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Donauwörth: Heilig Kreuz: Wenn eine ganze Schule umziehen muss

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Heilig Kreuz: Wenn eine ganze Schule umziehen muss

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    Alle packen an: Schulleiter Joachim Düsing (Mitte) und sein Kollege Stephan Söllner (links) sowie der ehemalige Heilig Kreuzer Sebastian Hayd haben alle Hände voll zu tun.
    Alle packen an: Schulleiter Joachim Düsing (Mitte) und sein Kollege Stephan Söllner (links) sowie der ehemalige Heilig Kreuzer Sebastian Hayd haben alle Hände voll zu tun. Foto: Hilgendorf

    Eigentlich sind Ferien, eigentlich eine etwas ruhigere Zeit für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte. Eigentlich. Doch für Heilig-Kreuz-Schulleiter Joachim Düsing und seine Kollegen heißt es in dieser Woche Kisten packen, Kisten schleppen, Kisten auspacken. Die gesamte Infrastruktur einer Schule wandert zwar nur einige Meter weiter – doch bei einem solchen Großumzug ist es fast gleich, ob es nach Hamburg gehen soll oder nur eine halbe Hausnummer weiter. Im Stauferpark stemmt das Schulwerk der Diözese Augsburg derzeit ein Großprojekt. Zwei Realschulen – Heilig Kreuz und St. Ursula – sind künftig direkte Nachbarn an einem Standort.

    Ein Mammutprojekt im Donauwörther Stauferpark

    Aber das Mammutprojekt im Stauferpark gestaltet sich nicht gerade unkompliziert: Schon seit Jahrzehnten vor Ort ist die Realschule Heilig Kreuz mit aktuell fast 600 Schülern und Schülerinnen. Sie waren bislang in einem L-förmigen Gebäudekomplex untergebracht. Daran wurde in den vergangenen Monaten ein zweites "L" angebaut, sodass man jetzt ein rechteckiges, zusammenhängendes Gebäude als Atriumhaus mit gemeinsamem Innenhof in der Mitte entstehen ließ.

    Im neuen Anbau wird bald die Realschule St. Ursula untergebracht, die bis dato in ihrem Altbau in der Stadtmitte – der dem Dominikanerinnenkloster St. Ursula gehört – beheimatet war und ist. Zieldatum für den Umzug von St. Ursula ist laut Düsing wohl der Beginn des neuen Schuljahres im kommenden September. Dass der Umzug noch nicht gleich stattfindet hat indessen einen besonderen Grund, wie Schulwerksleiter Peter Kosak erklärt: Mit den jetzt fertiggestellten neuen Räumen von St. Ursula im gleichen Gebäudekomplex habe man die Möglichkeit, den alten Gebäudeteil, also die Realschule Heilig Kreuz, generalzusanieren. Übergangsweise geht es also für die Heilig Kreuzer ab kommenden Montag in den Neubau. Trotzdem müssen sieben Klassen vorübergehend in Container ausweichen, da St. Ursula die kleinere Schule von beiden ist und wohl auch bleiben wird: Während Heilig Kreuz 586 Schülerinnen und Schüler in 20 Klassen hat, sind es bei St. Ursula 365 in 14 Klassen.

    Das ist der neue Gebäudeteil für die Realschule St. Ursula.
    Das ist der neue Gebäudeteil für die Realschule St. Ursula. Foto: Thomas Hilgendorf

    Hoher Zuspruch für beide Realschulen in Donauwörth: Man musste nochmal anbauen

    Der Zuspruch bei den beiden Realschulen sei in den vergangenen Jahren so hoch gewesen, dass man im laufenden Bauprozess sogar noch einmal anbauen musste, wie Kosak berichtet. So wurde ein Stockwerk für Heilig Kreuz auf den neuen Gebäudeteil von St. Ursula aufgesetzt.

    Die beiden Realschulen haben zwar denselben Träger, das katholische Schulwerk der Diözese Augsburg, allerdings unterschiedliche Ausrichtungen. Durch die Neuerrichtung und die Sanierung des bisherigen Gebäudebestands sowie die Standortzusammenlegung an der Neudegger Allee erfolgt auch eine neue Positionierung der beiden Schulen. Beide Realschulen sind seit ein paar Jahren koedukativ und weisen eine große pädagogische Bandbreite auf. Während Heilig Kreuz nach dem Bezug des sanierten Schulgebäudes laut Schulwerk eine "klassische Halbtagsschule" anbieten werde, soll die Realschule St. Ursula zur zweizügigen Ganztagsschule nach dem "Machtaler Plan" umstrukturiert werden.

    Alles noch neu: Blick in die Mensa von St. Ursula.
    Alles noch neu: Blick in die Mensa von St. Ursula. Foto: Hilgendorf

    Auch Donauwörther Altschüler packen mit an

    Das neue Gebäude kann sich derweil sehen lassen: Helle, warme Farben an den Wänden, viel Weiß, auch einiges der Einrichtungen ist mit hellem Holz verkleidet, zudem findet sich auch zwischendurch moderner Beton-Look; in den Unterrichtsräumen verbirgt sich das Modernste an Schultechnik. Digitale Klassenzimmer allerorts, neueste Haustechnik, modernste Fachräume für Chemie, Physik, Informationstechnologie. Die Gänge sind weitläufig, Licht strömt durch großzügige Glasfassaden und unten trifft man sich in der neuen Mensa. Eine Baustelle ist derzeit noch der Innenhof, der gemeinsame künftige Mittelpunkt zwischen den beiden Realschulen. Diese sind übrigens nicht abgegrenzt, jeder kommt in den Gebäudeteil des anderen.

    Hier ist noch Baustelle: Innenhof der beiden Schulen mit Blick auf das Altgebäude von Heilig Kreuz.
    Hier ist noch Baustelle: Innenhof der beiden Schulen mit Blick auf das Altgebäude von Heilig Kreuz. Foto: Hilgendorf

    Schulleiter Düsing selbst zieht mit seinen Verwaltungskräften jedoch in die Containeranlage vor dem Gebäudekomplex, bis seine alten Räume saniert sind. Der Einsatz der Schüler wie auch der Kollegen beim Umzug sei groß: "600 Schüler und Schülerinnen mussten vorige Woche 600 Stühle und die dazugehörigen Tische tragen." Für das schwere Mobiliar hat die Schule allerdings eine Umzugsfirma beauftragt.

    Nun steht Düsing gemeinsam mit seinem Kollegen Stephan Söllner und dem ehemaligen Heilig Kreuzer Sebastian Hayd in einem IT-Raum des Altgebäudes und verpackt Dutzende Kabel – um sie einige Meter weiter wieder auszupacken und anzuschließen. Bis Montag muss alles fertig sein; dann sind die Faschingsferien zu Ende. Dann muss alles laufen, die Schüler in den neuen Räumen unterrichtet werden. "Eine Mammutaufgabe", wie Düsing sagt. Doch er zeigt sich zuversichtlich, dass man es gemeinsam hinbekommt – bei so vielen helfenden Händen aus dem Kollegium und eben sogar aus dem Kreis der ehemaligen Schüler.

    Helle Farben, großzügige Gänge – Aufgang im neuen Gebäudeteil des Schulkomplexes.
    Helle Farben, großzügige Gänge – Aufgang im neuen Gebäudeteil des Schulkomplexes. Foto: Hilgendorf
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