Am Tag danach ist alles noch beim Alten. Zumindest auf den ersten Blick. Der Zaubergeigenbrunnen, dessen Hintergrund wohl die wenigsten Donauwörther noch kennen, steht nach wie vor am Eingang zur Promenade, an der Musikschule prangt wie eh und je der Name des Komponisten Werner Egk. Knall auf Fall - dieses Prinzip wollte man dezidiert nicht in Donauwörth im Umgang mit einem der berühmtesten Söhne der Stadt. Der war laut der Ende Juli in Buchform erscheinenden Studie der Musikwissenschaftlerin Anna Kreszentia Schamberger durchdrungen von einer antisemitischen und rassistischen Haltung. Die Stadt zieht jetzt ihre Schlüsse daraus. An einigen Stellen kommt es zu Umbenennungen, an anderen bleibt der Name Werner Egks erhalten. Es ist fraglich, ob der Aufarbeitungsprozess damit beendet ist.
Donauwörth