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Donauwörth: Donauwörth will seine Jugend stärker unterstützen

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Donauwörth will seine Jugend stärker unterstützen

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    Das Jugendzentrum an der Zirgesheimer Straße war eigentlich als Veranstaltungsort angedacht. Doch es gab Nachbarschaftsbeschwerden.
    Das Jugendzentrum an der Zirgesheimer Straße war eigentlich als Veranstaltungsort angedacht. Doch es gab Nachbarschaftsbeschwerden. Foto: Yannick Eibl

    Manch einer unter den Jugendlichen nennt Donauwörth des Öfteren mal augenzwinkernd "Dorf ohne Nachtleben" – angelehnt an das Kfz-Kennzeichen DON. Ganz fair mag das freilich nicht sein, aber völlig vom Tisch zu weisen ist es wohl auch nicht. Jetzt soll ein Versuch unternommen werden, der Jugend zu mehr Events zu verhelfen. Kann eine Art Jugendfonds für Partys, Saalmieten und Co. es richten?

    Stadtrat Markus Reichensberger gehört noch nicht zur älteren Generation, seine Jugend liegt jedenfalls nicht allzu lang zurück. Gerade deshalb fühlt er sich den jungen Leuten in der Stadt besonders verbunden. Er hat am Montagabend einen Antrag in den städtischen Kultur- und Sozialausschuss eingebracht, der das Engagement und die Ideen junger Menschen für Veranstaltungen nicht sofort am Geld scheitern lassen soll.

    Drei Kernpunkte im Donauwörther Jugend-Förderprogramm

    Das Förderkonzept untergliedert sich in drei Programme: "Jugendevents“, "Partys“ und "Räumlichkeiten“. Über den Punkt "

    Reichensberger begründet die Notwendigkeit jener Jugendförderung mit der "Ausdünnung des Donauwörther Nachtlebens über viele Jahre hinweg" und fügt hinzu: "Durch die Pandemie wurden weitere Anlaufpunkte sowie eine Diskothek im Umkreis geschlossen. In meiner Funktion als Jugendreferent kann ich diese Umstände nicht weiter hinnehmen und möchte mit diesem Förderprojekt die Feierkultur für junge Menschen in Donauwörth ausbauen und stärken." Dass es drei eigens akzentuierte Programme zur Förderung geben solle, sei dabei durchaus relevant:

    Programm Veranstaltungen: Wichtig sei, so Reichensberger, dass die Jugendlichen selbst ihre Ideen einbringen. Es sollen keine nur von Erwachsenen aufoktroyierten Veranstaltungen sein, sondern von jungen Leuten zwischen 14 und 27 Jahren, wobei dies keine starren Grenzen sein müssten. "Kulturelle Bildung ermöglicht jungen Menschen Teilhabe am kulturellen Leben und eröffnet ihnen einzigartige Zugänge zur Welt", erklärte der AL-JB-Stadtrat vor dem Ausschuss.

    Programm Partys: Das Ziel sind mehr Partys in Donauwörth für die Zielgruppe der 16- bis 27-Jährigen. In Abgrenzung zum Förderprogramm Jugendevents, welches verschiedenste Kreativ-Projekte unterstützen würde, sollen "hiermit insbesondere Veranstaltungen im Sinne von Partys mit Musik und Tanz gefördert werden", wie es im Antrag heißt. Die Fördersumme könne zwischen 1000 und 12.000 Euro betragen. Der Eintritt für die Veranstaltungen solle "grundsätzlich kostenlos sein" – bei gemeinnützigen Organisationen und Vereinen wäre aber ein Einlass gegen Spende von bis zu fünf Euro möglich.

    Programm Räumlichkeiten: Grundsätzlich sollen zusätzlich neue Räume für Veranstaltungen junger Menschen in Donauwörth gefördert werden. Hintergrund hierzu sind auch die zuletzt aufgetretenen Probleme im JuZe an der Zirgesheimer Straße bei Partyveranstaltungen im Hinblick auf Nachbarschaftsbeschwerden. Seit Längerem suchen die Aktiven des JuZe nun neue Veranstaltungsräume im Stadtgebiet.

    Eine Jury soll über die Bewilligung entscheiden

    Über die Bewilligung von Fördermitteln soll eine Jury entscheiden. Auch der künftige Jugendrat – hierzu steht wohl eine Entscheidung am 6. März an – solle mit eingebunden werden. Die Antragsstellung müsse indessen möglichst unbürokratisch digital bei der Stadt erfolgen können.

    Im Gremium kam das Konzept derweil durchweg gut an. Barbara Kandler (CSU) sagte, dass die Jugend derzeit vor allem zu Veranstaltungen außerhalb der Stadt fahren müsse; von daher solle das Förderprogramm "unbedingt weiterverfolgt werden". Katja Heinrich (Bündnis 90/ Grüne) betonte, dass das Angebot "niedrigschwellig" sein müsse, also keine bürokratischen oder formalistischen Hürden beinhalten dürfe. Auch Walter Surek (PWG-FW-BfD) stimmte zu, merkte aber an, dass es klare Kriterien bei der Vergabe geben müsse, was auch Cihangir Kasapoglu (SPD) bekräftigte. 

    Oberbürgermeister Jürgen Sorré fügte dem hinzu, "dass es zwar einen gewissen Rahmen braucht", der dürfe aber "auch nicht zu eng gesteckt sein", denn die Jugend brauche schließlich auch ihre Freiheiten. Letztlich solle es eine Art "Hilfe zur Selbsthilfe" sein. Die Idee wird nun in den städtischen Gremien weiterbehandelt.

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