Auf diesen Tag haben die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Fünfstetten lange hingefiebert. Nach mehrjähriger Planungs- und Bauzeit ist das neue Feuerwehrhaus samt gemeindlichem Bauhof fertig. Das war aus Sicht der Kameraden auch dringend notwendig. Denn bisher war vor den Einsätzen immer ein kurioser Ablauf notwendig.
Während die Arbeiter der Kommune bereits seit einigen Tagen ihren Teil bezogen haben, zieht die Wehr an diesem Wochenende in den Komplex ein, der rund 2,3 Millionen Euro gekostet hat. „Am Samstagabend wollen wir von hier aus starten“, gibt Kommandant Bernd Dunzinger vor. Dann stehen das Löschgruppenfahrzeug und das Mehrzweckfahrzeug auf ihren neuen Stellplätzen und die roten Spinde sind mit den Helmen, Schutzanzügen und Stiefeln der 68 Aktiven bestückt. Man sei mit dem neuen Gebäude „vollauf zufrieden“, erklärt Dunzinger.
Das bisherige Feuerwehrhaus in Fünfstetten war viel zu klein
Bislang musste die Fünfstettener Feuerwehr mit äußerst beengten Verhältnissen zurechtkommen. Das bisherige Feuerwehrhaus in der Westendstraße ist so klein, dass – so die offizielle Vorschrift – bei einem Einsatz erst die Fahrzeuge ins Freie gefahren werden mussten, bevor sich die Feuerwehrleute umziehen durften. Zuletzt hatte das Gebäude 1993 einen Anbau und eine Heizung erhalten.
In dem neuen Komplex ist alles ganz anders. Hell, großzügig und funktional sind die Räume. Drei Fahrzeug-Stellplätze stehen zur Verfügung, ein Schulungsraum, eine Einsatzzentrale, ein Besprechungszimmer, ein Büro für die Führungskräfte mit drei Arbeitsplätzen, Umkleidekabinen für Männer und Frauen – der Wehr gehören seit Kurzem drei weibliche Aktive an –, Toiletten, eine Atemschutzwerkstatt, ein Lager für Löschmittel und eine Schlauchpflegeanlage. Letztere wollen nach Auskunft von Bürgermeister Josef Bickelbacher auch die benachbarten Feuerwehren aus Nußbühl/Heidmersbrunn., Huisheim, Gosheim und Otting nutzen.
Pfarrer Woppmann segnete die neuen Räume in Fünfstetten
Die restliche Ausrüstung – beispielsweise die Schlauchreserven – soll Kommandant Dunzinger zufolge in den kommenden Tagen ins neue Feuerwehrhaus geschafft werden.
Die neuen Räume erhielten kürzlich durch Pfarrer Wolfgang Woppmann im Beisein von Vertretern der Gemeinde und der Feuerwehr den kirchlichen Segen. Der Öffentlichkeit soll das Projekt bei einem „Tag der offenen Tür“ präsentiert werden. Wegen der Corona-Pandemie ist noch unklar, wann dies stattfinden kann.
Bürgermeister Bickelbacher ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden
Die Planungen für den 60 Meter langen und 25 Meter breiten Komplex begannen 2016. Im Jahr 2018 starteten die Bauarbeiten.
Der Bauhof umfasst Stellplätze für zwei Schlepper und weitere Maschinen, eine Waschhalle, eine Werkstatt, Sozialräume und ein Büro. Bürgermeister Bickelbacher zeigt sich mit dem Projekt zufrieden: „Das Geld ist sinnvoll angelegt, weil für die kommenden Jahrzehnte Bleibendes geschaffen wurde.“ Die ursprünglich geschätzten Kosten hätten sich im Laufe der Zeit deutlich erhöht, unter anderem, weil eine Lüftungsanlage installiert worden sei. Die Gemeinde trug beim Bau auch dem ökologischen Gedanken Rechnung. Das Gebäude wird mit Fernwärme aus einem der beiden Netze in Fünfstetten versorgt und das Dach ist mit einer Photovoltaikanlage bestückt.
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