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  3. Donauwörth: Der Räuber Hotzenplotz auf der Freilichtbühne Donauwörth

Donauwörth
01.07.2024

Der Räuber Hotzenplotz auf der Freilichtbühne Donauwörth

Der Mann mit den sieben Messern (irgendwo muss noch das siebte sein): Räuber Hotzenplotz, gespielt von Frank Litzl.
Foto: Simon Bauer

Mit einer rundum famosen Inszenierung glänzt das Kinder- und Jugendtheater des Theaters Donauwörth auf der Freilichtbühne. Was diesen "Räuber Hotzenplotz" so besonders macht und warum man von einem Glücksgriff sprechen darf.

Erst knallt die Pfefferpistole in die Luft, dass es nur so qualmt! Dann steigen Donnergrollen und Rauch auf, wenn es den platzenden Petrosilius Zwackelmann zerreißt. Und als der Gimpel sich in den Räuber zurück verwandelt, geschieht das ebenfalls mit reichlich Pyrogetöse ... Ganz schön gruselig! 

Ja, es sind die wirklichen Abgründe im Leben, um die es hier am Donauwörther Mangoldfelsen geht: um zwei entführte Buben, die strafweise Kartoffel schälen und Stiefel putzen müssen, um den Diebstahl einer Kaffeemühle als Kapitalverbrechen, einen ziemlich verpeilter Gesetzeshüter, der dem Kirschlikör frönt, einen dummdreisten Kriminellen mit sieben Messern und um einen zerstreuten Magier, der ohnehin in anderen Sphären schwebt. 

Seppel (Hannah Fackler) und Kasperl (Paul Wiedemann) schenken der Großmutter (Lilli Marie Specht) eine Kaffeemühle mit Musik.
Foto: Simon Bauer

Otfried Preußlers Klassiker "Der Räuber Hotzenplotz" strotzt nur so von Handlungsdetails, die schauriger nicht sein könnten, wenn - ja, wenn nicht deren pointierte Überzeichnung eine liebevolle Groteske mit Augenzwinkern daraus machen würden. Mit der Wahl der Bühnenfassung dieses Kinderbuchs für die Freilichtsaison ihrer Kinder- und Jugendgruppe ist dem Theater Donauwörth damit ein wunderbarer Glücksgriff gelungen! 

Regisseurin Marion Sewald hat werksgetreu inszeniert - spritzig, stringent und amüsant

Erst recht beweisen Regisseurin Marion Sewald und ihr Team eine glückliche Hand mit ihrer hinreißenden, werktreuen Inszenierung, die den köstlichen Charme der Vorlage wahrt, ohne irgendwelchen aufgeblasenen Zeitgeist-Anspielungen bemühen zu müssen. Konservativ ist wunderschön an dieser Stelle - und alles andere als langweilig! Im Gegenteil kommt die Aufführung spritzig, stringent, voller amüsanter und staunenswerter Effekte flüssig daher. Schlag auf Schlag folgen die Szenen in straffer Abfolge, mit denen das ganze Areal der Freilichtbühne am Mangoldfelsen lebhaft bespielt wird.

Ein etwas kurioser Ermittler ist Wachtmeister Dimpfelmoser (Augustin Höpfner).
Foto: Simon Bauer

Es ist eine Mischung aus Sprechtheater und Musical, das Dialoge, Gesang, Instrumentalbegleitung vom Band, Tanz und Choreografie in das bezaubernde Bühnenbild von Anna Neiber einbettet. Großmutters hübsches Häuschen, die wüste Räuberhöhle und des Zauberers Studierstube sind fantasievoll aufgebaut und ausgestattet. Für Auge, Ohr und Herz gibt es viel zu erleben, zu bestaunen und zu empfinden - bis hinein ins kleinste, wohl überlegte Detail. 

