Angesichts der angespannten weltpolitischen Lage inklusive der Energiekrise 2022 und der Extremwetterereignisse im vergangenen Jahr beschäftigt sich die Gemeinde Münster schon länger damit, wie die Bevölkerung im Katastrophenfall geschützt werden kann. Deshalb wurde bereits 2021 eine Arbeitsgruppe gegründet, die mögliche Krisen-Szenarien durchspielt und dann entsprechende Lösungen plant. Nun hat die Gemeinde bei einem vergleichsweise günstigen Angebot für ein Notstromaggregat „zugeschlagen“.
Im Ernstfall kommt besonders bei der Stromversorgung eine enorme Bedeutung zu. Dafür hatte sich die Gemeinde in der Vergangenheit bereits Angebote für vier Notstromaggregate eingeholt. Die Kosten in einem ersten Angebot beliefen sich auf rund 130.000 Euro. Nun hat die Gemeinde durch einen Hinweis des Landratsamtes – der an alle Kommunen ging – ein deutlich günstigeres Angebot durch Restbestände einer Firma erhalten.
Gemeinderat in Münster: Gemeinde erwirbt günstiges Notstromaggregat
Für 38.000 Euro wurden vier Notstromaggregate gekauft und bereits erfolgreich getestet. Dass die Gemeinde so schnell handeln konnte, lag laut Bürgermeister Jürgen Raab an der guten Vorbereitung. „Wir haben bereits den Bedarf unserer kritischen Infrastruktur ermittelt und die notwendigen Vorkehrungen getroffen“, so der Rathauschef. Mit den vier Geräten ist Münster nun für den Ernstfall sehr gut vorbereitet und nimmt laut Raab in dieser Hinsicht „eine Vorreiterrolle speziell für kleinere Kommunen ein.“ Zwar handele es sich bei der Summe immer noch um viel Geld für eine vergleichsweise kleine Gemeinde wie Münster, „aber wir sind für den Ernstfall, der hoffentlich nie eintritt, bestmöglich aufgestellt“, so Raab.
Einsatz von Notstromaggregaten an verschiedenen Plätzen in Münster
Die vier Geräte sollen an neuralgischen Punkten eingesetzt werden und werden im alten Bauhof gelagert. Der erste Einsatzort ist das Feuerwehrgerätehaus, das auch das „Leuchtturmgebäude“ im Katastrophenfall ist. Das zweite Gerät würde am Rathaus/Bauhof zum Einsatz kommen, weil hier die zentrale Heizungsversorgung untergebracht ist. Außerdem würde das Rathaus im Ernstfall als Ausweichort für bis zu vier Mitarbeiter der Verwaltungsgemeinschaft dienen. Das dritte Gerät solle die Stromversorgung des Abwasserpumpwerks in der Lechfeldstraße garantieren, sodass das Schmutzwasser weiterhin reibungslos in die Kläranlage gelangen kann. Diese ist der Standort des vierten und kleinsten Gerätes. „Alle Geräte haben unsere Testläufe reibungslos überstanden“, informierte Raab die Gemeinderäte. Bei den Tests wurde auch die notwendige Lagerung des Diesels für den Betrieb der Notstromaggregate thematisiert. Zwei je 1000 Liter fassende Tanks stehen im Feuerwehrgerätehaus, und ein weiterer mobiler 900-Liter-Tank steht, laut Raab, durch einen örtlichen Betrieb in Aussicht. In Kürze will sich die Arbeitsgruppe Handlungsempfehlungen für den Ernstfall schriftlich festlegen.
Ebenfalls in der Sitzung genehmigte das Gremium den Antrag der örtlichen Feuerwehr für eine neue Tragkraftspritze für das Löschgruppenfahrzeug LF8. Die bisherigen Geräte sind deutlich in die Jahre gekommen, und so stimmten die Räte einstimmig für die Anschaffung. Diese kostet zwischen 19.000 und 20.000 Euro, wobei 6370 Euro vom Freistaat bezuschusst werden.
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