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Donauwörth: Nachruf: Stiftungsvorsitzender Alois Schnitzer ist gestorben

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Nachruf: Stiftungsvorsitzender Alois Schnitzer ist gestorben

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    Alois Schnitzer ist im Alter von 90 Jahren gestorben.
    Alois Schnitzer ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Foto: Tobias Schnitzer

    Anfang November ist Alois Schnitzer im 91. Lebensjahr gestorben. Er war von 1984 bis 1996 Geschäftsführer der Ludwig Auer GmbH und von 1984 bis 2007 auch Vorstandsvorsitzender der Pädagogischen Stiftung Cassianeum Donauwörth.

    Schnitzers Urgroßvater Ludwig Auer hatte in Neuburg/Donau eine Buchdruckerei, eine Verlagshandlung und ein Antiquariat eröffnet und 1875 das Cassianeum gegründet. Dieses bestand aus einer wissenschaftlichen, einer praktischen und einer technischen Abteilung. Bald darauf siedelte er nach Donauwörth um in die Gebäude des ehemaligen Benediktinerklosters Heilig Kreuz, die er kurz danach kaufte.

    Stiftung Cassianeum fördert Erziehung im Geiste der katholischen Kirche

    Im Jahre 1910 errichtete Auer die Pädagogische Stiftung Cassianeum, in die er seinen gesamten Besitz einbrachte. Bis heute gilt als sein Vermächtnis, „die bestmögliche Beförderung der Erziehung im Geiste der katholischen Kirche und nach den gottgewollten Anforderungen der Zeit“, aber auch der „Erhalt der Heilig-Kreuz-Kirche und der Klostergebäude“. Nach dem Tod des Gründers 1914 waren über mehrere Generationen Nachkommen an verantwortlicher Stelle tätig.

    1984 stieg Ludwig Auers Urenkel Alois Schnitzer, Jahrgang 1931, in Verlag und Stiftung ein. Er wuchs in Donauwörth und in München auf. Nach dem Abitur studierte er Betriebswirtschaftslehre mit dem Abschluss Diplom-Kaufmann und promovierte an der Universität in Graz. Nach Tätigkeit beim Bayerischen Schulbuchverlag übernahm er 1964 die Geschäftsführung einer Druckerei in Dortmund. In jenem Jahr hatte er auch seine Ehefrau Dorothea geheiratet. Aus dieser Ehe ging ein Sohn hervor.

    Stiftung in Donauwörth gehören Kirche, Kloster, Kolping-Berufsschule und Kindergarten

    In der Zeit seines langjährigen Wirkens wurden in Donauwörth vielfältige Projekte abgeschlossen und neue angestoßen. Hierunter fallen unter anderem die Renovierung der Kirche Heilig Kreuz und des Klostergebäudes 1985, der Abschluss des Verkaufs der Bibliothek 1989 an den Freistaat Bayern, die Errichtung des Gebäudes für die Kolping-Berufsschule 1994/1995, pädagogische und religionspädagogische Fortbildungen und der Ausbau des stiftungseigenen Kindergartens. Änderungen im Stiftungsgesetz machten es notwendig, die Wirtschaftsbetriebe, die zuvor schon aus der Stiftung ausgegliedert worden waren, abzugeben. Dies geschah schrittweise in den Jahren 1993 bis 2007.

    Schnitzer erhielt 2001 die Goldene Ehrenmedaille der Stadt verliehen. Mit ihm schied der letzte Nachfahre der Gründerfamilie aus der aktiven Verantwortung für das Werk seines Urgroßvaters aus. Dessen bewusst, lag ihm vielleicht die Zukunftssicherung seines Vermächtnisses am Herzen. Seine letzten Lebensjahre verbrachte Schnitzer in der Nähe von Freiburg. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof Heilig Kreuz im Bereich der Grabstätten seiner Vorfahren und neben seiner Ehefrau. (AZ)

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