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Erlebnisse im Ausland: Schüler aus Donauwörth berichten

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Zwei Donauwörther Schülerinnen reisen um die (halbe) Welt

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    Eva Besinger hatte in den USA unerwartete Begegnungen.
    Eva Besinger hatte in den USA unerwartete Begegnungen. Foto: Will Hughes

    Weiche, weiße Strände ziehen sich endlos an Paraparaumus Küste entlang. Der Wind weht und die Mähnen der Pferde fliegen mit den Haaren ihrer Reiterinnen um die Wette. Die Gischt des Wasser an der Pazifikküste schäumt, als die Tiere sich mitsamt der Menschen in die Fluten stürzen. Rebecca Graminger lacht und streicht über den rötlich-braunen Hals ihres Pferdes, während sie ihrer Freundin, der Tochter ihrer Gastfamilie, folgt. „Es ist der Traum eines jeden Reiters, am Stand entlang zu galoppieren und mit den Pferden im Meer zu baden“, beschreibt sie diese gemeinsamen Ausritte später im Gespräch. Diesen Traum hat sie sich in Neuseeland verwirklicht. Graminger ist eine von fünf Schüler des Donauwörther Gymnasiums, die die Möglichkeit wahrgenommen haben, in einem monatelangen Auslandsaufenthalt während der elften Klasse neue Erfahrungen an einem ganz anderen Flecken der Erde zu sammeln.

    Die Schüler werden für diesen Zweck für den Rest des Schuljahres beurlaubt. Alle Schüler, die sich für dieses Abenteuer entscheiden, haben nach der Aussage der Mitarbeiterin der Schulleitung Sabine Guggenmoos, ausnahmslos hervorragende Noten. Allerdings geht es auch im Ausland nicht ohne Lernen. Sie müssen dort den Unterricht besuchen und rücken später - wenn sie wieder zu Hause sind - zunächst auch nur auf Probe in die zwölfte Jahrgangsstufe vor. Was es mit diesem Programm auf sich hat, wie es sich anfühlt, viele Monate fern ab der Heimat zu verbringen, erzählen Eva Besinger und Rebecca Graminger.

    Eva Besinger war im Förderprogramm des Deutschen Bundestags

    Eva Besinger, 17 Jahre, entschied sich für zehn Monate in den USA und wusste früh, was sie will: Sie bewarb sich bereits in der neunten Klasse für das „Parlamentarische Patenschaftsprogramm des Deutschen Bundestages“, ein stipendiales Förderprogramm des US-Kongresses und des Deutschen Bundestags. Der Abgeordnete Christoph Schmid hat für Besinger während ihres Aufenthalts die Patenschaft übernommen.

    Eva Besinger (rechts vorne) spielt auf dem Xylophon in der Marching Band der Apex High School.
    Eva Besinger (rechts vorne) spielt auf dem Xylophon in der Marching Band der Apex High School. Foto: Sarah Sowers

    Im August 2023 war es dann für Eva Besinger soweit: Mit 235 deutschen Schülern und einem Schüler pro Landkreis, flog sie als „Juniorbotschafterin“ von Frankfurt bis nach North Carolina. Ihre „Zweitfamilie“, wie Besinger liebevoll ihre damalige Gastfamilie auch nennt, erwartete sie dann in Cary. Bereits am nächsten Tag ging der neue Alltag auch schon los. Mit einer Probe in der „Marching Band“ - nämlich Musikanten, die während ihres Spiels marschieren. „Dieses Stimmung-Machen vor 500 Zuschauern während der Footballspiele, wenn die beiden Mannschaften aufeinanderprallen, diese Begeisterung, die man als Teil der Band spürt, war echt etwas Besonderes“, erzählt die junge Frau, die seit elf Jahren Klavier und seit drei Jahren Xylophon spielt.

    Eine Woche nach ihrer Ankunft besuchte Besinger dann die Apex High School, vier Doppelstunden lang mit anschließender Bandprobe bis etwa siebzehn Uhr. Im amerikanischen Kurssystem musste Besinger im Rahmen des Programmes mindestens ein der zwei Semester Amerikanische Politik und Geschichte, sowie Englisch belegen und konnte ansonsten ihren Stundenplan frei zusammenstellen. Meeresbiologie habe ihr dabei als Fach besonders gefallen.

    „Der Geist an der Schule ist stärker als bei uns“

    „Der „School Spirit“, das Wir-Gefühl an der Schule ist dabei viel stärker als das bei uns der Fall ist“, hat Besinger erlebt. Auch im Politikclub ihrer Schule haben ihr die verschiedenen liberalen und republikanischen Standpunkte, die dort diskutiert worden, zu denken gegeben. „Ich habe mich bewusst dafür entschieden, mich nicht in ein politisches Spektrum einzuordnen“, erzählt die politisch Interessierte. Stellenweise habe sie leider ein gewisses „Schwarz-Weiß-Denken“ festgestellt, was die politische Parteien betrifft.

    Der Aufenthalt in den USA hat für Eva Besinger ganz andere Welten eröffnet: „Ich habe viele neue Freunde gewonnen, habe gelernt, auch mit kulturellen Unterschieden umzugehen und hatte die Chance, viel selbständiger zu werden. Den Auslandsaufenthalt und auch das Programm kann ich nur empfehlen.“

    Rebecca Graminger hält am Strand in Neuseeland die Fahne in den Wind.
    Rebecca Graminger hält am Strand in Neuseeland die Fahne in den Wind. Foto: Tamzin Beazley

    Rebecca Graminger bereitet sich in Neuseeland auf ihren späteren Beruf vor

    Als Vorbereitung für ihre Laufbahn als Gymnasiallehrerin für das Fach Englisch, hat Rebecca Graminger ihren zehnmonatigen Schüleraustausch in Neuseeland interpretiert, der von den „Internationalen Sprach- und Studienreisen (IST) organisiert wurde. In der neuseeländischen Stadt Paraparaumu fühlte sich die 17-Jährige bei ihrer Gastfamilie mit zwei Kindern, zwei Pferden, zwei Katzen und einem Hund, sehr wohl. Gemeinsam unternahm sie mit ihnen etliche Ausflüge. Besonders beeindruckend sei für sie auch der traditionelle Haka, der Kriegstanz der Maori, gewesen, die eine neuseeländischen Frauenmanschaft vor einem Spiel aufgeführt habe.

    Auch ihr Besuch des Kapiti-College gestaltete sich für die junge Frau interessant. Durch das vielfältige Kursangebot - etwa 60 verschiedene Kurse - konnte Graminger einige neue Erfahrungen sammeln. In „Film making“ lernte sie beispielweise wie Szenen beim Film aufgezeichnet und geschnitten werden. Wie professionell Bewegungen mit einer Kamera eingefangen werden können, erfuhr Graminger im Kurs „Photography“. „Das Schule war eher praktisch orientiert und es war sehr wichtig, die Interessen der Schüler zu unterstützen,“ beschreibt Graminger ihren Schulbesuch.

    Kann auch sie nun diese Art Auslandsaufenthalt weiterempfehlen? Rebecca Graminger ist überzeugt davon, gibt allerdings auch zu bedenken: „Es ist sehr wichtig, dass man gleich von Anfang an soziale Kontakte knüpft. Dann kann man sich auch in der Fremde ein Leben aufbauen.“

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