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Donauwörth: Parkdruck am Donauwörther Bahnhof: Präsenz-Nachweis sorgt für Ärger

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Parkdruck am Donauwörther Bahnhof: Präsenz-Nachweis sorgt für Ärger

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    Parkplätze für Pendler sind rar am Donauwörther Bahnhof. Deswegen wird seitens der Stadt ein Nachweis über eine Fünf-Tage-Woche im Büro oder an der Werkbank verlangt.
    Parkplätze für Pendler sind rar am Donauwörther Bahnhof. Deswegen wird seitens der Stadt ein Nachweis über eine Fünf-Tage-Woche im Büro oder an der Werkbank verlangt. Foto: Wolfgang Widemann

    Das Auto am Bahnhof abstellen, rein in den Zug, ausgeruht zur Arbeit - noch dazu relativ umweltfreundlich. Und manchmal, zumindest wenn die Eisenbahn pünktlich ist, ist das auch noch nervenschonender als der Zeitdruck auf der Straße. Viele Pendler aus den Dörfern rund um Donauwörth nutzen das Parkhaus am Bahnhof gerne, um möglichst effizient zur Arbeit zu kommen. Doch der ein oder andere hat sich zuletzt gewundert, dass ihm jenes Abonnement nicht verlängert wurde seitens der Stadt.

    Ein Pendler aus einer Gemeinde in der Nähe der Großen Kreisstadt schildert seinen persönlichen Frust darüber, dass er seinen Parkplatz am Bahnhof abgeben musste. Das Parkhaus am Donauwörther Bahnhof gilt gemeinhin als Pendlerparkhaus. Als solches ist es auch konzipiert. Nun sei seitens der Stadt verlangt worden, dass der Mann eine Bestätigung seines Arbeitsgebers vorweist. Darauf müsste vermerkt sein, dass der Angestellte tatsächlich an fünf Tagen in der Woche in das Büro zur Arbeit fährt. Nun habe sich aber der Arbeitsalltag wie bei vielen anderen Menschen auch dahingehend geändert, dass er mitunter Tage im Homeoffice arbeitet. Die Regelung der Stadt findet der Büroangestellte "völlig aus der Zeit gefallen". Er habe eine Bahn-Jahreskarte, für die er einige tausend Euro zahle - auch die könne doch ein Nachweis für ein berechtigtes Interesse an einem Pendlerparkplatz sein, meint er. Im Übrigen arbeite er durchaus überwiegend im Büro - nur eben nicht an fünf Tagen in der Woche. Dies konnte ihm denn auch der Arbeitgeber nicht anders bestätigen, weshalb der Pendler seinen Parkplatz schließlich verlor.

    Stadt Donauwörth: "Es gab massive Beschwerden" seitens anderer Pendler

    Nachgefragt bei der Stadt Donauwörth. Die bestätigt den Fall und rechtfertigt die Absage an diejenigen unter den Pendlern, die nicht die Fünf-Tage-Woche im Büro erfüllen, damit, dass sich andere Pendler aufgeregt hätten: "Es gab massive Beschwerden, dass das Parkhaus komplett belegt und sehr viele reservierte Parkplätze (meist über die Hälfte) unbelegt waren. Wir müssen den knappen Parkraum möglichst effizient nutzen." Der Parkdruck im Parkhaus am Bahnhof sei "sehr hoch", die Nachfrage übersteige letztlich das Angebot. 

    Auf den Einwand, dass sich der Arbeitsalltag vieler in Büros arbeitenden Menschen dahingehend verändert hat, dass eine tageweise Heimarbeit oftmals normal geworden ist, schreibt die Stadt: "Nicht täglich genutzte reservierte Parkplätze sind den restlichen Nutzern gegenüber nicht vermittelbar."

    Dass Druck besteht auf die Pendlerparkplätze in Donauwörth, trifft ohne Zweifel zu. Die Auslastung des Parkhauses am Bahnhof liegt nach Angaben der Stadt konsequenterweise bei 100 Prozent. Zudem betont die Verwaltung, dass nur Parkplätze an Pendler vergeben würden, nicht etwa an Anwohner aus der Umgebung, die bloß eine naheliegende Unterstellmöglichkeit suchen.

    Die Parkplätze am Donauwörther Bahnhof sind teurer geworden

    Zuletzt wurde zudem eine neue Gebührenordnung für das Parken in Donauwörth erhoben. Dabei wurde auch die Gebühr für die Jahresparkplätze im Parkhaus am Bahnhof "angepasst", sprich: erhöht. Aktuell müssen Pendler noch 150 Euro Miete Zahlen im Jahr. Bei der neuen Monatsparkgebühr von 15 Euro für Dauerparker wären es somit im Jahr 180 Euro. In der Verwaltung und im Stadtrat wurde jedoch der besondere "Vorteil" eines reservierten Parkplatzes am Bahnhof betont. Deshalb wurde jüngst von der Verwaltung eine Jahresgebühr von 250 Euro veranschlagt. Zum Vergleich: Vor 2010 hatte die Jahresmiete noch bei 70 Euro gelegen.

    Um die Lage zumindest etwas zu entspannen für die Pendler, wurde zuletzt angebaut am Parkhaus. Das bestehende Parkhaus wurde durch den Anbau in westlicher Richtung um 48 Stellplätze auf insgesamt 320 Stellplätze erweitert. Freigegeben ist jener Anbau allerdings noch nicht. Aus der Stadt heißt es hierzu: "Derzeit liegen die geforderten Unterlagen für die Brandschutz-Prüfung beim Prüfsachverständigen, sobald wir von diesem eine Freigabe bekommen, kann der Erweiterungsbau eröffnet werden." Der Wermutstropfen folgt: "Leider können wir dafür kein Datum nennen."

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