Es ist ein sich seit Jahren hinziehendes Thema - obwohl es dringend und drängend ist, im wahrsten Sinne des Wortes. Seit Längerem gibt es ein Hickhack mit der Deutschen Bahn in der Frage der Bahnhofstoiletten, bis sich die Stadt Donauwörth ihrerseits bereit erklärt hat, auch im Sinne der Bahnkunden zu reagieren und WCs zu installieren. Jetzt ist Bewegung in die Sache gekommen.
"Wir mussten zunächst die Förderzusage der Regierung von Schwaben abwarten, bevor eine Ausschreibung erfolgen konnte", erklärt die Pressesprecherin der Stadt, Kathrin Stadlmayr, auf Nachfrage der Redaktion die jüngste Wartezeit. Im Rahmen der Sitzung des Bau- und Stadtplanungsausschusses wurde nun am Montagabend die Vergabe beschlossen. Es handelt sich bei dem geplanten Gebäude um ein Betonbauwerk, das an den Außenwänden mit sogenannten HPL-Platten verkleidet wird. Das sind Schichtstoffplatten, welche aus mehreren Lagen Papier bestehen, die in Kunstharz getränkt und unter Hitze gepresst werden. Welche Farbe die Fassade bekommt, sei aber zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht geklärt, so Stadlmayr. Die WC-Anlage wird 332.000 Euro kosten.
"Vandalismus-hemmendes Gesamtkonzept" an der Bahnhofstoilette in Donauwörth
Wichtig war der Stadt indes ein "Vandalismus-hemmendes Gesamtkonzept". Die Sanitärausstattung besteht künftig komplett aus Edelstahl (bis auf die selbstreinigende WC-Brille); es werde eine gänzlich automatische Reinigung installiert, Boden und Wände werden gefliest sein. Ferner ist eine vandalismussichere Fußbodenheizung Teil der Pläne.
Die Anlage gliedert sich fortan in drei Bereiche: einen Urinal-Bereich, ein Unisex-WC und ein barrierefreies Unisex-WC. Letzteres ist eine rollstuhlgerechte Toilette, welche sich mit einem Euroschlüssel öffnen lässt. Es gibt hier eine Integrierte Notrufeinrichtung sowie einen Baby-Wickeltisch.
Gratis wird das WC am Bahnhof Donauwörth nicht werden
"Gratis" wird die Toilettenbenutzung allerdings nicht sein: Den Zugang regelt, wie inzwischen an den meisten Bahnhöfen, ein Münzautomatik-System. Wem das Kleingeld im Geldbeutel fehlen sollte - kein Problem: Auch Kartenzahlung ist möglich. Die Höhe des Betrags wird unterdessen erst noch im zuständigen städtischen Ausschuss festgelegt.
Auch das Thema "Sicherheit" soll bei den neuen Anlagen am Bahnhof nicht zu kurz kommen. Das WC verfügt über eine Zeitschaltautomatik – nach 15 Minuten öffnet sich die Tür automatisch, damit eventuell hilflose Personen nicht unbemerkt bleiben. Errichtet wird die Anlage zwischen Parkhaus und Bahnhofsgebäude, direkt neben dem neuen Treppenaufgang. Der Grund gehört dort der Deutschen Bahn, wie auch schon für das alte WC werde ein "Gestattungsvertrag" geschlossen, wie die Stadt weiter mitteilt. Die Auftragsvergabe ist am Montag beschlossen worden - die Umsetzung soll zeitnah erfolgen, dem Vernehmen nach möglichst bis zum Sommer - dies hängt jedoch von der Lieferbarkeit der notwendigen Komponenten ab.