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Donauwörth: Trinkwasser Donauwörth: Straffer Zeitplan für neuen Hochbehälter

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Trinkwasser Donauwörth: Straffer Zeitplan für neuen Hochbehälter

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    Viele Donauwörther hoffen, dass der neue Hochbehälter in der Donauwörther Parkstadt der Dauerchlorung des Trinkwassers ein Ende bereite. Darüber hinaus wird das Millionenprojekt vor allem nachts wohl ein Hingucker – dafür sorgen LED-Bänder.
    Viele Donauwörther hoffen, dass der neue Hochbehälter in der Donauwörther Parkstadt der Dauerchlorung des Trinkwassers ein Ende bereite. Darüber hinaus wird das Millionenprojekt vor allem nachts wohl ein Hingucker – dafür sorgen LED-Bänder.

    Seit Juli vergangenen Jahres müssen die Bewohner von rund 2000 Haushalten in Donauwörth hinnehmen, dass da irgendwo und irgendwas nicht so ganz passt mit ihrem Trinkwasser. Irgendwo in dem weitverzweigten Leitungsnetz gibt es eine Schwachstelle: Colibakterien gelangen ins Wasser, das am Ende bei den Bürgern aus der Leitung kommt, mit dem sie Tee kochen oder duschen.

    Nach Monaten mit Abkochanordnung, Wasserproben, Chlorung und intensiver Suche nach dem Leck sind sich die Experten der Stadtwerke nahezu sicher, dass der alte Hochbehälter in der Parkstadt das Problem ist. Da dieses folglich nicht auf die Schnelle behoben werden kann, ruhen die Hoffnungen der Verantwortlichen und der betroffenen Bürger auf den Bau des neuen, eh bereits geplanten Hochbehälters. Dieser wird an der Sternschanzenstraße entstehen, wo aktuell noch ein Parkplatz zu sehen ist. Der Bau wird dann am Tor des neuen Alfred-Delp-Quartiers – kurz ADQ – markieren.

    Über dieses Injektionsgerät wird Chlor in das Trinkwasserversorgungsnetz eingespeist, in dem  Keime nachgewiesen wurden.
    Über dieses Injektionsgerät wird Chlor in das Trinkwasserversorgungsnetz eingespeist, in dem Keime nachgewiesen wurden. Foto: Fabian Kapfer

    Oberbürgermeister Jürgen Sorré hat seiner Verwaltung einen straffen Zeitplan vorgegeben, um den neuen, markanten Bau umzusetzen. Die Baugenehmigung für das neue Wahrzeichen in der Parkstadt mit der auffälligen Fassade ist jetzt erteilt. Derzeit, so Sorré, sei man dabei, die Aufträge zu vergeben. Im April sollen dann die ersten Baugeräte anrollen und die nötigen Fundamente fertigen. Bohrpfähle sind für die zwei großen Edelstahlbecken und den darüber gestülpten Betonkörper nötig. Im Juni sollen dann die Arbeiten für das Bauwerk selbst beginnen. Wenn alles nach Plan läuft, könnte der Hochbehälter im ersten Quartal 2022 in Betrieb gehen. „Mit all den üblichen Baurisiken, die es gibt, kann es natürlich auch zu Verzögerungen kommen“, will der OB auf Nummer sicher gehen.

    Donauwörths Oberbürgermeister Sorré: "So schnell es geht, muss das Thema ein Ende finden."

    Doch da er selbst und weitere Verwandte von der Dauerchlorung betroffen sind und morgens damit seine Tasse Tee zubereitet, weiß er, dass dieses Problem zügig gelöst werden muss. Er selbst nehme den Geruch des Chlors nicht mehr wahr, habe aber Verständnis dafür, dass die Bürger einwandfreies und geruchsneutrales Trinkwasser im Becher haben wollen. „Es gibt zwar derzeit keine großen Nachfragen im Rathaus, aber wir sind uns im Klaren, dass dieses Thema, so schnell es geht, ein Ende finden muss“, sagt Sorré. Deshalb soll der Behälter seinen Dienst auch schon tun, sobald eine Funktionstüchtigkeit gewährleistet ist – selbst wenn die aufwendigere Fassade, die Nacht mit LED-Streifen illuminiert wird, noch nicht montiert ist.

    Damit mit dem neuen Behälter dann das auch genau geschieht und keine weiteren unschönen Überraschungen lauern, ist bei den Stadtwerken nach wie vor viel Arbeit zu erledigen. „Wir legen nicht einfach die Hände in den Schoß und verlassen uns auf den neuen Hochbehälter“, sagt Sorré. „Wir wollen auf alle Fälle ausschließen, dass es irgendeine andere Ursache für die Keime gibt.“ Deshalb suchen die Mitarbeiter der Stadtwerke derzeit weiter nach Lecks im Leitungssystem, kontrollieren Leerrohre und untersuchen auch leer stehende Gebäude auf eine Keimeinbringung hin.

    Der Hochbehälter in Donauwörth kostet sechs Millionen Euro

    Der Hochbehälter in der Parkstadt, der dann nicht nur die 2000 von der Chlorung betroffenen Haushalte versorgt, sondern auch das Trinkwasser für die künftigen Bewohner des ADQ bereithält, ist eine teure Angelegenheit.

    Sechs Millionen Euro wird dieses große Infrastrukturprojekt kosten, wovon aber 2,1 Millionen an Förderung durch den Freistaat Bayern zu erwarten sind. Da hier das Städtebauförderprogramm greift und die Auflage einer ansprechenden Fassade erfüllt wird, rechnet Donauwörth mit der Unterstützung. Geplant hat die Fassade die Donauwörther Architektin Bettina Kandler.

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