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Donauwörth: So soll das Tanzhaus nach dem Umbau aussehen

Donauwörth

So soll das Tanzhaus nach dem Umbau aussehen

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    So soll das Tanzhaus in Donauwörth von der Reichsstraße aus künftig aussehen. Die Änderungen sind moderat - die Arkaden sollen in Zukunft verglast sein, das Gebäude durch mehr Licht einen offeneren Charakter vorweisen.
    So soll das Tanzhaus in Donauwörth von der Reichsstraße aus künftig aussehen. Die Änderungen sind moderat - die Arkaden sollen in Zukunft verglast sein, das Gebäude durch mehr Licht einen offeneren Charakter vorweisen. Foto: Trint + Kreuder/Stadt Donauwörth

    Es war ein Beratungsmarathon rund um das Donauwörther Tanzhaus am Freitag. Um neun Uhr am Vormittag trafen sich sieben Jury-Mitglieder aus dem Stadtrat und acht Architekten. Keiner sollte die Beratungen verlassen, bis ein Sieger gefunden wurde. Die Juroren mussten aus 16 Entwürfen auswählen. Unterstützt wurde die Jury, unter Vorsitz von Professor Thomas Jocher, von sachverständigen Beraterinnen und Beratern, etwa aus den Bereichen Denkmalpflege, Stadtbibliothek, Kultur und Tourismus.

    16 Kandidaten waren beim Tanzhaus-Umbau in Donauwörth im Rennen

    Er habe sich schon am Anfang gefragt: "Wie soll das gehen?", berichtet Oberbürgermeister Jürgen Sorré im Gespräch mit unserer Redaktion am Montag: 16 Stellwände waren im Tanzhaus aufgestellt, tapeziert mit den Ideen professioneller Büros - und am Schluss musste einer über allen anderen stehen. In der Tat sei die Entscheidungsfindung sehr zeitaufwendig gewesen. Allein die erste Begutachtung der Präsentationen habe drei Stunden gedauert. Runde um Runde hätten sich dann die Stellwandreihen gelichtet. Schwierig seien die Auswahlen auch deswegen gewesen, weil es ja konkrete Vorgaben aus den Stadtratssitzungen heraus gegeben hatte - völlig abwegige Entwürfe waren also demnach Fehlanzeige. Dennoch gab es, wie der OB berichtet, das ein oder andere "unrealistische Konzept". Eines sah beispielsweise eine Verteilung der Bibliothek, welche ja in das Tanzhaus umziehen soll, über schier das komplette Gebäude vor. Bei einem anderen hätte es "massive Eingriffe in die Fassade" gegeben. Im Weiteren hätten die 15 Juroren dann immer wieder zu den Einzelentwürfen referiert, neue Reihenfolgen der Favoriten gebildet. Zug um Zug näherte man sich dem Ende, bis fünf Planungen übrig blieben - und letztlich der Sieger einstimmig feststand: das Architekturbüro Trint + Kreuder aus Köln.

    Das sichtbarste Zeichen nach außen im Tanzhaus-Siegerentwurf sind die neu gestalteten Arkaden

    Der Gewinnerentwurf sieht, als sichtbarste Neuerung von außen, eine Verglasung der Arkaden hin zur Reichsstraße vor. Der Stadtsaal bleibt zudem am bisherigen Standort im ersten und zweiten Obergeschoss. Hierüber hatten sich in der Vergangenheit Debatten entbrannt; es gab die Überlegung, dass der Veranstaltungssaal weiter nach oben verlegt werden sollte. Von diesem Konzept hat man sich nun verabschiedet. Im Bereich des Saales werden unten wie oben an der Empore Wände entfernt, um den Raum weiter zu öffnen. Künftig wird er 300 Plätze (bei Theaterbestuhlung) fassen.