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"Wer dreht so manches krumme Ding - der Hotzenplotz" - Noch ehe der vielleicht bekannteste Räuber der Literaturgeschichte zum ersten Mal auf der Bildfläche erscheint, ist er längst in den Köpfen des Publikums präsent. Dafür sorgen nicht zuletzt die Bühnenstrolche des Theaters Donauwörth, die mit Gesang und Gruppentanz eröffnen und ihn ankündigen: "Der Hotzenplotz geht um!" Die Mädchen und Buben ab sechs Jahren bezaubern als Bewohner in Großmutters Garten, als originelle Kartoffeln beim Zauberer Zwackelmann und als weitere einfach goldige Statisten in vielen Szenen. Ihre Auftritte runden das Geschehen ab und füllen hie und da kleine Lücken auf, die sonst vielleicht entstanden wären. Ein famoser Nachwuchs!

Wunderschöne Fee Amaryllis (gespielt von Selin Kilincer).
Foto: Simon Bauer

Ambitionierte Spieler treffen in köstlichen Begegnungen aufeinander und entfachen sprühende Dialoge und skurrile Verhaltensweisen, die das Lachen im Publikum nur so herausfordern. Als Hotzenplotz (klasse besetzt mit dem hinterlistigen Frank Litzl, ein Räuber par excellence) die Großmutter (jugendlich aber hochgradig bezaubernd: Lilli Marie Specht) überfällt und ihr die Kaffeemühle raubt, passiert das auf sehr kultivierte, höfliche Art, ganz und gar im Gegensatz zur bösen Absicht. Als die Oma daraufhin bis 999 zählen muss, ehe ihr der Räuber erlaubt, um Hilfe zu schreien, tut sie das folgsam, obwohl sie sich mehrfach verzählt und wieder von vorne beginnen muss. Wunderbar kurios! 

Grandios: Bernd Zoels in der Rolle des Zauberers Petrosilius Zwackelmann, hier auf seinem fliegenden Teppich.
Foto: Simon Bauer

Auf der Freilichtbühne Donauwörth gibt es eine überzeugende Ensembleleistung zu sehen

Kasperl (Paul Wiedemann) und Seppel (Hannah Fackler) sind ein kongeniales Duo, manchmal naiv, dann wieder gespielt dumm und irgendwie dennoch schlau - im Doppelpack einfach unschlagbar. Die beiden Akteure leben sämtliche Gefühlswallungen zwischen Geburtstagsfreude, Trennungsschmerz und Erlösung ausgesprochen überzeugend. Der leicht trottelige Wachtmeister Dimpfelmoser mit Pickelhaube (Augustin Höpfner gibt ihn mit viel komischem Talent), flankiert von seinen nicht minder törichten Polizei-Gehilfen (Hanna Leibhammer, Juliane Roßmann und Martin Hoser füllen ihre Rollen prima aus), ist ebenfalls eine feste Größe im Gespann der urigen Charaktere. Wortwitz und daraus resultierende Missverständnisse reihen sich aneinander. 

Die Bühnenstrolche runden die Inszenierung mit zahlreichen kleinen Auftritten und Tänzen ab.
Foto: Simon Bauer

Die Fee Amaryllis ist sowohl als verzauberte Unke (Theresa Schneid in einer kurzen, aber gefälligen Rolle), als auch in ihrem wahren Erscheinungsbild (Selin Kilincerer glänzt spielerisch wie gesanglich) ein Hingucker. Überhaupt tun sich etliche der Spieler stimmlich hervor. Die Lieder bringen zusätzlich Stimmung und Atmosphäre ins Stück. 

Hotzenplotz wird festgenommen, es gibt ein glückliches Ende, denn der Räuber wird aus dem Verkehr gezogen,
Foto: Simon Bauer

Tja und dann gibt es da noch den großen und bösen Petrosilus Zwackelmann, jenen kartoffelsüchtigen Zauberer, der wahlweise auch als Wackelzahn, Schnackelmann oder Zackelschwan durchgeht. Bernd Zoels gibt ihn einfach grandios: ein bisschen konfus, dann wieder listig, nie aber zum Fürchten, eher wie einen leicht zerstreuten alten Onkel.

Über der ganzen Inszenierung schwebt eine Dunstglocke aus herzergreifender Komik, kindlicher Ausgelassenheit und überbordender Spielfreude. Es ist eine runde und ganz und gar überzeugende Ensembleleistung!

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