Der Motor heult auf, durch die heruntergelassenen Fenster wabern tiefe Basstöne, der Auspuff knallt, die Reifen quietschen schrill – die sogenannten Auto-Poser sind wieder in Donauwörth unterwegs. Was eine Wonne! Fährt eines dieser besonderen Geschosse an einem auf den Straßen vorbei, kann man nur stehen bleiben. Frauen, Männer, Kinder und Hunde an den Leinen drehen sich um und blicken eifersüchtig auf ein solches Traumgefährt.
Immer wieder verdirbt die Polizei in Donauwörth den lärmenden und rasenden Fahrern den Spaß mit ihren getunten Wagen. Neidvoll verteilen die Beamten ihre Bußgeldzettelchen. Was für Spielverderber. Nur wenige würdigen den enormen Aufwand, den die Auto-Poser betreiben. Noch etwas tiefer legen lässt sich das Auto immer. Ein paar Millimeter über dem Straßenbelag reichen, um durch die Stadt zu heizen. Vier, ach doch lieber gleich sechs Auspuffrohre sind nötig. Viel bringt ja bekanntlich viel. Viel Lärm und viel Aufmerksamkeit. Daneben würde sich wunderbar ein Flammenwerfer machen. Nicht nützlich, aber gut für den Show-Effekt.
Zum Aufmotzen des Autos kommen die Spritkosten
Das hat aber auch seinen Preis. Zum Aufmotzen kommen die Spritkosten. Denn wer schon so viel in sein Auto investiert hat, muss es auch herzeigen. Also geht es mit den Freunden Runde für Runde durch die Stadt. Jede Gerade muss ausgenutzt werden, um sich und sein Auto in Szene zu setzen. Von null auf 200 in einer Sekunde, möglichst auch innerorts, sonst macht es ja auch keinen Spaß. Leider aber alles illegal. Also heißt es: monatlich auch noch Geld für Strafzettel zahlen. Ziemlich viel Aufwand für so viel heiße (Auspuff-)Luft.
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