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Genderkingen: Passt die Renaturierung der Donau zum Hochwasserschutz?

Genderkingen

Passt die Renaturierung der Donau zum Hochwasserschutz?

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    Beim Ortstermin in Genderkingen machten sich Politiker ein Bild der Situation in der Gemeinde: Unser Foto zeigt (von links) Dritten Bürgermeister Gerhard Munninger, Landtagsangeordneten Wolfgang Fackler, Bürgermeister Leonhard Schwab, Europaabgeordneten
Markus Ferber sowie Zweiten Bürgermeister Michael Fürst.
    Beim Ortstermin in Genderkingen machten sich Politiker ein Bild der Situation in der Gemeinde: Unser Foto zeigt (von links) Dritten Bürgermeister Gerhard Munninger, Landtagsangeordneten Wolfgang Fackler, Bürgermeister Leonhard Schwab, Europaabgeordneten Markus Ferber sowie Zweiten Bürgermeister Michael Fürst. Foto: Markus Erdt

    Welche Auswirkungen hätte das Renaturierungsprojekt "Life DonAuRevive" an der Donau und ihren Auen zwischen Donauwörth und der Lechmündung auf die Gemeinde Genderkingen? Diese Frage diskutierte der Europaabgeordnete Markus Ferber auf Einladung des Landtagsabgeordneten MdL Wolfgang Fackler mit Bürgermeister Leonhard Schwab sowie dessen Stellvertretern Michael Fürst und Gerhard Munninger im Rahmen eines Ortstermins.

    Die Hochwassersituation stellte sich für Genderkingen unbefriedigend dar

    Im Zentrum der Planungen des Gemeinschaftsprojekts der bayerischen Wasserwirtschafts- und Naturschutzverwaltung steht die Maßnahme, dass die Donau wieder in ihr altes Flussbett von vor über 160 Jahren verlegt werden soll. Durch das Projekt sollen außerdem die Bedingungen für die Natura-2000-Lebensräume und -Arten verbessert werden. Derzeit werden laut Markus Ferber die Anträge auf europäischer Ebene geprüft und priorisiert, für das auch Fördermittel der Europäischen Union in Höhe von 60 Prozent beantragt wurden, den Rest würde der Freistaat Bayern leisten.

    "Unsere Bürger stehen dem Projekt sehr zurückhaltend gegenüber. Schließlich würde die Donau durch die geplante Rückverlegung bis auf 750 Meter an ein Wohngebiet und 350 Meter an ein Gewerbegebiet heranrücken", erklärte Bürgermeister Schwab und machte auf die bereits aktuell unbefriedigende Hochwassersituation der flächenmäßig zweitkleinsten Gemeinde im Landkreis aufmerksam. Die Gemeinde begrüße zwar grundsätzlich Naturschutzmaßnahmen, fordere aber eine Einbeziehung in die Planungen, vor allem mit Blick auf den Hochwasserschutz und eine dauerhaft taugliche Sicherung. Auch die Grundwasserproblematik müsse berücksichtigt werden.

    Die beiden Abgeordneten zeigen Verständnis

    Die beiden Abgeordneten Markus Ferber und Wolfgang Fackler zeigten volles Verständnis für die Sorgen und Anliegen der Gemeinde und ihrer Bürger. "Der Hochwasserschutz ist immer von zentraler Bedeutung und muss deshalb auch bei Renaturierungen umfassend beleuchtet werden", so Fackler und sagte zu, sich mit dieser Forderung an das Bayerische Umweltministerium zu wenden. Dabei kann er auch auf die Unterstützung von Ferber setzen. "Wir müssen eine verträgliche Lösung für Mensch und Umwelt finden. Die zur Umsetzung notwendige Förderung wird bei der EU-Kommission aktuell beantragt und geprüft", so der Europaabgeordnete.

    Zudem gelte es aus Sicht der Abgeordneten zu bedenken, ob ein Eingriff in die Natur in dieser massiven Form gerechtfertigt sei. Schließlich sollen nach ersten Schätzungen der Behörden rund 660.000 Kubikmeter Erde bewegt werden. (AZ)

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