    Auch beim Stadtsaal sollen sich die Eingriffe in Grenzen halten. Allerdings werden unten als auch oben Wände herausgenommen - mehr Offenheit ist auch hier das Thema.
    Auch beim Stadtsaal sollen sich die Eingriffe in Grenzen halten. Allerdings werden unten als auch oben Wände herausgenommen - mehr Offenheit ist auch hier das Thema. Foto: Trint + Kreuder/ Stadt Donauwörth

    Im Bereich des Erdgeschosses soll ein Café entstehen, welches offen mit der Stadtbibliothek verschmolzen sein wird. Diese wird sich vom Erdgeschoss bis in die Untergeschosse erstrecken, sodass es zu einer Nutzungsänderung der Tiefgarage kommen wird. Lediglich vier Behindertenparkplätze und Fahrradabstellplätze verbleiben im zweiten Untergeschoss.

    Im Eingangsbereich findet sich auch die Tourist-Info und das Kulturbüro. Für alle drei Institutionen gibt es einen gemeinsamen Counter - eine Art Rezeption - am Hauptzugang an der Reichsstraße. An den Seiten soll mehr Licht in das Café und die Bücherei einfallen können, vom Café aus soll des Weiteren ein Zugang zum Außenbereich am Merkurplatz gebaut werden. Insgesamt aber werde, so Sorré, "das Gebäude absolut seinen Charakter behalten". Zwei multifunktionale Schulungsräume, unabhängig von der Bibliothek nutzbar, runden das Raumprogramm im Erdgeschoss ab.

    Neuer Trauungssaal in Donauwörth im Tanzhaus

    Auch ein neuer Trauungssaal ist im Tanzhaus angedacht. Dieser ist über zwei Stockwerke hinter dem Giebel zur Reichsstraße unter dem Dachstuhl platziert.

    Eine große Baustelle wird auf jeden Fall die energetische Sanierung des zentralen Donauwörther Veranstaltungsgebäudes sein. Das Dach muss wohl neu gedämmt und eingedeckt werden. Einer Bestückung mit Photovoltaik steht nach der Änderung der Altstadtsatzung wohl zudem nichts mehr im Wege. Geprüft werde ferner die Einrichtung einer Wärmepumpe als Heizsystem.

    Die Stadtbibliothek und das neue Café im Erdgeschoss sollen offen miteinander verschmelzen.
    Die Stadtbibliothek und das neue Café im Erdgeschoss sollen offen miteinander verschmelzen. Foto: Trint + Kreuder/ Stadt Donauwörth

    Doch wie geht es jetzt konkret weiter mit dem Tanzhaus? Die drei bestplatzierten Entwürfe werden in das Vergabeverfahren gehen, wobei der Erstplatzierte "einen deutlichen Vorsprung" habe, wie Sorré betont. Allerdings brauche man für den Fall der Fälle stets Alternativen in der Hinterhand, "sollte denn etwas wider Erwarten nicht passen". Jenes Verfahren soll im ersten Quartal kommenden Jahres abgeschlossen sein. Der erste Preis ist mit 40.000 Euro dotiert, der zweite mit 25.000 Euro, Platz drei erhält 15.000 Euro. OB Sorré hatte angekündigt, die Causa Tanzhaus-Umbau bis zum Ende der Wahlperiode abschließen zu wollen; das sei in der Tat "sportlich", wie er sagt: Dreieinhalb Jahre sind es noch bis dahin, für die Bauzeit rechnet der Rathauschef mit zwei Jahren. Damit müsse also Mitte 2024 begonnen werden.

    Was wird die Tanzhaussanierung die Stadt Donauwörth kosten?

    Eine neue Kostenschätzung liegt indes noch nicht vor. Man orientiere sich an der ersten Machbarkeitsstudie zur Sanierung, die 16,5 Millionen Euro vorgesehen hatte. Es sei allerdings fraglich, ob diese Schätzung angesichts der enorm gestiegenen Baukosten zu halten seien, so Sorré.

    In Kürze werde, wie die Stadt mitteilt, die Preisverleihung stattfinden und die Entwürfe würden dann der Öffentlichkeit vorgestellt werden - auch im Rahmen einer Vernissage.

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