Die Entwicklung der Großprojekte in Donauwörth nimmt Fahrt auf: Nach den jüngsten Beschlüssen zur Aufwertung und Verkehrsberuhigung in der Reichsstraße und der Fertigstellung des Freibades geht es nun an den Neubau des Bürgerspitals in der Parkstadt. Hierzu präsentierte Oberbürgermeister Jürgen Sorré am Donnerstagabend dem Stadtrat den Siegerentwurf des Investorenwettbewerbs für das angedachte "Quartier der Generationen mit Bürgerspital".
Der Kubus des neuen Donauwörther Bürgerspitals fällt ins Auge
Der Kubus fällt ins Auge: würfelförmig, aber dennoch nicht steril, modern, aber trotzdem warm. Das neue Bürgerspital in der Parkstadt soll großzügig bemessen sein und alle Anforderungen der Altenpflege erfüllen. Zudem sollen die angrenzenden Gebäude Teil des Gesamtkonzepts sein. Will heißen: Kindertagesstätte und Tages- sowie Kurzzeitpflege sind nicht für sich abgeschottet - die Senioren und die Jungen, besonders die ganz Jungen, sollen sich im Bereich der ehemaligen Hauptwache auf dem Delp-Areal begegnen: in den gemeinschaftlichen Räumen, die vorgesehen sind, in einem Cafébereich (für alle Bewohner) sowie in einer großzügigen Parkanlage, die abgeschirmt ist von den Zufahrtswegen in einer Art Atrium, zwischen den geplanten kubischen Architekturformen als Rahmen.
Der Siegerentwurf des Investors Schleich und Haberl aus Pfarrkirchen in Niederbayern überzeugte sichtlich und hörbar auch zahlreiche jener Ratsleute, die sich zuletzt für einen Neubau des Bürgerspitals in der Innenstadt ausgesprochen hatten. Zehn Stunden, so berichtete OB Sorré, hatte die Jury des Investorenwettbewerbs beraten - letztlich entschied man sich klar für Schleich und Haberl. "Das Konzept war am überzeugendsten", resümierte Sorré - vor allem die Betonung der Treffpunktbereiche für die verschiedenen Generationen sprach die Jurymitglieder an. Ein Café, das nicht nur für die Bewohnerinnen und Bewohner der künftigen neuen Bürgerspitals angedacht ist, ein sich daneben befindlicher großer Sozialraum, der auch für Feiern und Vorträge genutzt werden kann; ein offener, innen heller, draußen grüner und stets geschützter Charakter.
Auch Wohnraum für "Best Ager" in Donauwörth angedacht
Die Zimmer sind als Einzelzimmer konzipiert, es gibt in den drei Obergeschossen des neuen Spitals jeweils Lese- und Fernsehecken, die Zimmer verfügen über helle Holzböden, stets sind mittig auf den Etagen zentrale Treffpunkte angedacht. Die Zimmer indes sind auf den Korridoren leicht versetzt geplant, womit die Architekten einen gleichförmigen Kasernenstil (wenngleich auf dem Areal einer ehemaligen militärischen Liegenschaft) vermeiden wollen. Auch warme Farbkonzepte sollen sich dezent durchziehen, alles in allem werde eine, wie Sorré es ausdrückte, "gemütliche Wohnatmosphäre" geschaffen.
Zudem sind auch betreute Wohneinheiten vorgesehen sowie Wohnungen für sogenannte "Best Ager", also Menschen zwischen 50 und 65.
Das Gebäude des neuen Spitals sowie die Nebengebäude werden vom Investor errichtet, die Stadt pachtet dann des Gebäude für das Bürgerspital, das als Institution weiter in den Händen der Spitalstiftung bleibt. So stellte es Sorré am Freitag auf Nachfrage unserer Redaktion noch einmal klar. Und: Das "alte" Gebäude in der Donauwörther Innenstadt bleibt, wie berichtet, Teil des gesamten Donauwörther Bürgerspitals. Das altehrwürdige Gemäuer wird innen fortan modernisiert und soll Plätze für leistbares betreutes Wohnen in der Stadt bieten.
OB Sorré: "Die Zeit drängt" - man braucht das Bürgerspital in Donauwörth
Im neuen Spital werden derweil 90 vollstationäre sowie 20 Tagespflegeplätze und fünf Plätze für die Kurzzeitpflege entstehen. Neben dem Spitalgebäude soll die Kita errichtet werden, daneben Wohnraum (womöglich auch für betreutes Wohnen und "Best Ager"), gegenüber könnten sich Physiotherapeuten oder Ärzte einmieten, denkbar wären auch kleinere Geschäfte.
Vertreter und Vertreterinnen sämtlicher Stadtratsfraktionen zeigten sich zufrieden bis begeistert von dem Entwurf. Wann das Projekt realisiert wird, das werde, so OB Sorré auf Nachfrage, sich in den kommenden "zwei bis drei Monaten" herauskristallisieren. "Klar ist, die Zeit drängt", betont der Rathauschef.