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Gastronomie sucht Azubis: 671 Chancen im Donau-Ries Kreis

Landkreis Donau-Ries

Noch 671 freie Azubi-Plätze in der Gastronomie im Landkreis

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    In der Gastronomie gibt es im Landkreis freie Ausbildungsstellen.
    In der Gastronomie gibt es im Landkreis freie Ausbildungsstellen. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild

    Ab August geht es los: Das neue Ausbildungsjahr startet. Doch viele Gastronomie-Betriebe im Landkreis Donau-Ries sind nach wie vor auf der Suche nach Azubis: Bei der Agentur für Arbeit sind noch 671 freie Ausbildungsplätze registriert. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit. Laura Schimmel, die Geschäftsführerin der NGG Schwaben, rät jungen Menschen, beim Einstieg ins Berufsleben „die Vorteile, die eine Ausbildung bietet, zu erkennen“.

    Schimmel wehrt sich dagegen, dass die duale Ausbildung mittlerweile „unter Wert gehandelt“ werde. „Es ist wie ein Reflex: Wer sein Abi oder die Fachhochschulreife in der Tasche hat, meint studieren zu müssen“, so Laura Schimmel. Dabei würden gerade Industrie, Handwerk und Dienstleistung im Kreis Donau-Ries und der Region enorme Chancen bieten. Die Zeiten, in denen nur ein Studium ein überdurchschnittliches Einkommen garantiere, seien lange vorbei. So werde in vielen Branchen – zum Beispiel in den bayerischen Brauereien – gut verdient. „Außerdem kann auf eine Ausbildung oft auch ein Studium draufgesattelt werden“, sagt Schimmel. Wer in der Lebensmittelindustrie starte, könne beispielsweise den Meister oder Techniker anschließen. Aber auch ein Studium in Lebensmittelchemie, Anlagenbau oder Betriebswirtschaft. In der Gastro-Branche würde sich ein Studium im Tourismus-, Hotel-, Kultur- oder Eventmanagement anbieten.

    „Bedauerliche Trägheit bei der Nachwuchsförderung“

    Die NGG Schwaben kritisiert eine „bedauerliche Trägheit bei der Nachwuchsförderung“ im Kreis Donau-Ries. Es werde grundsätzlich zu wenig ausgebildet – in der Gastronomie genauso wie in der Industrie. „Die Wirtschaft braucht einen neuen ‚Azubi-Mut‘. Der muss dann allerdings auch politisch unterstützt werden: Wird ein Azubi nach der Ausbildung übernommen, dann darf es dabei künftig keine Befristung mehr geben“, fordert Laura Schimmel. Die NGG Schwaben setzt sich außerdem für „höhere Azubi-Standards“ ein. Etwa, wenn es um den Weg zur Berufsschule gehe. Der gehöre zur Ausbildung „und den muss keiner aus eigener Tasche bezahlen“. Oder auch bei Prüfungsvorbereitung: Der Azubi brauche mindestens zwei freie Tage zur Vorbereitung.

    Tarifliche Ausbildungsvergütung sei notwendig

    Vor allem müssten sich aber auch die Betriebe einen deutlichen „Pro-Azubi-Push“ geben: „Je nach Branche ist da schon einiges zu optimieren. Das Betriebsklima – zum Beispiel in den Küchen – müsse besser werden. Außerdem sei es wichtig, dass Azubi eine tarifliche Ausbildungsvergütung bekämen. „Ausbildungsbetriebe suchen händeringend nach Nachwuchs. Wer dabei keine guten Ausbildungsbedingungen bietet, hat als Arbeitgeber verloren“, sagt Laura Schimmel. Im Übrigen sollten Betriebe manchmal deutlich weniger auf die Noten im letzten Schulzeugnis schielen, sondern die Talente der jungen Leute zu entdecken und zu fördern. Das bedeutet, dass Unternehmen mehr Gespräche zum persönlichen Kennenlernen führen. Aber auch, dass sie mehr Praktika anbieten. Oft ist es nämlich der zweite Blick, der dann zur ersten Wahl wird“, erklärt Laura Schimmel. (AZ)

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