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Genderkingen: Nach Jahren der Investitionen wird es in Genderkingen ruhiger

Genderkingen

Nach Jahren der Investitionen wird es in Genderkingen ruhiger

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    Die wohl größte Investition in der Gemeinde-Geschichte war der Bau der neuen Kläranlage; in den nächsten Wochen stehen nur noch Restarbeiten an.
    Die wohl größte Investition in der Gemeinde-Geschichte war der Bau der neuen Kläranlage; in den nächsten Wochen stehen nur noch Restarbeiten an. Foto: Adalbert Riehl

    Man kann es getrost als „Stürmische See“ bezeichnen, in die die Gemeinde Genderkingen im Vorjahr finanziell geraten ist. Durch die Rückerstattung von Gewerbesteuer-Vorauszahlungen aus frü­heren Jahren wies diese Position beim Jahresabschluss 2023 einen Minus-Betrag aus. Unter dem Strich entstand deshalb im vergangenen Jahr ein Fehlbetrag von 233.936 Euro, der heuer ausgeglichen wird. Besonders gefordert war Genderkingen zusätzlich, denn 2023 war das vierte Jahr in Folge mit enormen Bauausgaben. 

    Wurde zunächst die neue Kindertagesstätte errichtet, so erfolgte 2022 bis 2024 der Neubau der Kläranlage. „Das erlebte ich zum ersten Mal“, kommentierte erster Bürgermeister Leonhard Schwab das Jahr 2023 bei der Vorlage des Etat-Entwurfs für 2024. Immerhin spricht er von einem Vierteljahrhundert als Kommunalpolitiker: 21 Jahre war er Gemeinderat, seit vier Jahren ist er Bürgermeister. Nicht minder einfach war die Aufgabe für Daniel Escher, den neuen Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft, einen soliden Entwurf vorzulegen. Er erhielt Anerkennung für die transparente Aufbereitung und der Gemeinderat verabschiedete den Etat einstimmig.

    Der Fehlbetrag des Vorjahres konnte abgedeckt werden

    Aus den Eckdaten ist rasch ablesbar, dass Genderkingen nun wieder „ruhigeres Fahrwasser“ erreicht hat. Dem Vermögenshaushalt können 100.996 Euro zugeführt werden, der Fehlbetrag des Vorjahres kann abgedeckt werden und neue Darlehensaufnahmen sind nicht erforderlich. Dazu konnte der Gemeinderat die Hebesätze für Grundsteuer A (390 Prozent) und B (370) sowie die Gewerbesteuer (330) unverändert belassen. 

    Allerdings liegt der Etat mit 6,22 Millionen Euro (3,50 Millionen Euro im Verwaltungs- und 2,72 Millionen Euro im Vermögensteil) deutlich unter den 8,60 Millionen Euro des Vorjahres. Zwar stehen in den nächsten Jahren weitere Investitionen an, so Bürgermeister Schwab, aber nicht mehr in der Höhe der vergangenen vier Jahre. Im Finanzplan 2025 bis 2027, dem das Ratsgremium ebenfalls einstimmig zugestimmt hat, bewegt sich der Vermögenshaushalt „nur noch“ bei etwa 1,4 Millionen Euro. Dazu könne man 2025 wegen des Gewerbesteuer-Ausfalls 2023 wieder mit Schlüsselzuweisung rechnen, zeigte sich Bürgermeister Schwab optimistisch. 

    Die neue Kläranlage ist fast fertig.  Sie hat den Haushalt Genderkingen lange finanziell belastet.
    Die neue Kläranlage ist fast fertig. Sie hat den Haushalt Genderkingen lange finanziell belastet. Foto: Adalbert Riehl

    Als größte Investitionen sind im Vermögenshaushalt, der sich im Vorjahr noch auf 5,2 Millionen Euro belief, heuer 520.000 Euro als „Restkosten“ für den Bau der Kläranlage, 800.000 Euro für Grunderwerb und 316.000 Euro für Straßenbau mit Erschließungsgebieten und Beleuchtung vorgesehen. 88.000 Euro sind als Investitionsumlagen für den Bau der Rainer Verbandsschulen ausgewiesen. Dazu ist das Defizit des Vorjahres auszugleichen und 230.500 Euro an Krediten werden getilgt, so dass die Verschuldung zum Jahresende auf 1,38 Millionen Euro sinken wird. Außerdem wird wieder eine Rücklage mit 127.730 Euro aufgebaut; sie war im Vorjahr vollständig aufgebraucht worden.

    Grundstücksverkäufe bringen Geld in die Kasse

    „Gespeist“ wird der Vermögenshaushalt in erster Linie durch die zweite und die Schlussrate des Verbesserungsbeitrages der Bürger (1,9 Milllionen Euro) und einem Beitrag des Zweckverbandes Wasserversorgung Fränkischer Wirtschaftsraum (500.000 Euro) jeweils für die Kläranlage. Dazu kommen Grundstücksverkäufe mit 80.000 Euro, die staatliche Investitionspauschale von 79.400 Euro sowie der Überschuss des Verwaltungshaushaltes. 

    Die „tragenden Säulen“ des Verwaltungshaushaltes sind Gewerbesteuer (eine Million Euro), Einkommensteuerbeteiligung (945.000 Euro), Grundsteuern (184.500 Euro), Benutzungsge­bühren (285.700 Euro), Zuschüsse (273.200 Euro, darunter vor allem für den Betrieb der Kindertagesstätte) und Umsatzsteuerbeteiligung (108.000 Euro). 

    Größte laufende Ausgabeposten sind Kreis­umlage (1.270.000 Euro), Personalkosten (768.280 Euro), Umlage an die Verwaltungsgemeinschaft (374.160 Euro), Gewerbesteuerumlage (150.000 Euro) sowie Schulverbandsumlagen (245.444 Euro). Der Sachaufwand für Verwaltung und Betrieb ist mit 592.330 Euro kalkuliert.

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