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Donauwörth: Nach der B25 bei Donauwörth wird jetzt auch die Bahnstrecke gesperrt

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Nach der B25 bei Donauwörth wird jetzt auch die Bahnstrecke gesperrt

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    Blick auf die neue Bahnbrücke (im Vordergrund) und das bisherige, bereits durchlöcherte Bauwerk, das in der kommenden Woche abgebrochen werden soll.
    Blick auf die neue Bahnbrücke (im Vordergrund) und das bisherige, bereits durchlöcherte Bauwerk, das in der kommenden Woche abgebrochen werden soll. Foto: Wolfgang Widemann

    Tausende von Auto- und Lkw-Fahrern müssen wegen dieser Baustelle bereits seit eineinhalb Wochen Umwege in Kauf nehmen und Anwohner in einer Reihe von Orten viel mehr Verkehr vor ihrer Haustür ertragen. Jetzt verschärfen die Bauarbeiten an der Brücke bei Binsberg auch die Situation für Bahnreisende, die in der Region seit Monaten einiges aushalten müssen. Vom späten Sonntagabend, 21. Januar, an sind die Gleise zwischen Donauwörth und Treuchtlingen für gut zehn Tage gesperrt. Das Projekt ist durchaus kniffelig.

    Im Bereich der Kreuzung der Bahnlinie und der Bundesstraße wird schon seit Monaten gearbeitet. Im Sommer und im Herbst 2023 war die B25 zweimal eine Woche beziehungsweise ein paar Tage blockiert. Nun geht die Millioneninvestition der Deutschen Bahn in die entscheidende Phase: Die neue, mehr als 20 Meter lange Betonbrücke, die eine Firma errichtete, soll anstelle des viel kleineren bisherigen Bauwerks platziert werden. Damit geht sowohl auf der Bundesstraße als auch auf der Zugstrecke nichts mehr.

    Zahlreiche Pendler und Bahnreisende sind von der Sperrung bei Donauwörth betroffen

    Der Aufwand, um das sieben bis acht Millionen Euro teure Vorhaben (inklusive Straßenbau) zu vollenden, ist groß und der Zeitdruck ist hoch. Nach Auskunft der Bahn dürfen von Sonntag, 22 Uhr, an, keine Züge mehr auf der genannten Strecke fahren. Die Unternehmen, deren Züge normalerweise auf der Verbindung unterwegs sind, werden "Schienenersatzverkehr mit Bussen anbieten", teilt die Pressestelle der Bahn auf Anfrage mit. Die Fahrpläne würden in den Medien der Firmen (Deutsche Bahn, Go-Ahead) veröffentlicht. Von den Zugausfällen sind zahlreiche Menschen betroffen – nicht nur im regionalen Zugverkehr zwischen Otting-Weilheim und Donauwörth, sondern auch im Fernreiseverkehr, weil zum Beispiel keine ICE mehr über Donauwörth fahren. Dieser Zustand soll – so die aktuellen Planungen – bis zum 1. Februar anhalten. Dann sollen die Züge über die neue Brücke rollen.

    Zahlreiche Baumaschinen stehen für die Arbeiten an der Bahnstrecke bereit.
    Zahlreiche Baumaschinen stehen für die Arbeiten an der Bahnstrecke bereit. Foto: Wolfgang Widemann

    Die Verkehrsteilnehmer, die normalerweise auf der B25 unterwegs sind, müssen sich noch etwas länger gedulden. Das Staatliche Bauamt Augsburg hofft, die Fahrbahn an der Brücke bis zum 9. Februar provisorisch wieder hergestellt zu haben. Für den Straßenbelag wird laut Alexander Becker, der für die Bundes- und Staatsstraßen im Donau-Ries-Kreis zuständig ist, im Bereich der Baustelle zunächst Beton statt Asphalt verwendet. Grund: Im Winter sei Asphalt nur schwer zu bekommen und auch nicht bei jeder Witterung einbaufähig.

    Der Abschnitt der B25 wird voraussichtlich im Frühjahr neu ausgebaut

    Wohl im Frühjahr werde dann das Provisorium beseitigt und die B25 unter der Brücke hindurch auf ein paar hundert Metern zweibahnig ausgebaut. Die Ausschreibung für diese Arbeiten finde erst statt, "wenn die Bahnbrücke dort ist, wo sie sein soll". Ein Trost für die Verkehrsteilnehmer: Eine weitere Sperrung der Bundesstraße wegen der Maßnahmen soll es nicht geben.

    Derweil wird auf der Baustelle unter Hochdruck gearbeitet. Westlich der Bahnstrecke hat sich eine größere Ackerfläche in eine Art Betriebsgelände verwandelt. Auf diesem befinden sich rund ein Dutzend Bagger und viele andere Baumaschinen verschiedener Firmen aus der Region. Fuhrunternehmen haben per Lkw Tausende von Kubikmetern Kies herbeigeschafft und angehäuft. In den vergangenen Tagen wurden im Boden Bohrpfähle betoniert.

    Auf dem Gelände der Baustelle befinden sich mittlerweile hohe Kiesberge.
    Auf dem Gelände der Baustelle befinden sich mittlerweile hohe Kiesberge. Foto: Wolfgang Widemann

    So sieht der Plan für die Bauarbeiten an der Bahnbrücke bei Donauwörth aus

    Sobald keine Züge mehr fahren, wird der Deutschen Bahn zufolge mit dem Rückbau des bestehenden, 90 Jahre alten B25-Durchlasses begonnen. Die Oberleitungen, die Schienen, die Schwellen und deren Unterbau werden entfernt, ehe die bisherige Brücke abgebrochen und beiderseits der Damm ein Stück weit abgetragen wird. Im Anschluss wird der Untergrund für die neue Konstruktion so aufbereitet, dass die rund 3500 Tonnen schwere Betonbrücke stabil steht. Sie wird mithilfe von Hydraulikpressen auf Schienen verschoben. Dies geschieht nach Informationen unserer Zeitung möglicherweise am Sonntag, 28. Januar. Damit der Zeitplan eingehalten werden kann, wird rund um die Uhr gearbeitet.

    Die bisherige Brücke wird in der kommenden Woche abgerissen.
    Die bisherige Brücke wird in der kommenden Woche abgerissen. Foto: Wolfgang Widemann

    Die Frage unserer Redaktion, inwieweit das Wetter den Fortgang der Arbeiten beeinflussen kann, ließ die Pressestelle der Bahn unbeantwortet.

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