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Donauwörth: Donauwörth will mehr Platz für Fahrräder am Bahnhof

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Donauwörth will mehr Platz für Fahrräder am Bahnhof

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    Am Bahnhof in Donauwörth will die Stadt mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder schaffen. Die bestehenden Anlagen sind kaum ausreichend und bieten für teurere Zweiräder nicht den neuesten Sicherheitsstandard.
    Am Bahnhof in Donauwörth will die Stadt mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder schaffen. Die bestehenden Anlagen sind kaum ausreichend und bieten für teurere Zweiräder nicht den neuesten Sicherheitsstandard. Foto: Thomas Hilgendorf

    Ein Fahrrad ist heutzutage längst nicht mehr nur ein bloßer Drahtesel. Das wäre bei Preisen zwischen 3000 und 7000 Euro für ein Elektrorad wohl der falsche Begriff. Die Anfragen häufen sich, dass es bessere und vor allem sicherere Parkplätze für Fahrräder in Donauwörth geben sollte. Die Stadt reagiert und stellt nun Planungen dazu an.

    Im April stand das Thema schon einmal groß auf der Agenda des Donauwörther Werk- und Umweltausschusses. Damals hatten die Sozialdemokraten den Antrag eingereicht, die Stadt möge sich rasch an einem Förderprogramm des Bundes beteiligen. Der Hacken: Die Frist war extrem kurz, und fertige Planungen in allzu großer Eile auf den Weg zu bringen, erschien sowohl der Verwaltung als auch den Ratsleuten letztlich kaum machbar. Die staatliche Förderquote wäre allerdings reizvoll gewesen – die hätte zwischen 75 und 90 Prozent gelegen.

    Situation mit Fahrrädern am Bahnhof Donauwörth ist nicht optimal

    Nun hat sich jedoch ein anderer Topf aufgetan, der diesmal genutzt werden soll. Denn die Situation mit den Fahrrädern am Donauwörther Bahnhhof ist nicht unbedingt die beste und zeitgemäßeste: Unter Wellblechverschlägen sei zwar, wie Ralf Allmannsberger vom städtischen Bauamt am Donnerstagabend den Mitgliedern des Werk- und Umweltausschusses im Rathaus erklärte, Platz für etwa 320 Räder – aber es handele sich dabei um einfache Anlagen, an die man sein teures E-Bike eher ungern anschließen würde. 

    In anderen Kommunen gibt es bereits boxähnliche Bauten, die mehr Sicherheit und Standfestigkeit aufweisen. Beispiel Eichstätt: Dort sind zuletzt moderne Fahrradstellplätze am Bahnhof entstanden. Es gibt Raum für 96 Fahrradparkplätze mit Überdachung und neun abschließbare Fahrradboxen (mit jeweils zwei Steckdosen zum kostenlosen Laden). Auch der neue Fördertopf, den in diesem Fall der Freistaat Bayern zur Verfügung stellt, ist indessen nicht unlukrativ: Immerhin bis zu 70 Prozent der Kosten würde das Land übernehmen, eine enge Frist zur Planeinreichung wie beim erwähnten Bundesprogramm gibt es zudem nicht.

    Nun stünden am Donauwörther Bahnhof mehrere Varianten zur Auswahl. 

    • Herkömmliches Bügelsystem: Die klassischen Bügel würden kaum einen Unterschied zu den neben dem Parkhaus vorhandenen Konstruktionen machen, außer dass eine Gummiummantelung den Rahmen etwas besser schützte. Kostenpunkt: 93 Euro pro Stellplatz.
    • Doppelstockanlage ohne Dach: Hier würden Räder "übereinander" parken. Die oberen Fahrräder müssten mit einem Schienensystem heraus- und heruntergezogen werden. Kosten hier: 336 Euro pro Platz.
    • Doppelstockanlage mit Dach: Dabei handelte es sich um das gleiche System wie im vorigen Punkt beschrieben, allerdings eben mit weitgehender Wetterschutzüberdachung, die zudem mit Photovoltaik ausgestattet werden könnte. Kosten: rund 1340 Euro pro Platz.
    • Sammelschließanlage: Die wäre jene boxähnliche Variante – es sind aber keine Einzelboxen. Kostenpunkt: 1600 Euro je Stellplatz.

    In einer Beispielrechnung der Verwaltung mit einem Mischbau mit insgesamt 72 Abstellplätzen bestehend aus Bügelparkern, einer Doppelstockanlage mit Dach sowie einer Sammelschließbox ergäben sich Kosten von rund 77.000 Euro; von denen hätte die Stadt gut 23.000 Euro selbst zu tragen. 

    Welche Variante soll es nun werden am Bahnhof Donauwörth?

    Im Gremium war man sich noch nicht sicher, welche Variante beziehungsweise Variantenkombination die sinnvollste wäre. Deswegen wird das Thema in den kommenden Wochen zunächst noch einmal in den Ratsfraktionen beraten. Unklar ist ferner, wie Stadtsprecher Mirko Zeitler auf Nachfrage sagt, ob die neuen Anlagen die alten ersetzen würden oder ob sie zusätzlich installiert werden. 

    Auch im Bereich des Vorplatzes am Bahnhof Donauwörth könnten Abstellanlagen entstehen.
    Auch im Bereich des Vorplatzes am Bahnhof Donauwörth könnten Abstellanlagen entstehen. Foto: Thomas Hilgendorf

    Ein weiteres Fragezeichen wirft des Weiteren die Standortfrage auf. Die möglichen Flächen rund um den Donauwörther Bahnhof gehören verschiedenen Eigentümern. Teils sind die infrage kommenden Flächen in städtischer Hand, teils in jener der Deutschen Bahn, ein ebenfalls theoretisch infrage kommendes Areal auf der Ostseite ist in Privatbesitz. Unterdessen war im Ausschuss deutlich herauszuhören, dass neue Abstellplätze gewollt sind und das Projekt angegangen werden soll nach der Sommerpause. 

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