Nach gut fünf Jahrzehnten sei er heute zum ersten Mal wieder hier in Donauwörth. Der Mann aus München, 61 Jahre alt, auf der Haut verblasste Tätowierungen, schwarzer Jogginganzug, weiße Turnschuhe, er zittert an den Händen und schließlich am ganzen Körper. Unter den Gläsern der Sonnenbrille und unter dem Schirm des tief ins Gesicht gezogenen Baseballkaps sieht man glasige Augen; es fließen Tränen. Das kleine Schwert, das er wie zum Schutz um den Hals trägt, hilft jetzt kaum. Die Erinnerungen an die Hölle sind wieder da. Die existierte hier im Kloster Heilig Kreuz beispielsweise in der Werkstatt des Hausmeisters. "Im Keller", von dem einige der hier versammelten ehemaligen die Enthüllung des Kinderheim-Mahnmals, das am Donnerstagvormittag just neben dem alten Denkmal des "Onkel Ludwig" installiert wurde.
Donauwörth