Schon auf dem Parkplatz vor dem Genderkinger Rudolf-Grenzebach-Flughafen sind die Modellflugzeuge laut zu hören. Spektakulär fliegen sie durch die Luft, machen die verschiedensten Figuren und sausen anschließend haarscharf über dem Boden an den Zuschauerinnen und Zuschauern vorbei. Durch einen Bauzaun sind die Besucher von der Start-und Landebahn aus Sicherheitsgründen getrennt, aber über das weitläufige Gelände lassen sich die Maschinen der knapp 100 Piloten sehr gut beobachten. Nicht nur das Publikum, sondern auch die Teilnehmer beim 15. Horizon Airmeet sind aus den verschiedensten Ländern angereist.
Es ist einiges los im Start-und Landebereich. Die Piloten schieben ihre Maschinen zum Start, die teilweise noch mit einer Plane abgedeckt sind. In der Warteschlange stehen die unterschiedlichsten Modelle. Manche sind sehr klein, andere Modelle haben fast die Größe eines Autos. Das zeichne das Horizon Airmeet aus, sagt Veranstalter Stefan Wurm: "Wir zeigen hier alles vom Einsteigermodell aus Kunststoffschaum bis zum Jet-Modell. Wir haben zum Beispiel mit der Concorde das größte Modellflugzeug der Welt bei dieser Veranstaltung."
Die Concorde hat knapp 150 Kilogramm Abfluggewicht und wird von vier Turbinen angetrieben. Das größte Modellflugzeug der Welt schafft es damit auf eine Spitzengeschwindigkeit bis zu 300 Stundenkilometern. Einsteigermodelle gibt es schon ab 250 Euro zu kaufen, die wertvollsten Flugzeuge in Genderkingen haben hingegen einen Preis bis zu 25.000 Euro, erklärt Wurm.
Die Flugzeuge beim Horizon Airmeet sind mit Details versehen
Das Publikum kommt in Genderkingen ganz nah an die Maschinen heran, auch weil die Piloten immer wieder mit ihren Maschinen durch den Publikumsbereich laufen. Die Flugzeuge sind mit vielen Details versehen: Die Namen der Piloten sind oft aufgeklebt, ebenso diverse Sponsoren und freilich auch der Name des Fliegers. Mit viel Liebe werden die Maschinen von ihren Piloten gepflegt, oft wird noch etwas sauber gemacht, ehe es an den Start geht. Und dort wird schnell klar: Die Piloten beherrschen ihr Handwerk. Spektakuläre Figuren, Synchron- oder Hochgeschwindigkeitsflüge stehen auf dem Programm. Oft fliegen die teuren Modelle in einer hohen Geschwindigkeit nur Millimeter über dem Boden, ehe sie wieder in die Luft schießen.
Die Showflüge lassen die Menschen, die sich in Campingstühlen oder auf Bierbänken zumeist im Schatten niedergelassen haben, sichtlich staunen. Öfter wird ein Handy ausgepackt, um das Spektakel auf einem Video einzufangen. Und auch die Geräuschkulisse ist bei jeder Maschine etwas anders. Wurm sagt: "Wir haben hier Spitzenpiloten aus ganz Europa, sogar aus Amerika sind Gäste da. Viele übernachten hier auf dem Campingplatz, da haben wir beide komplett gefüllt." Der Zusammenhalt in der kleinen Szene sei groß, viele seien freundschaftlich verbunden. Und der Standort sei auch international sehr bekannt, betont Wurm: "Die Gemeinde Genderkingen und die Stadt Donauwörth sind auf der ganzen Welt bei Modellfliegern bekannt. Ich war auch schon bei Veranstaltungen in Florida - da kennt man auch das Horizon Airmeet und verbindet damit die Region hier."
Es ist mittlerweile die 15. Auflage des Horizon Airmeet und damit auch ein Jubiläum, das in Genderkingen heuer gefeiert wird. Das Ganze mache große Freude, auch weil die Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden super sei, erklärt Wurm. Und auch das Wetter spielt zum Jubiläum mit. Wer nicht gerade die Flüge bestaunt, flaniert bei den zwölf Herstellern vorbei, die ihre Modelle ausgestellt haben und auch Zubehör verkaufen. Am Samstag wird von 10 Uhr bis 22 Uhr fast durchgängig geflogen. Ein besonderer Höhepunkt dürfte ab 20.30 Uhr die Nachtflugshow werden, die mit Musik und pyrotechnischen Elementen gestaltet werden soll. Abschließend erwartet die Zuschauerinnen und Zuschauer ein Feuerwerk.