Ein genauer Blick ist nötig, um das goldfarbene Rädchen nicht zu übersehen. Es ist kleiner als ein Fingernagel, Außendurchmesser sechs Millimeter. Jochen Ullermann spannt es in eine Fräsmaschine ein und nimmt am Computer daneben kurz ein paar Einstellungen vor. Dann legt die Maschine los, fräst Zacken in das Rädchen. Dreieinhalb Minuten später ist daraus ein Zahnrad geworden. Es wird in einer Pumpe in einem Modellflugzeug landen. Mit dem Mikroskop untersucht Ullermann, ob alles gleichmäßig ist. Seine Maschinen hat er selbst so umgebaut, dass sie auf den hundertstel, teilweise tausendstel, Millimeter genau arbeiten. "Bei mir ist alles custom made", sagt er. Die Präzision macht sich bezahlt, seine Pumpen sind international bei Modellbauerinnen und Modellbauern gefragt – oder fliegen in hunderten Kilometern Höhe durchs Weltall.
Donauwörth