen.

    Ganz aus dem Blickwinkel verschwindet die Thematik in Graisbach nicht, denn der auf Vorschlag von Bürgermeister Schiegg angenommene Beschluss lautet: „Da derzeit nach den Gutachten keine Hochwasserschutz-Maßnahme in Graisbach förderfähig ist, wird derzeit nichts veranlasst, aber die Problematik im Auge behalten und die Einwohnerschaft informiert.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden