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Donauwörth: Donauwörths OB Jürgen Sorré will wieder antreten

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Donauwörths OB Jürgen Sorré will wieder antreten

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    Donauwörths Rathauschef Jürgen Sorré zog am Montag Bilanz über die ersten drei Jahre im Amt. Es ist keine leichte Zeit – angesichts der globalen Krisen und auch wegen wegbrechender Einnahmen aus der Gewerbesteuer.
    Donauwörths Rathauschef Jürgen Sorré zog am Montag Bilanz über die ersten drei Jahre im Amt. Es ist keine leichte Zeit – angesichts der globalen Krisen und auch wegen wegbrechender Einnahmen aus der Gewerbesteuer. Foto: Thomas Hilgendorf

    Der Pfiff zur Halbzeit sollte kein Gang in die Pausenkabine sein. Zu wichtig sind die Aufgaben, vor denen die Stadt Donauwörth steht – angesichts eines künftig um Millionen Euro einrechenden Haushalts und angesichts vieler laufender Projekte, die kaum zurückgestellt werden können. Oberbürgermeister Jürgen Sorré zog nach drei Jahren im Amt am Montag eine erste größere Zwischenbilanz. Hierbei wurde noch einmal deutlich, vor welch gewaltigen Aufgaben die Große Kreisstadt steht. Zugleich kündigte das Stadtoberhaupt an, bei den kommenden OB-Wahlen erneut antreten zu wollen. 

    Der Montag war ein Tag, an dem einiges zusammenkam im Amtszimmer von Jürgen Sorré im ersten Stock des Rathauses. Er feierte seinen 48. Geburtstag und zog zugleich Bilanz – ein Unterfangen, das er mit gemischten Gefühlen angepackt haben dürfte. Denn alles, was begonnen wurde und alles, was da noch kommt an Projekten, steht unter dem Damoklesschwert der Finanzierbarkeit, nachdem Airbus Helicopters, wie berichtet, in den kommenden Jahren wohl als Gewerbesteuerzahler ausfallen wird.

    Allein drei der Donauwörther Projekte kosten "einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag"

    Zunächst beleuchtete der OB allerdings das, was bereits vollendet werden konnte in den vergangenen drei Jahren – etwa die Rundumerneuerung des Donauwörther Freibads, die im Juni 2022 abgeschlossen worden war. Ebenfalls fertig wurden das Dorfgemeinschaftshaus in Schäfstall, die OGTS an der Riedlinger Grundschule und das Feuerwehrhaus in Auchsesheim. Allerdings, fügte Sorré hinzu, seien dies bereits in der vergangenen Legislatur begonnene Projekte gewesen. "Zufall" sei es indessen, dass es sich zuletzt bei vielen Projekten um Maßnahmen handele, die in der Parkstadt gebaut wurden oder dort nach wie vor umgesetzt werden. Neben dem Millionenprojekt Freibad sind hier der Hochbehälter zu nennen (Fertigstellung der Außenanlagen bis Juli), der Rückbau und die Erschließung des Alfred-Delp-Quartiers sowie der Mehrgenerationensportpark.

    Eine Kernfrage ist unterdessen, wie es angesichts des wegbrechenden Gewerbesteueraufkommens in den kommenden Jahren mit den laufenden Großprojekten weitergeht. Und davon gibt es einige:

    • Alfred-Delp-Quartier: Auf dem vormaligen Kasernengelände gehen die ersten 39 Grundstücke derzeit "in die Vermarktung". Für jene Bauflächen hat es, wie Sorré informierte, 240 Bewerber gegeben. Die Preise liegen, wie Pressesprecher Mirko Zeitler auf Nachfrage erläuterte, zwischen 250 und 290 Euro pro Quadratmeter. Mit den ersten neuen Grundeigentümern wolle man "so bald wie möglich zum Notar gehen". Sukzessive würden dann weitere Bauareale im Quartier erschlossen.
    • Tanzhaus: Das mächtige Gebäude in der Reichsstraße soll das werden, was er einmal war – ein Treffpunkt für die Donauwörtherinnen und Donauwörther. Und eigentlich noch viel mehr. Neben einem Stadtsaal als aktuell unzweifelhaft fehlendem Element in der Stadt werden hier die Bibliothek, ein Café, die Tourist-Info, das Kulturbüro sowie ein neues Trauzimmer eingerichtet. Momentan arbeiten die Architekten die Detailplanung aus, losgehen mit dem Bau solle es, so Sorré, "Mitte 2024" – und er fügte hinzu: "So etwas lässt sich dann, sofern nichts dazwischenkommt, in zwei Jahren durchaus umsetzen." Die Marschrichtung lautet demnach: Fertigstellung im Jahr 2026.
    • Bürgerspital: Das Pflegeheim wird über ein Investorenmodell umgesetzt, sprich: Hier wird die Stadt, beziehungsweise die Spitalstiftung Pächter sein, muss aber keine Millionenbeträge stemmen. Das neue Heim wird Teil eines sozialen Zentrums im Alfred-Delp-Quartier; daran anschließen soll sich auch eine neue Kindertagesstätte. Sorré rechnet damit, dass "in der ersten Jahreshälfte 2024 Baufortschritte zu sehen" sein werden.
    • Innenstadtentwicklung: Ab Oktober sollen in der Reichsstraße "erste Umbaumaßnahmen" erfolgen. Welche genau das sein werden, hängt allerdings vom Bauzeitenplan des Tanzhauses ab, speziell beim direkten Straßenbau – es mache keinen Sinn, neue oder andere Beläge zu verbauen, wenn in den kommenden Jahren schwerste Baumaschinen die Straße nutzen müssten, erklärte der OB. Dennoch: Die neuen Sitzmöglichkeiten ("Stadtmobiliar") und Pflanztröge zur Begrünung der innerstädtischen Hauptmeile seien bestellt und würden ab dem Frühherbst aufgestellt. Auch "Tempo 20" könnte ab Herbst in der Reichsstraße kommen.
    • Städtischer Kindergarten: Der Neubau des Schneegartens am gleichen Standort steht ebenfalls auf der Aufgabenliste mit dem Vermerk "wichtig". Bis Ende des Jahres will die Stadt ein geeignetes Architekturbüro gefunden haben. Das neue Gebäude solle "ökologisch hochwertig" sein, mit Holz als Kernbaustoff.
    • Schulen: Hier hob der Rathauschef als wesentliches Vorhaben die Sanierung der Gebrüder-Röls-Schule in Riedlingen hervor. Des Weiteren müsse die Verwaltung mit ihren Planungen hinsichtlich des Rechts auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder ab 2026 beginnen. Riedlingen sei hierbei mit der neuen OGTS bereits gut aufgestellt, für die Mangoldschule in der Innenstadt und die Sebastian-Franck-Schule in der Parkstadt brauche es derweil noch Lösungen.
    • Jugend: Ein weiterer Aspekt zur Belebung der Innenstadt ist die künftige Jugendarbeit in der Stadtmitte. Das neue Jugendcafé in der Reichsstraße wird im Rahmen der Kinder- und Jugend-Tages am 20. Mai eröffnet.

    OB Sorré betonte, dass an der Umsetzung der genannten Projekte nicht gerüttelt werde, auch wenn allein die Projekte Tanzhaus, Schneegarten und Stadtarchiv einen "mittleren zweistelligen Millionenbetrag" kosten würden. Im Rahmen seiner Halbzeitbilanz kündigte Sorré an, erneut als Oberbürgermeister kandidieren zu wollen. Die Arbeit mache ihm Spaß, auch wenn der Umfang der momentanen Donauwörther Projekte "für zwei bis drei Amtszeiten" reichen würde. Der neue Haushalt wird unterdessen mit Spannung erwartet – er soll Ende Juni verabschiedet werden. 

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