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Am Flugplatz Genderkingen steht jetzt ein Flugsimulator
![Mit dem Flugsimulator in Genderkingen können Piloten künftig trainieren. Auch für Interessierte außerhalb des Vereins soll er zu nutzen sein. Mit dem Flugsimulator in Genderkingen können Piloten künftig trainieren. Auch für Interessierte außerhalb des Vereins soll er zu nutzen sein.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Piloten müssen auf viele Gefahren gefasst sein. Ab sofort ist es möglich, herausfordernde Szenarien in Genderkingen zu üben: in einem Flugsimulator.
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Als Pilot muss man für die vielfältigsten Gefahrensituationen gerüstet sein. Ein Flug durch eine Gewitterfront, eine Landung bei starken Windböen oder auch technische Probleme will man in der Realität sicher vermeiden. Besser aber, man hat solche Situationen durchlaufen und gelernt, wie man richtig agiert. Genau das können Piloten jetzt am Rudolf-Grenzebach-Flugplatz in Genderkingen. Denn seit Kurzem steht dort ein Flugsimulator.
Der Simulator gehört der Motorfluggruppe Donauwörth-Genderkingen (MDG), die mit dieser technischen Ausstattung etwas ganz Besonderes auf dem eigenen Gelände stehen hat. Schließlich ist der Simulator mit einem original Cockpit und Avionik, realistischem Flug- und Steuerungsverhalten und modernen Sichtsystem ausgestattet. Er soll künftig nicht nur für die Mitglieder des Vereins zur Verfügung stehen, sondern auch externen Interessenten.
Normalerweise gibt es Flugsimulatoren nur in professionellen Flugschulen
Hans Kavasch, Zweiter Vorsitzende des Vereins, hat den Bau des Simulators mit seinem Team wesentlich vorangetrieben. Dass es nun in Genderkingen diese Möglichkeit gebe, sei keinesfalls selbstverständlich: "Solche Simulatoren sind normalerweise nur in professionellen Flugschulen angesiedelt, die in Großstädten sind. Dort werden Berufspiloten ausgebildet." In Genderkingen habe man das Glück gehabt, dass es zum einen sehr viel Eigeninitiative von den Vereinsmitgliedern gegeben habe, die das auf die Beine gestellt hätten, so der Verantwortliche des MDG.
Vereinsmitglieder, aber auch Externe könnten nun sehr günstig darauf zugreifen, erklärt Kavasch. Eine weitere Besonderheit sei, dass das gleiche Flugzeug auch in der Realität zu fliegen sei. Der zweite Vorsitzende betont: "Wir haben das gleiche Flugzeug, das beim Simulator verwendet wird, auch in der Halle stehen. Das gibt es auch in den Flugschulen nicht immer." Nun können Piloten aus dem süddeutschen Raum, die sich weiterbilden wollen, auf das Angebot zurückgreifen.
Hilfreich sei der Simulator auch dann, wenn es darum gehe, das Fliegen bei schlechtem Wetter zu üben, erklärt Kavasch. Auch Dinge, die in der Realität zu gefährlich sind, können trainiert werden. "Im Simulator kann man etwa einen Motorausfall direkt nach dem Start üben. Da kann man sich dann eine Routine erarbeiten, wie man in einem solchen Fall handeln muss", sagt Kavasch. Schwierige Sachen können intensiver trainiert werden, und der Flug kann auch immer gestoppt werden, um sich mit dem Fluglehrer zu besprechen. "Aber auch für Firmen oder Privatleute, die keinen Flugschein haben, aber ein Gefühl für das Fliegen eines größeren Flugzeugs bekommen wollen, kann er genutzt werden", sagt er.
Flugsimulator in Genderkingen ist auch dank der Förderung der Familie Grenzebach möglich gewesen
Nun trägt der frisch eingeweihte Simulator den Namen "D-GREN", was auch eine Referenz gegenüber der Familie Grenzebach und vor allem dem Unternehmer Rudolf Grenzebach darstellt. Seit Kurzem ist ja auch der Flugplatz nach Rudolf Grenzebach benannt. Das Ehepaar Grenzebach war bei der Einweihung auch anwesend. Die Komponenten des ursprünglichen Grenzebach-Projekts konnten für den Aufbau des Simulators verwendet werden. 2011 hatte die Firma Grenzebach einen roboterbasierten Flugsimulator mit dem Namen Flight Slim auf den Markt gebracht.
Maria Grenzebach, die lobende Worte für die Arbeit der Vereinsmitglieder fand, kündigte eine größere Spende für den Verein an. Damit kann auch der weitere Ausbau des Simulators, etwa im Bereich des Sichtsystems, unterstützt werden. Nun soll die Einrichtung im Jahr um die 400 Stunden in Betrieb sein. Kavasch sagt: "Unser Flugzeug, das am meisten unterwegs ist, fliegt so viel in einem Jahr. Wir gehen davon aus, dass der Simulator auch in dieser Größenordnung bewegt wird."
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