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Donauwörth/Nördlingen: "Übelste Kinderpornografie": Gericht verhängt Gefängnisstrafe

Donauwörth/Nördlingen

"Übelste Kinderpornografie": Gericht verhängt Gefängnisstrafe

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    Ein Mann aus dem Landkreis Donau-Ries ist wegen des Besitzes von Kinderpornografie zu einer Haftstrafe verurteilt worden.
    Ein Mann aus dem Landkreis Donau-Ries ist wegen des Besitzes von Kinderpornografie zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Foto: Arne Dedert, dpa (Symbolbild)

    Es sind Fotos und Videos, die selbst einen erfahrenen Beamten der Kripo Dillingen erschaudern ließen. Auf den pornografischen Aufnahmen zu sehen sind unter anderem Erwachsene, die Kleinkinder vergewaltigen. Fast 14.000 Dateien mit ebenso schrecklichen wie verbotenen Inhalten hat ein Mann aus einer Gemeinde im südlichen Donau-Ries-Kreis gesammelt. Das Schöffengericht in Nördlingen verurteilte den 49-Jährigen deshalb zu einer Gefängnisstrafe.

    Der Fall kam durch Ermittlungen des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen ans Tageslicht. Der Behörde fiel der Mann auf, weil er sich kinderpornografische Bilder und Filme aus dem Internet auf seinen Computer lud. Die Fahnder gelangten dadurch an die Nutzerdateien des Nordschwaben und informierte die zuständige Staatsanwaltschaft in Augsburg.

    Auf dem PC des Angeklagten entdeckt die Kripo 13.736 verbotene Dateien

    Nach einer Wohnungsdurchsuchung entdeckte die Kripo auf dem PC des Verdächtigen exakt 13.735 Dateien, von denen der Besitz und die Verbreitung jeder einzelnen strafbar ist. Ein Sachverständiger wertete alles aus und teilte die Fotos und Videos je nach dem angenommenen Alter der Opfer und der Art des sexuellen Missbrauchs in verschiedene Kategorien ein. An der Spitze standen fast 1000 Aufnahmen, die massive sexuelle Handlungen an Zwei- bis Zehnjährigen zeigen - bis hin zu Vergewaltigungen dieser Kinder, die unfassbares Leid erfuhren.

    Der 49-Jährige musste sich nun vor dem Schöffengericht verantworten. Aus dem Gutachten ging unter anderem hervor, dass der Angeklagte fast 1500 kinderpornografische Videos mit einer Abspieldauer von insgesamt sieben Tagen, 18 Stunden, 31 Minuten und 16 Sekunden besaß. Der Mann zeigte sich grundsätzlich geständig, konnte aber sein Verhalten trotz wiederholter Nachfragen des Gerichts unter Vorsitz von Ruth Roser nicht so recht erklären. Er räumte ein, die Fotos und Filme bewusst heruntergeladen zu haben und sich das angeschaut zu haben, was ihn interessierte. Inzwischen tue er das nicht mehr.

    Kripobeamter spricht vor Gericht von "übelster Kinderpornografie"

    Ein leitender Beamter der Kripo Dillingen, der als Zeuge geladen war, bezeichnete das gesichtete Material als zum Teil "übelste Kinderpornografie". Er sei schon lange bei der Polizei, so der Beamte, aber dieser Fall sei für ihn ein trauriger Höhepunkt. Das Schöffengericht verurteilte den Angeklagten zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren und folgte damit dem Antrag des Staatsanwalts. Die Verteidigerin hatte für eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren plädiert, die zur Bewährung ausgesetzt werden sollte - plus eine Geldauflage.

    Richterin Roser sagte, das Gericht vermisse in den Einlassungen des 49-Jährigen eine konkrete Einsicht. Man sei zu der Erkenntnis gelangt, dass der Mann das von ihm begangene Unrecht offenbar nicht vollständig eingesehen habe. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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