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Eisenbahn-Wunderwelt: Käthe-Kruse-Museum lädt zur Weihnachtsschau

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Heile Weihnachtswelt auf Schienen im Kruse-Museum Donauwörth

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    Weihnachten mit Modelleisenbahn. Diese szenische Darstellung findet sich unter anderem  in der neuen Ausstellung im Käthe-Kruse-Puppen-Museum Donauwörth.
    Weihnachten mit Modelleisenbahn. Diese szenische Darstellung findet sich unter anderem in der neuen Ausstellung im Käthe-Kruse-Puppen-Museum Donauwörth. Foto: Stadt Donauwörth

    Volle Fahrt voraus für alle Eisenbahnfans und Nostalgieliebhaber! Das Käthe-Kruse-Puppen-Museum lädt zur Ausstellung „Weite Welt auf kleiner Schiene – Die Geschichte der Eisenbahn im Modell“ ein. Besucher erleben hautnah, wie die Welt auf Schienen erobert wurde – im Miniaturformat und mit Nachbauten der wichtigsten Dampfloks, Elektroloks und Dieselfahrzeuge der letzten zweihundert Jahre.

    „Wilhelm der Schaffner“ ist eine Puppe von Käthe Kruse, eine Sonderanfertigung für Sammler und Zusammenarbeit der Käthe Kruse Werkstätten und Märklin. Das seltene Sondermodell wurde 2005 in einer limitierten Auflage von 150 Stück herausgebracht. Wilhelm begrüßt dieses Jahr die Besucher der Weihnachtsausstellung im Käthe-Kruse-Puppen-Museum Donauwörth. „Kleine Welt auf kleiner Schiene – Die Geschichte der Eisenbahn im Modell“ heißt die Schau. Der Bub in der Schaffneruniform spielt mit seiner Modelleisenbahn und schlägt damit den Bogen zwischen der Dauer- und der Sonderausstellung des Hauses.

    Wilhelm ist das perfekte Maskottchen für die Ausstellung, weil er Museumsführerin und Puppensammlerin Marion Hohmann gehört. Ihr Mann, Detlev Hohmann, ist Eisenbahnsammler. Von ihm stammt der größte Teil der Exponate. Der Donauwörther besitzt 1129 Lokomotiven und 100 Züge. Unter seinen Leihgaben sind viele, die einen Bezug zu Bayern oder zu Donauwörth haben. Da ist der königliche Zug Ludwigs II. zu sehen, ICE-Waggons der Waggon- und Maschinenbau GmbH Donauwörth (heute Airbus Helicopters) oder der ebenfalls dort gefertigte Weltmeister-Zug von 1954.

    Detlev Hohmann ist Eisenbahnsammler und stellt den größten Teil der Exponate für die Ausstellung.
    Detlev Hohmann ist Eisenbahnsammler und stellt den größten Teil der Exponate für die Ausstellung. Foto: Mirko Zeitler

    Der brachte die Deutsche Nationalmannschaft nach dem „Wunder von Bern“ nach Hause. Die Entwicklung der deutschen Eisenbahngeschichte, beginnend mit der 1835 in England gebauten Lokomotive „Adler“, ist eine eigene Vitrine gewidmet. Nur zehn Jahre nach der ersten deutschen Bahnfahrt gab es auch in Donauwörth eine Eisenbahnlinie, die „Ludwig-Süd-Nord-Bahn“. Schon bald, nachdem Bürger per Dampflok durch das Land reisten, fertigten findige Spielzeugmacher Züge für Kinder.

    Weihnachten und Eisenbahn – das gehört zusammen. Spielzeugeisenbahnen standen viele Jahrzehnte lang weit oben auf den Wunschzetteln. Zur Weihnachtszeit wurde in vielen Familien die Modelleisenbahn aufgebaut, ergänzt durch die Neuzugänge des jeweiligen Gabentisches. Über die Feiertage durften die Kinder damit spielen, dann kam die Anlage wieder auf den Dachboden, bis zum nächsten Jahr. „Hatte ich Glück, dann durfte ich mit den großen Brüdern ein wenig Eisenbahn spielen“, erinnerte sich Käthe Kruses Sohn Max, der Erfinder des Urmels. „Es war eine Mammutanlage, die Schienen, die den Strom führten, hatten eine Spurbreite von etwa 10 cm und schlängelten sich mit Weichen und Kurven durch alle drei Räume...“

    „Wilhelm der Schaffner“ ist das Maskottchen und schlägt den Bogen von der Dauer- zur aktuellen Sonderausstellung.
    „Wilhelm der Schaffner“ ist das Maskottchen und schlägt den Bogen von der Dauer- zur aktuellen Sonderausstellung. Foto: Stadt Donauwörth

    So sehr ist die Modelleisenbahn mit der Weihnachtszeit verbunden, dass Lokomotiven und Züge zu einem festen Bestandteil der weihnachtlichen Bildsprache geworden sind: Sie stehen auf dem Gabentisch, der Weihnachstmann fährt mit seinen Helfern mit einer Dampflok durch verschneite Winterlandschaften. „Der Polarexpress“ gehört zu den populärsten Weihnachtsfilmen. „Die Welt der Modelleisenbahn ist eine heile Welt“, sagt Detlev Hohmann. Leihgaben aus dem Weihnachtsmuseum Rothenburg ob der Tauber illustrieren diese Seite des Themas.

    Eisenbahnen sind aber viel mehr als nur nostalgischer Schmuck. Sie sind ein Symbol der industriellen Revolution. Technische Neuerungen machten es möglich, Waren immer günstiger und in immer größeren Mengen zu produzieren und sie schnell über große Distanzen hinweg zu bewegen. Das veränderte auch die Art, Weihnachten zu feiern. Eisenbahnen transportierten Tannenbäume, erschwingliche Spielsachen und Süßigkeiten durch das ganze Land.

    Historische Dampflokomotiven sind genauso zu sehen wie moderne Züge.
    Historische Dampflokomotiven sind genauso zu sehen wie moderne Züge. Foto: Stadt Donauwörth

    Die weihnachtliche Bescherung war nicht mehr nur etwas für Reiche. Auch deshalb passt die Ausstellung gut nach Donauwörth – eine Stadt, die schon immer Verkehrsknotenpunkt war. Die „Weite Welt auf kleiner Schiene“ lädt nicht nur zum Schauen und Staunen ein. Mancher Besucher mag sogar Lust bekommen, an den Feiertagen mal wieder die eigene Modellbahn aufzubauen.

    Ein Besuch der Sonderausstellung in der Weihnachtszeit lohnt sich gleich doppelt: An den Sonntagen, 8. Dezember und 5. Januar, können Besucher zwischen zwei Führungen wählen: Eine Führung durch die Sonderausstellung mit Detlev Hohmann höchstpersönlich oder „Weihnachten im Kruse-Haus“ in der Dauerausstellung. Beide Führungen sind im Eintrittspreis enthalten und beginnen jeweils um 15 Uhr. (mit AZ)

    info: Die Sonderausstellung ist vom 21. November bis 2. Februar immer von Donnerstag bis Sonntag (14 bis 17 Uhr) geöffnet. Während der Weihnachtsferien vom 25. Dezember bis 6. Januar öffnet das Museum täglich (Heiligabend geschlossen).

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